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Enerige & Management > Smart Meter - Neuer Adapter bindet 30 Zähler an nur ein Gateway an
Eröffnet das Forum Netz & Vertrieb: Sebastian Jurczyk, Münsters Stadtwerke-Chef. Quelle: Volker Stephan
SMART METER:
Neuer Adapter bindet 30 Zähler an nur ein Gateway an
Es funkt zwischen Zählern und Smart Meter Gateway: Der Einbau vieler smarter Messstationen in Mehrparteienhäusern soll sich durch die Erfindung eines Osnabrücker Start-ups erledigen.
 
Ein Produkt geht durch die Wand: Mit einem Kommunikationsadapter will die „peerMetering“ GmbH Stockwerke und Beton überwinden, um den Stromverbrauch einzelner Parteien an ein einziges Smart Meter Gateway im Mehrparteienhaus zu übermitteln. Das Osnabrücker Startup verspricht, per Funkverbindung bis zu 30 Zähler an ein Gateway anschließen zu können.

Die Zertifizierung des Erstlings „PM-01“ sei punktgenau am Vortag eingegangen, sagt Peer-Metering-Gründer Jan-Frederic Graen während des Fachforums „Netz & Vertrieb“ am 10. September in Osnabrück. Das Forum ist eine Veranstaltung des Messstellen-Dienstleisters Smartoptimo, einst als Kooperation der Stadtwerke aus Osnabrück (SWO) und Münster (SWM) in die Welt gesetzt.

Die SWO sind neben Smartoptimo einer der Geldgeber für Peer Metering. Für den Versorger sagt Vorstandsvorsitzender Daniel Waschow, er habe der Serienreife von „PM-01“ entgegengefiebert, weil sie einen Beitrag zu niedrigeren Systemkosten bei Netzbetreibern leisten könne.
 
Stolze Paten des „PM-01“: (v.l.) Daniel Waschow (SWO), Tino Schmelzle (SWO Netz), Jan-Frederic Graen (Peer Metering) und Fritz Wengeler (Smartoptimo)
Quelle: Volker Stephan

Die Lösung geht mit den Daten selbst durch dicke Wände

Mehrere moderne Messeinrichtungen an nur ein Smart Meter Gateway anzubinden, also eine 1:n-Lösung, scheitert in größeren Immobilien heute noch häufig an zu großen Distanzen und zu dicken Wänden. Kabelverbindungen oder kabellose M-Bus-Lösungen stoßen damit an ihre Grenzen. Die Folge: Für jeden Zähler im Wohnblock wäre ein eigenes Gateway einzubauen. Peer Metering versteht die eigene Entwicklung folglich als wirtschaftlicher und zeitsparender, weil sie Daten per Funk über eine Distanz 150 Metern und durch Betonwände hindurch an das Gateway senden könne.


Der Wirtschaftlichkeitsaspekt erstreckt sich auch auf die Zeitersparnis beim Einbau und Anschluss an die intelligenten Messsysteme und Gateways. Denn der zweiteilige Kommunikationsadapter lässt sich mit wenigen Handgriffen auf die Gehäuse elektronischer Stromzähler in den Wohneinheiten aufsetzen. Das ist die Sendeeinheit des Adapters. Der Empfänger lasse sich ebenso leicht anbringen, so Graen. Der empfangende Wireless M-Bus setzt per „plug & play“ direkt am Gateway auf und gibt die einlaufenden Daten unmittelbar weiter.

Im Moment, sagt Jan-Frederic Graen im Gespräch mit dieser Redaktion, sei der Adapter auf Zähler des Herstellers EBZ zugeschnitten. Davon gebe es etwa eine halbe Million Exemplare in Deutschland, Tendenz steigend. Auf EHZ-Steckzähler sowie Dreipunkt-Zähler etwa der DZG wolle Peer Metering sein Produkt künftig ebenfalls anpassen.

Smartoptimo-Geschäftsführer Fritz Wengeler zeigt sich erfreut, dass die Testläufe mit 110 Modulen in Osnabrück, Münster oder auch Kiel erfolgreich waren. Sie hätten bewiesen, dass die Hardware in verschiedenen Konstellationen kompatibel sei und sich in die Prozesskette einfüge. Allein in Osnabrück könnte das Produkt von Peer Metering für 20 bis 30 Prozent des Wohnungsbestands infrage kommen, sagt Tino Schmelzle, der Chef der Stadtwerke-Neztgesellschaft SWO Netz. 

Inzwischen seien Anfragen für gut 550 Geräte bei Peer Metering eingegangen, so Jan-Frederic Graen. Gedacht sei es grundsätzlich für alle Messstellenbetreiber in Deutschland, auch werbliche. Zum Start der Serienproduktion wolle Peer Metering mehrere Zehntausend der Geräte anfertigen lassen, vollständig hierzulande hergestellt.
 

Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 10.09.2025, 15:04 Uhr

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