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Enerige & Management > IT - Nach Spionageversuch kaum Geldfluss in Neumünster
Quelle: Shutterstock / solarseven
IT:
Nach Spionageversuch kaum Geldfluss in Neumünster
Die Stadtwerke Neumünster setzen aktuell auf das persönliche Gespräch. Hotlines und Kundencenter sind nach der Spionageattacke wieder erreichbar, alle anderen Systeme pausieren noch.
 
Es ist wie zu den Zeiten ohne Internet: Wer aktuell den Kontakt zu den Stadtwerken Neumünster sucht, geht ins persönliche Gespräch. Dies ist eine Konsequenz aus dem am 24. August erstmals festgestellten „Spionageversuch“, aufgrund dessen der Versorger seine elektronischen Systeme weitgehend heruntergefahren hat (wir berichteten).

Eine Sprecherin der Stadtwerke erklärte auf Anfrage unserer Redaktion, dass die zunächst abgeschaltete Kundenhotline wieder erreichbar sei. Damit besteht für Kundinnen und Kunden eine weitere Möglichkeit, persönlich an Auskünfte zu gelangen. Das Kundencenter in der Innenstadt hat ebenfalls geöffnet. „Die Mitarbeitenden führen freundliche Gespräche, die Reaktionen sind überwiegend sehr verständnisvoll“, so die Sprecherin. Auch der Recyclinghof habe eine kurze Pause wieder beendet, Privatkunden können allerdings vorübergehend nur mit Bargeld bezahlen. Letzteres gilt auch für das Bad am Stadtwald.

Keine Aussage über Dauer der Zwangspause

Inzwischen haben die Stadtwerke über ihren Internetauftritt mitgeteilt, den Zahlungsverkehr weitgehend ausgesetzt zu haben. Wegen der heruntergefahrenen Systeme seien derzeit keine Abbuchungen im Energie- und Telekommunikationsgeschäft möglich. Auch Rechnungen und Gutschriften könne das Unternehmen derzeit nicht abwickeln. Daueraufträge seien davon hingegen nicht betroffen.

Die Stadtwerke bitten ihre Kundschaft ausdrücklich darum, keine eigenständigen Überweisungen vorzunehmen. Dies würde später zusätzlichen Aufwand bedeuten. Die ausstehenden Abbuchungen wolle der Versorger so bald wie möglich vornehmen. Die Sprecherin sah sich allerdings außerstande vorherzusagen, ob die Zwangspause für die betroffene IT mit Online-Kundenportal und Glasfaser-Onlinebestellung noch Wochen andauern werde.

Beschäftigte des Landeskriminalamts Schleswig-Holstein sind derweil weiter damit befasst, den Spionageversuch in den Systemen des Versorgers aufzuklären. „Wir sind noch in der Analysephase“, so die Sprecherin. Nach derzeitigem Erkenntnisstand handelte es sich bei der Attacke offenbar um die Vorstufe eines Hackerangriffs. Die Stadtwerke Neumünster versorgen Haushalte und Gewerbe mit Wasser, Gas, Strom, Fernwärme und Telekommunikationsangeboten.
 

Volker Stephan
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Donnerstag, 31.08.2023, 15:07 Uhr

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