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Enerige & Management > Geothermie - Münster blickt in den Untergrund
Quelle: Stadtwerke Münster / Franziska Hassenkamp
GEOTHERMIE:
Münster blickt in den Untergrund
Die Stadtwerke Münster beginnen mit einer großflächigen, geologischen Untersuchung im münsterschen Stadtgebiet, der 3D-Seismik. 
 
Die umfangreichen Seismik-Messungen rund um Münster haben zum Ziel, mit Tiefengeothermie künftig große Teile des Wärmebedarfs in Münster zu decken, teilten die Stadtwerke Münster mit. Die 3D-Seismik wird vom Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen mit 5,77 Millionen Euro zur Hälfte gefördert. „Die Chancen, die die Tiefengeothermie für klimaneutrales Heizen bietet, sind riesig. In NRW wird die Technologie aber noch nicht kommerziell für die Wärmeversorgung genutzt. Das wollen wir ändern und leisten Pionierarbeit für die Tiefengeothermie in Nordrhein-Westfalen“, sagte Arno Minas, Dezernent für Wohnungsversorgung, Immobilien und Nachhaltigkeit der Stadt Münster.

Mit einem Untersuchungsgebiet von rund 350 Quadratkilometern wird in Münster in den zwei Monaten November und Dezember die bisher größte seismische Untersuchung in städtischem Gebiet in Deutschland durchgeführt, so der Versorger in seiner Mitteilung. Ziel der Untersuchungen ist es, ein dreidimensionales Modell des tiefen Untergrunds unter Münster zu erstellen. Anhand dieses Modells wollen die Stadtwerke Münster im nächsten Schritt mögliche Standorte für spätere Tiefenbohrungen nach heißem Thermalwasser identifizieren. Das Untergrundmodell wird außerdem Teil einer NRW-weiten Landkarte des tiefen Untergrunds und so der Allgemeinheit zugänglich gemacht.

Die Messungen beginnen am 30. Oktober im Süden des Stadtgebiets und enden am 20. Dezember im Norden. Dabei kommen spezielle Lastkraftwagen mit Rüttelplatten zum Einsatz, die kontrollierte Vibrationen in den Boden abgeben: die Vibro-Trucks. Der Vibrationsschall wird von den verschiedenen Gesteinsschichten im Untergrund reflektiert. Oberirdisch zeichnen bis zu 36.000 Geophone die Echos aus der Tiefe auf. „Jeder Datenpunkt, den wir aufnehmen, erhöht die Sicherheit bei den nächsten Schritten auf dem Weg zu einem Geothermie-Heizwerk für Münster“, erklärt Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster.
 

Heidi Roider
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