Das Ausreißer-Jahr 2023 lässt sich auch in Mannheim nicht wiederholen. Nach drei Vierteln des Geschäftsjahres zeigt MVV sich allerdings mit einem Ebit von 385 Millionen Euro zufrieden.

 

Die MVV Energie AG spricht nach drei Quartalen des aktuellen Geschäftsjahrs, das in diesem Fall von Oktober bis September läuft, von einem „guten Ergebnis“. Das sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende des Mannheimer Konzerns, Georg Müller, am 15. August bei der Präsentation der Zahlen zum Stichtag 30. Juni.

Konkret hat MVV den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar leicht (plus 2 Prozent) auf rund 5,9 Milliarden Euro steigern können. Allerdings profitierte das Unternehmen auch hier von lukrativen Termingeschäften im Stromsektor aus dem Vorjahr, die bei Vollzug noch entsprechend hohe Erträge erbrachten. Hinzu kommt ein Plus im Gasgeschäft.

Insgesamt wirkten sich hingegen gesunkene Preise im Standardgeschäft (Energievertrieb) auf das Gesamtergebnis aus. Das bereinigte Ergebnis (Ebit) liegt nur noch bei 385 Millionen Euro, das ist weniger als die Hälfte gegenüber dem dritten Quartal 2023. Die hohen Preise im Vorjahr hatten zum Vergleichszeitpunkt noch 845 Millionen Euro in die Kasse gespült. Dies seien „nicht wiederholbare Mehrerlöse“ gewesen, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.

Entsprechend richtet Georg Müller den Blick weiter zurück: „Im längerfristigen Vergleich – 2023 ausgenommen – konnten wir dennoch ein gutes Ergebnis erreichen“, so der MVV-Chef in der Mitteilung. Der Konzern habe sich in einem schwierigen Marktumfeld erfolgreich behauptet. Für das Gesamtjahr geht MVV nun von einem bereinigten Ebit zwischen 390 Millionen und 420 Millionen Euro aus. Das grenzt die zuvor weiter gefassten Prognose (360 Millionen bis 440 Millionen Euro) ein.

Positiv entwickelten sich die Ergebnisse im Windkraft- und im Projektentwicklungsgeschäft. Außerdem erzielte MVV Einnahmen durch den Verkauf von Anteilen, die die Tochter Juwi am japanischen Gemeinschaftsunternehmen Juwi Shizen Energy gehalten hatte.

Nach wie vor geben die Mannheimer viel Geld für Energiewende-Projekte aus. Die Investitionen belaufen sich in den ersten neun Monaten auf 252 Millionen Euro und liegen damit 25 Millionen Euro höher als im Jahr zuvor. Bei der Wärmewende schließt MVV derzeit das im Norden der Stadt gelegene Biomassekraftwerk an das Fernwärmenetz an. So soll das Wärmepotenzial auf jährlich 270 Millionen kWh steigen. Bis 2030 will MVV die Fernwärme komplett „grün“ erzeugen.

Weiter investiert MVV in die Elektromobilität. Inzwischen betreibt der Konzern mit dem neuen Ladepark im Stadtquartier Franklin den vierten Schnellladepark in Mannheim. Dazu gibt es in einem nördlichen Ladepark nun einen Pilotstandort für begrünte Schnelllade-Stellen.
 
Quelle: MVV; * = Vergleichswert vom 30.9.2023