
Von Netze BW bereitgestellte E-Autos in der Maria-Knöpfler-Straße in Wangen, Quelle: Netze BW
ELEKTROFAHRZEUGE:
Netze BW schließt Feldtests zum netzdienlichen Laden ab
In einem Langzeittest untersuchte Netze BW in Wangen die alltäglichen Folgen der Elektromobilität auf das lokale Stromnetz - mit wertvollen Erkenntnissen.
Die Maria-Knöpfler-Straße in einer Wohnsiedlung im nordwestlichen Teil der Stadt Wangen im Allgäu stand sechs Monate lang
im Fokus der EnBW-Tochter Netze BW. Acht Haushalte dort nutzten in diesem Zeitraum ausschließlich ein E-Auto, das ihnen der
Verteilnetzbetreiber für die Dauer des Projektes "NETZlabor Intelligentes Heimladen" zur Verfügung gestellt hatte. Zudem wurden
die smarten Stromzähler der Häuser mit zusätzlichen Steuerboxen versehen, um die Ladevorgänge temporär steuern zu können.
Die Herausforderungen, die der Hochlauf der Elektromobilität an das örtliche Stromnetz stellt, wollte der Netzbetreiber damit analysieren. Zwei Fragen standen laut Projektleiter Sven Zahorka im Mittelpunkt: Wie wirkt sich das Ladeverhalten der Elektromobilisten auf das Stromnetz aus? Und: Wie kann gegengesteuert werden, wenn das Stromnetz durch verstärktes Laden von E-Autos an der heimischen Wallbox an seine Belastungsgrenze kommt? Hierzu konnten, wie Zahorka sagt, "wertvolle Erkenntnisse" gewonnen werden. Diese sind:
Die Herausforderungen, die der Hochlauf der Elektromobilität an das örtliche Stromnetz stellt, wollte der Netzbetreiber damit analysieren. Zwei Fragen standen laut Projektleiter Sven Zahorka im Mittelpunkt: Wie wirkt sich das Ladeverhalten der Elektromobilisten auf das Stromnetz aus? Und: Wie kann gegengesteuert werden, wenn das Stromnetz durch verstärktes Laden von E-Autos an der heimischen Wallbox an seine Belastungsgrenze kommt? Hierzu konnten, wie Zahorka sagt, "wertvolle Erkenntnisse" gewonnen werden. Diese sind:
- Bevorzugter Ladezeitpunkt: Insbesondere in den Abendstunden und unter der Woche konnte der Netzbetreiber eine höhere Belastung des Stromnetzes durch vermehrte Ladevorgänge feststellen. Durch das intelligente Lademanagement konnte die Netzbelastung jedoch "erheblich reduziert" werden − konkret um bis zu 48 %. Die Ladedauer verlängerte sich dadurch um rund 30 Minuten, sorgte aber für keinen Unmut bei den Nutzerinnen und Nutzern. In den Morgenstunden war das E-Auto stets voll aufgeladen
- Fahrverhalten: Über 1.415 Kilometer haben die Elektromobilisten des Projektes in Wangen durchschnittlich im Monat mit dem bereitgestellten E-Auto (VW E-Golf, BMW i3 oder Tesla Model 3) zurückgelegt. Sie überlegen sich nun − nach Beendigung des Feldtests − die Anschaffung eines eigenen rein batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeuges. Die Wallboxen aus dem Projekt haben sie, wie Netze BW mitteilt, schon einmal allesamt übernommen.
- Ausbau der Stromnetze: Auch wenn die EnBW-Netztochter ein positives Fazit aus ihrem Wangener Projekt zieht, fordert sie nach wie vor den weiteren Ausbau des Stromnetzes. Bis dieses für den Transport großer Strommengen ausgelegt ist, könne die steuerbare Ladetechnik aushelfen und wertvolle Zeit verschaffen.
- Lademanagement-Lösung: Die Netze BW konnte eine Lademanagementlösung erproben und weiterentwickeln, die laut Projektleiter Zahorka künftig für die skalierbare Ansteuerung von privaten Ladepunkten zum Einsatz kommen soll. Zahorka: "Unser Ziel ist es, diesen Lösungsansatz so weiterzuentwickeln, dass dieser als Standard für netzdienliches Lademanagement in Haushalten eingesetzt werden kann."
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Donnerstag, 21.07.2022, 16:55 Uhr
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