
Das Fernwärmenetz in Bonn soll wachsen und kostet viel Geld. Quelle: SWB / Hermann Kurz
BILANZ:
Nach Gewinn droht in Bonn nun das Minuszeichen
Ein Minus ist nicht länger abzuwenden: Die Stadtwerke Bonn sehen nach 3,2 Millionen Euro Gewinn im Jahr 2024 rote Zahlen aufziehen. Es gibt daher aktuell einen Einstellungsstopp.
Die Zeiten guter Geschäfte am Rhein sind aller Voraussicht nach vorbei. Wegen weiter steigender Defizite im Öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV) erwarten die Stadtwerke Bonn (SWB) für 2025 ein Minus.
Den Gewinn von 3,2 Millionen Euro für das abgelaufene Jahr 2024 bewertet das kommunale Unternehmen laut Mitteilung noch einmal als Erfolg und „deutliches Zeichen für die wirtschaftliche Stabilität und Leistungsfähigkeit des Konzerns“.
Der Bereich Energie und Wasser lieferte verlässlich ab und blieb aus Sicht der Bonner „stabil“, wenngleich die Stromproduktion zurückging und die SWB auch weniger Wärme absetzte. 49,2 Millionen Euro Gewinn erzielte die Sparte (2023: 46,3 Millionen Euro), davon profitieren die Anteilseigner Rheinenergie und die Beteiligungsgesellschaft von Rhein-Sieg-Kreis und Stadt Troisdorf (BRS) mit insgesamt 14,5 Millionen Euro. Entsprechend bleiben den Bonnern 34,7 Millionen Euro.
Der Sektor Verkehr als das traditionelle Sorgenkind in der Bundesstadt stellt die SWB vor fast unlösbare Herausforderungen. Nach 68 Millionen Euro Verlust im Jahr 2023 wuchs das Minus nun auf 73 Millionen Euro an. Einnahmerückgänge durch das Deutschland-Ticket machten sich hier ebenso bemerkbar wie die fehlende Förderung bei der Umstellung der Bus-Flotte auf alternative Antriebe.
Das Verkehrsdefizit soll 2025 weiter steigen und damit die Erträge aus den profitablen Bereichen übertreffen. Damit würden auch der Verlustausgleich durch die Stadt Bonn und die Überweisungen von Bund und Land aus dem Rettungsschirm keine heilende Wirkung mehr besitzen. 2,5 Millionen Euro Minus könnten so am Ende des laufenden Jahres in der Bilanz der SWB stehen.
Vor diesem Hintergrund sagt Olaf Hermes, Vorsitzender der Geschäftsführung, laut einer Konzernmitteilung, das gute Jahresergebnis sei „keine Selbstverständlichkeit“. Auf das Unternehmen warten große Aufgaben und Investitionen: 2 Milliarden Euro verschlingen Wärme- und Mobilitätswende in den kommenden Jahren. Das Fernwärmenetz in Bonn soll wachsen, die erneuerbare Energie zunehmend aus den Quellen Flusswärme und Wasserstoff stammen.
Die SWB haben sich für die Herausforderungen ein „hohes Maß an wirtschaftlicher Disziplin“ auferlegt. Angekündigt ist von Seiten der Chefetage ein „Effizienzprogramm“ in allen Bereichen. Dazu zählt das Einsparen von Sachkosten um etwa ein Fünftel. Auch hat das Unternehmen eine Art Einstellungsstopp verhängt. Neue Stellen, so teilt das Unternehmen mit, werde es „vorerst nur in begründeten Ausnahmefällen“ geben. Damit bleibt es bei den aktuell rund 2.800 Mitarbeitenden.
Den Gewinn von 3,2 Millionen Euro für das abgelaufene Jahr 2024 bewertet das kommunale Unternehmen laut Mitteilung noch einmal als Erfolg und „deutliches Zeichen für die wirtschaftliche Stabilität und Leistungsfähigkeit des Konzerns“.
Der Bereich Energie und Wasser lieferte verlässlich ab und blieb aus Sicht der Bonner „stabil“, wenngleich die Stromproduktion zurückging und die SWB auch weniger Wärme absetzte. 49,2 Millionen Euro Gewinn erzielte die Sparte (2023: 46,3 Millionen Euro), davon profitieren die Anteilseigner Rheinenergie und die Beteiligungsgesellschaft von Rhein-Sieg-Kreis und Stadt Troisdorf (BRS) mit insgesamt 14,5 Millionen Euro. Entsprechend bleiben den Bonnern 34,7 Millionen Euro.
Der Sektor Verkehr als das traditionelle Sorgenkind in der Bundesstadt stellt die SWB vor fast unlösbare Herausforderungen. Nach 68 Millionen Euro Verlust im Jahr 2023 wuchs das Minus nun auf 73 Millionen Euro an. Einnahmerückgänge durch das Deutschland-Ticket machten sich hier ebenso bemerkbar wie die fehlende Förderung bei der Umstellung der Bus-Flotte auf alternative Antriebe.
Das Verkehrsdefizit soll 2025 weiter steigen und damit die Erträge aus den profitablen Bereichen übertreffen. Damit würden auch der Verlustausgleich durch die Stadt Bonn und die Überweisungen von Bund und Land aus dem Rettungsschirm keine heilende Wirkung mehr besitzen. 2,5 Millionen Euro Minus könnten so am Ende des laufenden Jahres in der Bilanz der SWB stehen.
Vor diesem Hintergrund sagt Olaf Hermes, Vorsitzender der Geschäftsführung, laut einer Konzernmitteilung, das gute Jahresergebnis sei „keine Selbstverständlichkeit“. Auf das Unternehmen warten große Aufgaben und Investitionen: 2 Milliarden Euro verschlingen Wärme- und Mobilitätswende in den kommenden Jahren. Das Fernwärmenetz in Bonn soll wachsen, die erneuerbare Energie zunehmend aus den Quellen Flusswärme und Wasserstoff stammen.
Die SWB haben sich für die Herausforderungen ein „hohes Maß an wirtschaftlicher Disziplin“ auferlegt. Angekündigt ist von Seiten der Chefetage ein „Effizienzprogramm“ in allen Bereichen. Dazu zählt das Einsparen von Sachkosten um etwa ein Fünftel. Auch hat das Unternehmen eine Art Einstellungsstopp verhängt. Neue Stellen, so teilt das Unternehmen mit, werde es „vorerst nur in begründeten Ausnahmefällen“ geben. Damit bleibt es bei den aktuell rund 2.800 Mitarbeitenden.
Volker Stephan
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Dienstag, 01.07.2025, 15:08 Uhr
Dienstag, 01.07.2025, 15:08 Uhr
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