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Enerige & Management > Stadtwerke - Münsters Versorger überweist mehr vom Gewinn an die Stadt
Verhandelt die Überweisungen an die Stadt bald neu: Sebastian Jurczyk. Quelle: SW Münster
STADTWERKE:
Münsters Versorger überweist mehr vom Gewinn an die Stadt
„Wir sorgen für den Herzschlag Münsters“, sagt der örtliche Versorger über sich. Jetzt setzt er der Stadt in Westfalen einen kleinen Stent: Die klamme Kommune erhält eine Million mehr.
 
Die Stadtwerke Münster sind kerngesund. Im Geschäftsjahr 2023 landeten die Westfalen erstmals jenseits von 1 Milliarde Euro Umsatz. Von den 11,2 Millionen Euro Gewinn blieben ihnen rund 5 Millionen für eigene Zwecke. Bis zum Haushaltsbeschluss der Mutter, der Stadt, vom 11. Dezember.

Weil die Stadt ihre Einnahmeseite verbessern muss, genehmigt sie sich aus der Schatulle der Tochter eine weitere Million Euro. Nachträglich lässt sie sich für 2023 damit insgesamt 7,5 Millionen Euro überweisen. 6,5 Millionen Euro sind laut so genanntem Managementkontrakt als jährlicher Gewinnübertrag bis einschließlich 2026 garantiert.

Die Stadtwerke stehen vor großen Investitionen und wollen auch für die Transformation der Energieversorgung bis 2035 insgesamt 1,5 Milliarden Euro ausgeben. Da wirkt eine Million Euro weniger auf dem Festgeldkonto im Vergleich verschwindend winzig.

Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk jedenfalls antwortet ausweichend auf die Frage, ob die Geldnöte der Stadt den Versorger vor Herausforderungen stelle: Die jährlichen 6,5 Millionen Euro „gehören zu unserem Beitrag zum Gemeinwohl in Münster“. Für 2024 gehen die Stadtwerke unverändert vom alten Betrag aus.

Aber schon für 2025, wenn die Kommune bei einem Gesamtetat von 1,7 Milliarden Euro neue Schulden in Höhe von 30 Millionen Euro machen will, seien Gespräche über eine zusätzliche Ausschüttung vereinbart. Die Höhe der Finanzspritze stehe noch nicht fest. Dass die Stadtwerke Begehrlichkeiten wecken, liege auch an ihren zusätzlichen Einnahmen durch Grundstücksverkäufe in zwei Jahren.

Weil die 6,5-Millionen-Euro-Absprache mit dem Jahr 2026 ausläuft, stehen grundsätzliche Verhandlungen über die jährlichen Überweisungen ins Haus. Wer will, kann bei Sebastian Jurczyk das Interesse herauslesen, den Betrag zu drücken: Die Gespräche führe der Versorger mit der Kommune „vor dem Hintergrund der notwendigen Investitionen in Energie- und Mobilitätswende“. Es verspricht ein spannender Austausch zu werden.
 

Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 12.12.2024, 18:14 Uhr

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