
Quelle: Katia Meyer-Tien
SMART METER:
Nachzügler beim Rollout optimistisch
Die jüngste Quartalserhebung der Bundesnetzagentur zum Stand des Smart Meter Rollouts zeigt Fortschritte. Es gibt aber immer noch zahlreiche Nachzügler.
Der Optimismus in der Stadtwerkelandschaft scheint weit verbreitet zu sein, obwohl eine Reihe von Messstellenbetreibern –
der Gesetzgeber hat diese Rolle grundsätzlich den regionalen und lokalen Verteilnetzbetreibern zugeschrieben – noch deutlich
von einer 20-Prozent-Quote entfernt sind. Bis Ende 2025 müssen die Unternehmen 20 Prozent der gesetzlichen Pflichteinbaufälle bei intelligenten Messsystemen abgearbeitet haben. Relevant sind die Verbraucher
mit jährlich 6.000 bis 100.000 kWh sowie die steuerbaren Verbrauchseinrichtungen nach § 14a EnWG.
Nach den aktuellen Zahlen, die im Juli veröffentlicht wurden und den Stand zum 31. März 2025 widerspiegeln, liegen 578 Messstellenbetreiber mit weniger als 30.000 Messlokationen bei durchschnittlich 4,6 Prozent. Aber auch größere Messstellenbetreiber haben das Ziel noch nicht in Sichtweite, in Reichweite schon gar nicht. Lediglich die 18 größten Messstellenbetreiber hierzulande mit mehr als 500.000 Messlokationen liegen bereits bei durchschnittlich 20,4 Prozent. Die Stadtwerke Flensburg, die nach eigenen Angaben in ihrem Versorgungsgebiet rund 6.200 verbrauchsseitige Pflichteinbaufälle haben, stehen in der aktuellen Übersicht der Bundesnetzagentur bei 0,43 Prozent.
Ständiger Anpassungsbedarf in den IT-Systemen durch Gesetzesänderungen, Formatwechsel und sonstige regulatorische Vorgaben seien „herausfordernd“. Bis an die Grenzen seien die IT-Ressourcen durch komplexe Prozesse im Bereich des intelligenten Messwesens und der Marktkommunikation beansprucht. Eine weitere Herausforderung sei die Verfügbarkeit der Geräte gewesen. Dennoch: „Wir gehen davon aus, dass wir die Pflichteinbauquote erreichen werden“, so die klare Antwort des Flensburger Sprechers. Mit seinem Optimismus ist er nicht allein.
Ressourcen durch verschiedene regulatorische Vorgaben gebunden
Die Stadtwerke im oberbayerischen Freising, die ein gut 300 Kilometer langes Niederspannungsnetz mit 29.500 Entnahmestellen betreiben, haben laut der Quartalserhebung zum 31. März knapp 3 Prozent ihrer Pflichteinbaufälle abgearbeitet. Dass es nicht mehr waren, habe nicht am Haus gelegen. „Die Lieferzeiten von Zählern und Gateways sind ein wesentliches Problem“, sagt Stadtwerkegeschäftsführer Dominik Schwegler. Außerdem hätten die Vorschriften zur sogenannten „Sicheren Lieferkette“ (Silke) den Rollout gebremst.
Ein intensiver Dialog der Branche mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat zu Silkes Entschlackung geführt. Mittlerweile sind auch die Geräte in Freising angekommen. Der Rollout läuft, sodass Schwegler optimistisch dem 31. Dezember entgegenblicken kann. „Jetzt, da wir die Geräte haben, werden wir das schaffen“, sagt er und verweist auf die Verdopplung der Quote von 3 auf 6 Prozent zwischen März und Juli.
Einige Messstellenbetreiber haben den Turbo gezündet, nachdem die Hardware verfügbar war. Andere sind auf Touren gekommen, nachdem ihre Ressourcen nicht mehr durch die Umsetzung des 24-Stunden-Lieferantenwechsels strapaziert wurden, wie etwa bei den Stadtwerken Münster. Dort standen im März noch knapp neun Prozent zu Buche. Ende Juni waren dann schon 16 Prozent der Pflichteinbaufälle abgearbeitet.
Dass in einigen Fällen aber auch die Zahlen in der Übersicht der Bundesnetzagentur offensichtlich nicht stimmen, zeigt sich im Fall der Stadtwerke Ingolstadt, die im Übrigen, wie eine Reihe anderer Werke, einer Veröffentlichung gar nicht zugestimmt hatten. Statt der verzeichneten 0,57 Prozent seien 10,5 Prozent der insgesamt verbrauchsseitigen 4.050 Pflichteinbaufälle erledigt. „Die vorgeschriebenen 20 Prozent werden wir bis zum Stichtag 31. Dezember 2025 erreichen, entsprechend erwarten wir keine Sanktionen“, so ein Sprecher auf Anfrage der Redaktion.
Sanktionen könnten diejenigen tatsächlich treffen, die die 20-Prozent-Marke verfehlen. Im einschlägigen Paragrafen 76 des Messstellenbetriebsgesetzes kommt das Wort „kann“ insgesamt fünfmal vor. Aber ein Sprecher der Bundesnetzagentur, die Nachzüglern dringend Kooperationen und die Inanspruchnahme von Dienstleistern empfiehlt, mahnt: Wer die 20-Prozent-Marke bis Ende des Jahres verfehle, müsse mit „Aufsichtsmaßnahmen“ rechnen. „Ein gesetzeskonformes Verhalten kann mit Zwangsgeldern durchgesetzt werden“, betont er.
