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Enerige & Management > Wärme - Nahwärmenetz für neues Stadtquartier in Stuttgart
Quelle: Fotolia / sasel77
WÄRME:
Nahwärmenetz für neues Stadtquartier in Stuttgart
Ein neues Stadtquartier in Stuttgart-Rot soll klimaneutral mit Wärme versorgt werden. Zwei Baugenossenschaften setzen dabei auf ein Nahwärmenetz mit Wärmepumpen.
 
In Rot, einem Stadtteil im Norden Stuttgarts, entsteht ein neues Quartier mit rund 220 Mietwohnungen, das vollständig CO2-frei mit Wärme versorgt werden soll. Die Stadtwerke Stuttgart GmbH errichten dafür ein lokales Nahwärmenetz auf Basis von Luft-Wasser-Wärmepumpen, gespeist mit Strom aus Photovoltaikanlagen. Das Projekt wird gemeinsam mit der „Baugenossenschaft Zuffenhausen eG“ und mit „Neues Heim – Die Baugenossenschaft eG“ realisiert. Beide Unternehmen sind in Stuttgart ansässig und betreiben dort genossenschaftlichen Wohnungsbau.

Die Investitionssumme der Stadtwerke liegt laut Unternehmensangaben bei 2 Millionen Euro. Zusätzlich fließen Fördermittel in Höhe von 800.000 Euro aus dem Programm „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW)“. Wie die Partner in einer gemeinsamen Mittelung vom 22. Juli bekannt geben, soll das neue Netz künftig die gesamte Wärmeversorgung des Quartiers übernehmen – ohne fossile Brennstoffe. Die Stadtwerke Stuttgart haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 rund 40.000 Wohneinheiten klimaneutral mit Wärme zu versorgen. Das Projekt am Rotweg in Rot ist Teil dieser Strategie.

Versorgungssicher durch PV-Strom und Pufferspeicher

Die Energiezentrale des Quartiers basiert auf mehreren Luft-Wasser-Wärmepumpen. Diese entziehen der Umgebungsluft Wärme, die für Heizung und Warmwasser genutzt wird. Ergänzt wird die Anlage durch einen Pufferspeicher, der nachts Wärme speichert, wenn der Bedarf gering ist. In den Morgenstunden, wenn Heizleistung und Warmwasser gleichzeitig gefragt sind, wird die gespeicherte Energie ins Netz zurückgespeist.

Den Strom für den Betrieb der Wärmepumpen erzeugen PV-Anlagen auf den Dächern der Gebäude. Eine Einspeisung ins öffentliche Netz ist nicht vorgesehen – die PV-Anlagen dienen der Eigenversorgung der Energiezentrale. 

Das neue Quartier am Rotweg ist Teil der Internationalen Bauausstellung 2027 (IBA ’27). Auf dem Gelände, auf dem bereits in den späten 1940er-Jahren genossenschaftlicher Wohnungsbau stattfand, entsteht nun ein Modellprojekt für zeitgemäßes Wohnen. Geplant seien, wie die beteiligten Unternehmen mitteilen, klassische Mietwohnungen sowie Pflege-Wohngemeinschaften, barrierearme Einheiten und eine inklusive Kindertagesstätte. Auch gemeinschaftliche Flächen, gastronomische Angebote und gewerbliche Nutzungsmöglichkeiten soll es geben.

Die Grundsteinlegung für das Quartier fand im Mai 2025 statt. Im Spätherbst wollen die Stadtwerke mit den Leitungsarbeiten für das Wärmenetz beginnen. Das Quartier soll rechtzeitig zur IBA im Jahr 2027 fertig sein.
 

Davina Spohn
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Dienstag, 22.07.2025, 13:16 Uhr

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