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Enerige & Management > Wasserstoff - Neue Allianz fordert klare Regeln für Wasserstoffmarkt
Mitglieder der Wirtschaftsallianz Hydrogen Germany. Quelle: Hydrogen Germany
WASSERSTOFF:
Neue Allianz fordert klare Regeln für Wasserstoffmarkt
Auf der Hannover Messe hat sich die neue Wirtschaftsallianz „Hydrogen Germany“ vorgestellt. Sie fordert klare politische Signale für eine klimaneutrale Industrie mit Wasserstoff.
 
Eine neu gegründete Allianz von Unternehmen will den Wasserstoffmarkt in Deutschland beschleunigen – und sieht vor allem die Politik in der Pflicht. Unter dem Namen „Hydrogen Germany“ haben sich auf der diesjährigen Hannover Messe (31. März - 4. April) zahlreiche Akteure entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette zusammengeschlossen. Ziel des Bündnisses: Deutschland zum Wasserstoffland machen, industrielle Arbeitsplätze sichern und die Energieversorgung auf eine klimaneutrale Grundlage stellen.

Der gemeinsame Appell der Beteiligten richtet sich an die Bundesregierung: Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft müsse durch klare gesetzliche Vorgaben, beschleunigte Genehmigungsverfahren und geeignete Fördermodelle begleitet werden. Nur so lasse sich der Einsatz von Wasserstoff als Schlüsseltechnologie für eine klimaneutrale Industrie in großem Maßstab vorantreiben.

„Damit der Wasserstoffhochlauf gelingen kann, benötigen wir klare Rahmenbedingungen“, erklärt Susanne Thöle, Director Hydrogen beim Energieunternehmen Uniper mit Sitz in Düsseldorf. Ihrer Ansicht nach kann Wasserstoff keine Option unter vielen sein, sondern ist unverzichtbar für die Transformation industrieller Prozesse.
 
„Gemeinsamer Appell der Unternehmen der Wirtschaftsallianz Hydrogen Germany − Deutschland Wasserstoffland“
(zum Öffnen bitte auf das PDF klicken)
Quelle: Hydrogen Germany

Kritik äußert auch Sefe-Vorstand Hans Dieter Hermes: „Der Wasserstoffhochlauf in Deutschland und Europa steht und fällt mit der Regulierung. Eine zu komplexe Gesetzgebung darf nicht dazu führen, dass Investitionen und Importe ausbleiben.“ Hermes plädiert für mehr Pragmatismus und schnellere Entscheidungen – auch auf europäischer Ebene.

OGE-Geschäftsführer Thomas Hüwener sieht in der Infrastruktur einen Schlüssel zum Markthochlauf. Das in Planung befindliche Wasserstoff-Kernnetz werde Produzenten, Speicher und Verbraucher verbinden – von der Nordsee bis ins Ruhrgebiet. „Wir legen los“, so Hüwener.

Infrastruktur, Skalierung, Importpartnerschaften

Laut Martin Giehl, Technikvorstand des kommunalen Versorgers Mainova in Frankfurt am Main, wird Wasserstoff künftig eine tragende Rolle in der Wärme- und Stromerzeugung spielen. Das Unternehmen baut derzeit ein H2-bereites Gaskraftwerk und sieht Wasserstoff als flexibel einsetzbare Ergänzung zu erneuerbaren Energien. Besonders wichtig sei die Rolle der Verteilnetze für die Versorgung auf der letzten Meile.

Damit aus Pilotprojekten eine tragfähige Versorgung wird, müssten jetzt Investitionen in Produktion, Infrastruktur und internationale Lieferketten getätigt werden, heißt es von der Allianz. Hydrogen Germany will diese Entwicklung aktiv begleiten und mit politischen Entscheidern kooperieren. „Unsere Industrie braucht verlässlichen Zugang zu Wasserstoff, um klimaneutral zu produzieren und Arbeitsplätze zu sichern“, so Thöle.

Neben der politischen Unterstützung setzt die Allianz auf sektorübergreifende Kooperationen. Hydrogen Germany bündelt Akteure aus Erzeugung, Netzbetrieb und Anwendung. Zu den Mitgliedern zählen Unternehmen wie Securing Energy for Europe GmbH. (Sefe), Uniper, Open Grid Europe (OGE), Ontras Gastransport, Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG), Energie Schwaben, Energie Südbayern, Gasag, Gascade Gastransport, „Rh2ein Main Connect“ sowie die Stadtwerke Neuss. Unterstützt wird die Initiative von Branchenverbänden wie dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und Hydrogen Europe.

Der vierseitige „ Gemeinsame Appell der Unternehmen der Wirtschaftsallianz Hydrogen Germany − Deutschland Wasserstoffland“  findet sich im Internet zum Download.
 

Davina Spohn
Redakteurin
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