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Enerige & Management > F&E - Nachhaltige Energiequelle aus Bio-Abfällen schaffen
Quelle: Fotolia / alphaspirit
F&E:
Nachhaltige Energiequelle aus Bio-Abfällen schaffen
An der Technischen Universität Darmstadt entwickeln Wissenschaftler im Rahmen des Projekts „Bio-MeGaFuel“ eine Methode, um Biomethanol aus organischen Abfällen zu gewinnen.
 
Ziel der Forschungsarbeiten ist es, mit einem „Chemical-Looping-Vergaser“ und der Einbeziehung erneuerbarer Energien die Effizienz des Verfahrens zu steigern. Langfristig soll das Verfahren eine nachhaltige Kraftstoffalternative für die chemische Industrie sowie den Luft- und Seeverkehr bieten, wie die Forschenden in einer Mitteilung schreiben. Die EU unterstützt das Projekt im Rahmen des Programms Horizon Europe mit 3,8 Millionen Euro. Es hat eine Laufzeit von vier Jahren. 

„Bio-MeGaFuel“ konzentriert sich auf die Entwicklung eines kostengünstigen und skalierbaren Verfahrens zur Herstellung von Biomethanol aus biogenen Reststoffen. Hierzu zählt die TU Darmstadt Abfälle aus natürlichen, biologisch abbaubaren Quellen wie Stroh, Ernterückstände, Lebensmittel- und Gartenabfälle sowie Klärschlamm. Durch den Einsatz des eigens konzipierten Vergasers und eines Membranreaktors zielt das Projekt darauf ab, bis 2028 eine fortgeschrittene Technologieentwicklungsstufe zu erreichen, die das Verfahren unter industriellen Bedingungen erprobt. Dieser Ansatz soll die Produktionskosten von Biomethanol erheblich senken und die Limitierungen herkömmlicher Verfahren überwinden.

Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, nachgeschaltete Behandlungen des Biomethanols zu minimieren. Auch sollen Synergien mit erneuerbaren Energiequellen, etwa durch die Einbindung von grünem Wasserstoff, gehoben werden. Auf diese Weise will „Bio-MeGaFuel“ die Nutzung von Biomethanol in der chemischen Industrie und insbesondere als nachhaltige Kraftstoffalternative für schwer zu dekarbonisierende Sektoren wie den Luft- und Seeverkehr vorantreiben.

Biomethanol könnte laut der Forscherinnen und Forscher auch für Fahrzeugbrennstoffzellen von Interesse werden. Durch die Senkung der Produktionskosten soll das Projekt eine wirtschaftlich tragfähige Lösung für die Kraftstoffprobleme in wichtigen Wirtschaftssektoren bieten – basierend auf erneuerbaren Rohstoffen.

Das Projekt wird von den Research Institutes of Sweden (RISE) koordiniert. An der Technischen Universität Darmstadt bringt das Institut für Energiesysteme und Energietechnik unter Leitung von Professor Bernd Epple seine Expertise ein. Die Chemical-Looping-Vergasung und Gasreinigung werden unter realitätsnahen Bedingungen am Institut erforscht. 
 

Davina Spohn
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Freitag, 20.12.2024, 09:03 Uhr

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