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Quelle: E&M
GEOTHERMIE:
Münsterland für Tiefengeothermie geeignet
Der Geologische Dienst des Münsterlandes hat Gesteinsschichten ausfindig gemacht, die sich für hydrothermale Geothermie eignen. Stadtwerke der Region erhalten jetzt die Messdaten.
 
Mindestens 40 Grad Celsius ab einem Kilometer Tiefe: Darauf deuten Untersuchungen ist des Geologische Dienstes des Münsterlandes bei einigen Gesteinsschichten im Untergrund der Region hin. Den Messergebnissen nach zu urteilen, könnte Tiefengeothermie dort „in Zukunft ein wichtiger Pfeiler einer klimaneutralen Wärmeversorgung werden“, teilt das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium mit.

„Wichtig ist, dass die regionalen Akteurinnen und Akteure jetzt zügig anpacken und in einem guten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern die Nutzung der Tiefengeothermie gemeinsam weiter vorantreiben“, so Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne). Die im November und Dezember 2021 erhobenen Daten würden nun regionalen Unternehmen, darunter Stadtwerke und Energieversorger, zur Verfügung gestellt, heißt es. Auf der Grundlage der Daten soll die gezielte Projektplanungen zur Umsetzung geothermischer Wärmeversorgung starten.

Bis zu 150 Grad heißes Wasser

Die Geologische Dienst erkundete den Untergrund im Münsterland mit seismischen Verfahren bis in eine Tiefe von 6 Kilometern. Dabei werden Schwingungen erzeugt, die sich im Untergrund je nach Beschaffenheit unterschiedlich ausbreiten. Sogenannte Geophone lauschen in den Untergrund und erlauben es, die Ausbreitung der Wellen in zu verfolgen. Geophysiker können aus diesen Daten Profile der Gesteinshorzionte erstellen und zu mehrdimensionalen Bildern zusammenfügen.

Im Münsterland identifizierten sie so laut Ministerium drei Gesteinsschichten, die für eine geothermische Nutzung in Frage kommen. Die erwarteten Temperaturen liegen ab etwa 1.000 bis 1.200 Metern Tiefe bei mindestens 40°C. Die Geologen sehen die Chance, schon in naher Zukunft warmes Wasser aus diesen Schichten an die Oberfläche zu bringen. Tiefere Gesteinsschichten könnten sogar bis zu 150° heißes Wasser enthalten, meinen sie.

Die Erkundungen zur Nutzung von Erdwärme sollen weitergehen. Aktuell liefen die Vorbereitungen für geophysikalische Messungen im Rheinland zwischen Viersen, Krefeld, Diusburg und Düsseldorf. Informationen über die geplanten Messungen sowie die Messergebnisse aus dem Münsterland stellt das Land im Internet bereit: www.seismik.nrw.de 
 
 

Manfred Fischer
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Montag, 26.09.2022, 16:05 Uhr

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