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Enerige & Management > Wärmepumpe - Nach Rekordjahr droht Absatzeinbruch
Quelle: Shutterstock
WÄRMEPUMPE:
Nach Rekordjahr droht Absatzeinbruch
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt rund 356.000 Wärmepumpen bundesweit abgesetzt. Der Bundesverband Wärmepumpe warnt trotz der guten Absatzzahlen.
 
Mit rund 356.000 verkauften Geräten haben die Hersteller „so viele Heizungswärmepumpen wie noch nie in Deutschland verkauft“, teilt der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) am 22. Januar mit. Damit wächst der Absatz im zweiten Jahr in Folge um mehr als 50 Prozent. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 236.000 Heizungswärmepumpen abgesetzt.

Diese gute Dynamik wird sich allerdings voraussichtlich nicht fortsetzen, prognostiziert der BWP. Der Verband fordert daher Nachbesserungen von der Politik beim Strompreis, um den notwendigen Wärmpumpenhochlauf konsequent fortzuführen. Der sprunghafte Anstieg sei insbesondere auf die hohen Gaspreise zurückzuführen.

„Die Menschen wollen offensichtlich den Umstieg, sofern die Rahmenbedingungen stimmen“, sagte BWP-Vorstandsvorsitzender Claus Fest. „Doch die sehr destruktive und irreführende Debatte um das Gebäudeenergiegesetz und das lange Warten auf die neue Förderkulisse haben den Markt insbesondere im letzten Quartal spürbar gelähmt.“

Weniger Umlagen auf Wärmepumpen-Strom gefordert

Das würden die Hersteller – die teilweise massiv in den Aufbau von Produktionskapazitäten investiert hätten – nun zu spüren bekommen. „Seit Juni 2023 ist der Trend beim Absatz rückläufig“, sagte BWP-Geschäftsführer Martin Sabel. Besonders alarmierend sei der jüngste Einbruch im Dezember 2023: „Im Vergleich zum Vorjahr haben wir im Dezember einen Absatzrückgang um über 40 Prozent verzeichnen müssen. Damit ist leider genau das eingetreten, wovor wir auf Grundlage der rückläufigen Zahl an Förderanträgen bereits seit dem Sommer gewarnt haben. Falls sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern und die Politik nicht aktiv eingreift, rechnen wir eher mit einem gleichbleibenden oder sogar rückläufigen Absatz im Jahr 2024.“
 
Die aktuellen Absatzzahlen für 2023. 
(zur Ansicht bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Bundesverband Wärmepumpe

Die Politik könne sich daher nicht auf der neuen Förderkulisse und dem Gebäudeenergiegesetz ausruhen. Ein wesentlicher Faktor zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor sind laut dem Branchenverband die Energiepreise: „Erst ab einem Verhältnis von Gas- zu Strompreisen von eins zu zweieinhalb oder weniger wird der Wechsel auf eine Wärmepumpe für viele besonders attraktiv“, erläutert Sabel.

Vor diesem Hintergrund sei es unverständlich, dass auf Wärmepumpen-Strom immer noch das Doppelte an Steuern, Abgaben und Umlagen anfällt wie auf Erdgas: „Hier geht es schlicht und ergreifend darum, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und dafür zu sorgen, dass die fossilen Energien zumindest nicht weiter bevorteilt werden“, so Sabel.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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