
Quelle: Fotolia / Bertold Werkmann
REGULIERUNG:
Netzagentur stellt H2-Bilanzierungssystem vor
Die Bundesnetzagentur schickt mit „WasABi“ ein Festlegungsverfahren für ein Bilanzierungssystem für Wasserstoff in die erste Konsultation.
Was klingt wie ein scharfes Gewürz steht für „Wasserstoff Ausgleichs- und Bilanzierungsgrundmodell“. Am 3. Juli hat die Beschlusskammer 7 der Bundesnetzagentur ein Festlegungsverfahren hierzu eingeleitet. Mit der publizierten Einleitungsverfügung
stellt die Beschlusskammer konkrete Vorschläge für ein Wasserstoffbilanzierungsmodell zur Konsultation.
Um die Ausgestaltung der Kapazitätsprodukte geht es bei einem zweiten Festlegungsverfahren in Sachen „Wasserstoff Kapazitäten Grundmodell und Abwicklung des Netzzugangs“ − kurz „WaKandA“ (ein Name, der einigen vielleicht auch schon einmal im Marvel-Universum begegnet ist). Hierzu hat die Beschlusskammer parallel zum „WasABi“-Festlegungsverfahren im gleichen Dokument die Festlegungsphase gestartet.
Betreiber von Wasserstoffnetzen können ihre Stellungnahmen zu den Verfahren bis zum 30. August bei der Beschlusskammer einreichen.
Details zu „WasABi“
Das vorgeschlagene Bilanzierungssystem „WasABi“ verzichtet auf eine feste Bilanzierungsperiode. Bilanzkreisverantwortliche haben nach dem Willen der Bundesnetzagentur nichtsdestotrotz für einen ausgeglichenen Bilanzkreis zu sorgen − mit einer Mindesttoleranz von 10 Prozent. Den Zustand des Gesamtsystems wird von einem Wasserstoff-Marktgebietsverantwortlichen (steht in Persona noch nicht fest) in einem 15-minütigem Turnus veröffentlicht.
Die Bundesnetzagentur schlägt drei Systemzustände der Netze vor: Grün, Gelb und Rot. Ist das System stabil und damit keine Ausgleichsmaßnahmen erforderlich, ist das System in der grünen Zone.
Ist das System in der gelben, „kritischen“ Zone, sind Ausgleichsmaßnahmen seitens der Bilanzkreisverantwortlichen nötig. Die Beschlusskammer schlägt in diesem Zusammenhang ein finanzielles Anreizsystem vor: Bilanzkreisverantwortliche, die eine Abweichung im Gesamtsystem verursachen (sogenannte „Causer“), werden mit einer Geldstrafe belegt, dessen Höhe sich am Netzentgelt orientiert. Die auf diese Weise eingesammelten Gelder sollen an die Bilanzkreisverantwortlichen gehen, die das System durch ein netzdienliches Verhalten stützen, sprich an die sogenannten „Helper“.
Die „rote“ Zone dagegen versinnbildlicht einen „sehr kritischen“ Zustand des Wasserstoffnetzes. Hier sollen Maßnahmen, wie die Kürzung von Ein- und Ausspeisungen in Bilanzkreisen, greifen. Technische Abschaltungen sollen wieder ein Gleichgewicht ins System bringen.
Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass zum Markthochlauf einzelne Wasserstoffcluster bestehen, die nur begrenzt miteinander verknüpft sind. Aus diesem Grund soll die Bilanzierung separat für jedes Cluster gelten. Die Behörde sieht in ihrem Vorschlag auch vor, dass die Toleranzgrenzen für die Bilanzkreise in den Clustern voneinander variieren können. Trotz der zu erwartenden Clusterbildung sollen die Betreiber der Wasserstoffnetze zur Bildung eines virtuellen Handelspunktes verpflichtet werden. Über diesen soll, wie es in der Einleitungsverfügung heißt, über die Cluster hinweg ein bilanzieller Ausgleich der Wasserstoffmengen stattfinden.
Details zu „WaKandA“
Die anfängliche Clusterbildung soll laut der Bundesnetzagentur auch Einfluss auf die Ausgestaltung der Kapazitätsprodukte nehmen. Zwei Optionen stellt die Beschlusskammer zur Diskussion:
Die 24-seitige gemeinsame Einleitungsverfügung der beiden Festlegungsverfahren zur Ausgestaltung des Zugangs zu Wasserstoffnetzen ist auf der Internetseite der Bundesnetzagentur hinterlegt. Dort findet sich auch das Formblatt zur Konsultation des Festlegungsverfahrens „WasABi“.