Ausführliche Berichte zum Stand des Smart Meter Rollout lesen Sie in der Print-Ausgabe von Energie & Management am 1. August.
Nach den aktuellen Zahlen, die im Juli veröffentlicht wurden und den Stand zum 31. März 2025 widerspiegeln, liegen 578 Messstellenbetreiber mit weniger als 30.000 Messlokationen bei durchschnittlich 4,6 Prozent. Aber auch größere Messstellenbetreiber haben das Ziel noch nicht in Sichtweite, in Reichweite schon gar nicht. Lediglich die 18 größten Messstellenbetreiber hierzulande mit mehr als 500.000 Messlokationen liegen bereits bei durchschnittlich 20,4 Prozent. Die Stadtwerke Flensburg, die nach eigenen Angaben in ihrem Versorgungsgebiet rund 6.200 verbrauchsseitige Pflichteinbaufälle haben, stehen in der aktuellen Übersicht der Bundesnetzagentur bei 0,43 Prozent.
Ständiger Anpassungsbedarf in den IT-Systemen durch Gesetzesänderungen, Formatwechsel und sonstige regulatorische Vorgaben seien „herausfordernd“. Bis an die Grenzen seien die IT-Ressourcen durch komplexe Prozesse im Bereich des intelligenten Messwesens und der Marktkommunikation beansprucht. Eine weitere Herausforderung sei die Verfügbarkeit der Geräte gewesen. Dennoch: „Wir gehen davon aus, dass wir die Pflichteinbauquote erreichen werden“, so die klare Antwort des Flensburger Sprechers. Mit seinem Optimismus ist er nicht allein.
Ressourcen durch verschiedene regulatorische Vorgaben gebunden
Die Stadtwerke im oberbayerischen Freising, die ein gut 300 Kilometer langes Niederspannungsnetz mit 29.500 Entnahmestellen betreiben, haben laut der Quartalserhebung zum 31. März knapp 3 Prozent ihrer Pflichteinbaufälle abgearbeitet. Dass es nicht mehr waren, habe nicht am Haus gelegen. „Die Lieferzeiten von Zählern und Gateways sind ein wesentliches Problem“, sagt Stadtwerkegeschäftsführer Dominik Schwegler. Außerdem hätten die Vorschriften zur sogenannten „Sicheren Lieferkette“ (Silke) den Rollout gebremst.
Ein intensiver Dialog der Branche mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat zu Silkes Entschlackung geführt. Mittlerweile sind auch die Geräte in Freising angekommen. Der Rollout läuft, sodass Schwegler optimistisch dem 31. Dezember entgegenblicken kann. „Jetzt, da wir die Geräte haben, werden wir das schaffen“, sagt er und verweist auf die Verdopplung der Quote von 3 auf 6 Prozent zwischen März und Juli.
Einige Messstellenbetreiber haben den Turbo gezündet, nachdem die Hardware verfügbar war. Andere sind auf Touren gekommen, nachdem ihre Ressourcen nicht mehr durch die Umsetzung des 24-Stunden-Lieferantenwechsels strapaziert wurden, wie etwa bei den Stadtwerken Münster. Dort standen im März noch knapp neun Prozent zu Buche. Ende Juni waren dann schon 16 Prozent der Pflichteinbaufälle abgearbeitet.
Dass in einigen Fällen aber auch die Zahlen in der Übersicht der Bundesnetzagentur offensichtlich nicht stimmen, zeigt sich im Fall der Stadtwerke Ingolstadt, die im Übrigen, wie eine Reihe anderer Werke, einer Veröffentlichung gar nicht zugestimmt hatten. Statt der verzeichneten 0,57 Prozent seien 10,5 Prozent der insgesamt verbrauchsseitigen 4.050 Pflichteinbaufälle erledigt. „Die vorgeschriebenen 20 Prozent werden wir bis zum Stichtag 31. Dezember 2025 erreichen, entsprechend erwarten wir keine Sanktionen“, so ein Sprecher auf Anfrage der Redaktion.
Sanktionen könnten diejenigen tatsächlich treffen, die die 20-Prozent-Marke verfehlen. Im einschlägigen Paragrafen 76 des Messstellenbetriebsgesetzes kommt das Wort „kann“ insgesamt fünfmal vor. Aber ein Sprecher der Bundesnetzagentur, die Nachzüglern dringend Kooperationen und die Inanspruchnahme von Dienstleistern empfiehlt, mahnt: Wer die 20-Prozent-Marke bis Ende des Jahres verfehle, müsse mit „Aufsichtsmaßnahmen“ rechnen. „Ein gesetzeskonformes Verhalten kann mit Zwangsgeldern durchgesetzt werden“, betont er.
Ausführliche Berichte zum Stand des Smart Meter Rollout lesen Sie in der Print-Ausgabe von Energie & Management am 1. August.

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Dienstag, 29.07.2025, 12:12 Uhr
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