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Enerige & Management > Stromnetz - Netzbetreiber beschaffen gemeinsames Leitsystem
Projektgruppe Kooperation Leitsystem. Quelle: Rhönenergie
STROMNETZ:
Netzbetreiber beschaffen gemeinsames Leitsystem
Drei Netzbetreiber aus der Thüga-Gruppe beschaffen gemeinsam ein Netzleitsystem von PSI und planen langfristig eine gemeinsame Netzführung.
 
Harz Energie Netz, Osthessen Netz und Wemag Netz haben eine Kooperation gestartet, um ein gemeinsames Netzleitsystem zu beschaffen und künftig Synergien bei Betrieb und Netzführung zu heben. Das Projekt mit dem Namen „Kooperation Leitsystem (KoopLeit)“ werde in der Energiewirtschaft mit Interesse verfolgt, wie den Partnern zufolge Rückmeldungen aus der Branche zeigten.

Ziel sei die Implementierung eines leistungsfähigen Mehrsparten-Leitsystems, das den wachsenden Anforderungen an Netzführung, Versorgungssicherheit und Systemdienstleistungen entspreche, heißt es in einer Mitteilung. Die drei Partner wollen von der Auswahl und Implementierung bis hin zu einem möglichen späteren Gemeinschaftsbetrieb eng zusammenarbeiten. Zunächst sollen in Osterode, Fulda und Schwerin technisch identische Leitstellen entstehen.

Thomas Murche, technischer Vorstand der Wemag AG in Schwerin, betont: „Unsere Vision geht über die reine Kooperation hinaus. Wir möchten künftig auch anderen Netzbetreibern die Möglichkeit bieten, sich an unser Leitsystem anzuschließen und den Betrieb ihrer Leitstellen als Dienstleistung zu übernehmen.“
 
Inbetriebnahme 2028 geplant
 
Mit dem Abschluss des Vergabeprozesses haben die drei Netzbetreiber einen wichtigen Meilenstein erreicht. Der Zuschlag für das gemeinsame Leitsystem ging an die PSI Software SE aus Berlin. Das Unternehmen soll ein System entwickeln, das nicht nur heutigen, sondern auch künftigen Anforderungen gerecht wird.

Die Grundlage für die Vergabe bildete eine von einem neunköpfigen Team aus den drei Gesellschaften erarbeitete Konzeptstudie, die von einem externen Beratungsunternehmen begleitet wurde. Dabei wurden verschiedene Kooperationsszenarien untersucht und entschieden, zunächst drei technisch gleiche, aber jeweils eigenständige Netzleitsysteme zu beschaffen.

„Wir teilen die Vision, unsere Standorte später zu vernetzen und die Vorteile einer gemeinsamen Netzführung zu nutzen“, sagt Dirk Schaper, Geschäftsführer der Harz Energie Netz aus Osterode. Die Entscheidung für PSI fiel nach einem intensiven Auswahlprozess, der auf einer harmonisierten Netzführungsrichtlinie basierte. So können trotz unterschiedlicher Netzstrukturen einheitliche Standards etabliert werden. Die Inbetriebnahme des neuen Leitsystems ist für 2028 geplant.

Arnt Meyer, Geschäftsführer der Rhön Energie Fulda, deren Tochter Osthessen Netz ist, bewertet das Projekt als „Leuchtturm für die Zusammenarbeit in der Energiewirtschaft“, da es Effizienz, Qualität und Resilienz steigere und eine langfristige Kooperation zum Ziel habe – über die gemeinsame Weiterentwicklung von Leitsystemkomponenten und Netzführungsprozessen hinaus.
 

Fritz Wilhelm
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