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Enerige & Management > Gas - Neue Gasleitung soll H2-Umstellung einer anderen ermöglichen
Quelle: Shutterstock / sdf_qwe
GAS:
Neue Gasleitung soll H2-Umstellung einer anderen ermöglichen
Weil die bisherige Hochdruck-Pipeline Midal künftig Wasserstoff statt Gas nach Südhessen bringen soll, plant Terranets BW zusätzlich die Erdgasleitung „SPO“. H2-ready natürlich.
 
14 Leitzordner voller Planfeststellungsunterlagen − der Stuttgarter Fernleitungsnetzbetreiber Terranets BW hat nach eigenen Angaben am 24. Juni für die ersten 49 Kilometer der südhessischen Hochdruck-Pipeline SPO beim Regierungspräsidium Darmstadt Baurecht beantragt.

Die SPO soll über 117 Kilometer hinweg die bisherige Erdgaspipeline Midal (Mitte-Deutschland Anbindungs-Leitung) vom Netzbetreiber Gascade in einem bestimmten Abschnitt ergänzen. Sie wird von Wirtheim östlich von Frankfurt bis zum Gasknoten Lampertheim im äußersten Süden Hessens führen.

Grund: Die Midal soll nach den Worten von Terranets-Geschäftsführerin Katrin Flinspach auf Wasserstoff umgestellt werden und so Südosthessen frühzeitig ans Wasserstoff-Kernnetz anschließen: „Denn durch eine Doppelstruktur mit einer bestehenden Gasleitung kann eine der Pipelines auf Wasserstoff umgestellt werden – bei gleichzeitiger Versorgung mit Gas. Da die SPO bereits wasserstofftauglich gebaut wird, kann auch sie in Zukunft Wasserstoff transportieren.“

Die künftige Doppelstruktur ist regulatorisch längst genehmigt und steht im Netzentwicklungsplan (NEP) Gas & Wasserstoff. Sie wird daher letztlich von den Gaskunden über die Gasnetzentgelte bezahlt. Die SPO kostet dem NEP zufolge – die Terranets-Mitteilung macht keine Kostenangaben – 410 Millionen Euro, zuzüglich je grob 10 Millionen Euro für neue Gasdruck-Regel-und-Messstationen (GDRM) an den Enden in Wirtheim und Lampertheim. Die SPO sollte laut NEP im Oktober 2027 in Betrieb gehen, Terranets spricht aber mittlerweile von 2028.

Demnächst liegen die Genehmigungsunterlagen für den beantragten Abschnitt „Hessen Mitte“ erst mal in den 16 Anrainergemeinden aus. Macht insgesamt gut 220 Leitzordner. Drei weitere SPO-Abschnitte warten noch auf den Bauantrag. Einer davon muss aus Bayern kommen, weil die SPO auf wenigen Kilometern durch Gebiet der bayerischen Stadt Alzenau verlaufen soll.

Bisher 2 Kilometer länger

Projektleiter für die SPO bei Terranets BW ist Sven Horn, sein Stellvertreter Niklas Thein. Horn: „Bei der Planung wurde nicht der kürzeste, sondern der für Mensch, Natur und Umwelt verträglichste Verlauf gesucht und gewählt.“ Es gab auch eine frühzeitige informelle Bürgerbeteiligung. Ein Blick auf den NEP Gas bestätigt die Verlängerung: Darin ist von 115 Kilometern die Rede, jetzt, da zumindest die Trasse „Hessen Mitte“ exakt feststeht, sind es schon 117 Kilometer.

Terranets BW hat Erfahrung im Bau von H2-ready Pipelines: 2022 ging die 70 Kilometer lange Nordschwarzwaldleitung von Karlsruhe Richtung Stuttgart in Betrieb. Seit März 2025 ist die 250 Kilometer lange „Süddeutsche Erdgasleitung“ (SEL) von Mannheim in den Raum Heilbronn vollständig genehmigt. Bisher ist das Netz von Terranets BW 2.750 Kilometer lang. Es hat zwar seinen Schwerpunkt im Stammland Baden-Württemberg, reicht aber bis nach Niedersachsen.
 

Georg Eble
Redakteur
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