Um die Ausgestaltung der Kapazitätsprodukte geht es bei einem zweiten Festlegungsverfahren in Sachen „Wasserstoff Kapazitäten Grundmodell und Abwicklung des Netzzugangs“ − kurz „WaKandA“ (ein Name, der einigen vielleicht auch schon einmal im Marvel-Universum begegnet ist). Hierzu hat die Beschlusskammer parallel zum „WasABi“-Festlegungsverfahren im gleichen Dokument die Festlegungsphase gestartet.
Betreiber von Wasserstoffnetzen können ihre Stellungnahmen zu den Verfahren bis zum 30. August bei der Beschlusskammer einreichen.
Details zu „WasABi“
Das vorgeschlagene Bilanzierungssystem „WasABi“ verzichtet auf eine feste Bilanzierungsperiode. Bilanzkreisverantwortliche haben nach dem Willen der Bundesnetzagentur nichtsdestotrotz für einen ausgeglichenen Bilanzkreis zu sorgen − mit einer Mindesttoleranz von 10 Prozent. Den Zustand des Gesamtsystems wird von einem Wasserstoff-Marktgebietsverantwortlichen (steht in Persona noch nicht fest) in einem 15-minütigem Turnus veröffentlicht.
Die Bundesnetzagentur schlägt drei Systemzustände der Netze vor: Grün, Gelb und Rot. Ist das System stabil und damit keine Ausgleichsmaßnahmen erforderlich, ist das System in der grünen Zone.
Ist das System in der gelben, „kritischen“ Zone, sind Ausgleichsmaßnahmen seitens der Bilanzkreisverantwortlichen nötig. Die Beschlusskammer schlägt in diesem Zusammenhang ein finanzielles Anreizsystem vor: Bilanzkreisverantwortliche, die eine Abweichung im Gesamtsystem verursachen (sogenannte „Causer“), werden mit einer Geldstrafe belegt, dessen Höhe sich am Netzentgelt orientiert. Die auf diese Weise eingesammelten Gelder sollen an die Bilanzkreisverantwortlichen gehen, die das System durch ein netzdienliches Verhalten stützen, sprich an die sogenannten „Helper“.
Die „rote“ Zone dagegen versinnbildlicht einen „sehr kritischen“ Zustand des Wasserstoffnetzes. Hier sollen Maßnahmen, wie die Kürzung von Ein- und Ausspeisungen in Bilanzkreisen, greifen. Technische Abschaltungen sollen wieder ein Gleichgewicht ins System bringen.
Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass zum Markthochlauf einzelne Wasserstoffcluster bestehen, die nur begrenzt miteinander verknüpft sind. Aus diesem Grund soll die Bilanzierung separat für jedes Cluster gelten. Die Behörde sieht in ihrem Vorschlag auch vor, dass die Toleranzgrenzen für die Bilanzkreise in den Clustern voneinander variieren können. Trotz der zu erwartenden Clusterbildung sollen die Betreiber der Wasserstoffnetze zur Bildung eines virtuellen Handelspunktes verpflichtet werden. Über diesen soll, wie es in der Einleitungsverfügung heißt, über die Cluster hinweg ein bilanzieller Ausgleich der Wasserstoffmengen stattfinden.
Details zu „WaKandA“
Die anfängliche Clusterbildung soll laut der Bundesnetzagentur auch Einfluss auf die Ausgestaltung der Kapazitätsprodukte nehmen. Zwei Optionen stellt die Beschlusskammer zur Diskussion:
- die „Zwei-Produkte-Welt“: Die Netzbetreiber bieten eine feste und unterbrechbare Kapazität für das gesamtdeutsche Entry-Exit-System an. Innerhalb eines Clusters ist die Kapazität fest und frei zuordenbar. Zwischen den Clustern besteht bei der Kapazität ein unterbrechbarer Anteil.
- die „Multi-Produkte-Welt“: Feste Kapazität wird in dieser Option nur innerhalb eines Clusters angeboten. Für eine clusterübergreifende, feste Kapazität sollen zusätzliche Kapazitätsprodukte eingeführt werden.
Die 24-seitige gemeinsame Einleitungsverfügung der beiden Festlegungsverfahren zur Ausgestaltung des Zugangs zu Wasserstoffnetzen ist auf der Internetseite der Bundesnetzagentur hinterlegt. Dort findet sich auch das Formblatt zur Konsultation des Festlegungsverfahrens „WasABi“.

© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 04.07.2024, 15:50 Uhr
Donnerstag, 04.07.2024, 15:50 Uhr
Mehr zum Thema