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Enerige & Management > Klimaschutz - Monitoringbericht zeigt Schäden durch Klimawandel
Quelle: Pixabay / Jody Davis
KLIMASCHUTZ:
Monitoringbericht zeigt Schäden durch Klimawandel
Das Umweltministerium in Baden-Württemberg hat einen Bericht zu den Folgen des Klimawandels veröffentlicht. Die Energiewirtschaft kommt darin glimpflich weg.
 
Zum dritten Mal hat das Landesumweltministerium einen Monitoringbericht zur baden-württembergischen Anpassungsstrategie an den Klimawandel erstellt. Dabei zeigt sich deutlich, dass das Bundesland durch den Klimawandel von erheblich steigenden Temperaturen betroffen ist.

So heißt es im Bericht, dass im Mittel der Jahre 2014 bis 2023 die Durchschnittstemperatur bei 10 Grad Celsius und damit 2,2 Grad über dem Referenzzeitraum 1881 bis 1910 gelegen habe. 2024 war mit 10,6 Grad das drittwärmste Jahr seit Beginn der Messungen. „In Zukunft könnte die Temperatur noch deutlicher ansteigen und wochen- bis monatelange Hitzeperioden mit Temperaturen jenseits der 30 Grad zur Regel werden.“

Die Folgen sind laut Ministerium bereits sichtbar. Städte verzeichnen eine signifikant steigende Wärmebelastung, was gesundheitliche Risiken erhöht. Auch Gewässer sind betroffen: Im Bodensee ist die Temperatur in allen Tiefenschichten deutlich gestiegen, die Sauerstoffwerte im Tiefenwasser nehmen ab.

In der Landwirtschaft breiten sich wärmeliebende Schädlinge wie die Grüne Reiswanze aus. Der Weinbau leidet unter sinkenden Säurewerten, was die Qualität des Rieslings mindert. Zudem zeigen die Wälder eine abnehmende Widerstandskraft, während im Nordschwarzwald die Schneedecke immer seltener Wintersport zulässt.

Für die Stadtwerke sendet der Bericht hingegen unterschiedliche Botschaften aus. Während die wetterbedingte Anfälligkeit der Stromversorgung tendenziell sinkt, verschärfen sich die Herausforderungen beim Umgang mit der Ressource Wasser.

Stromversorgung wird immer sicherer

So analysiert der Bericht unter anderem die Stromnetze. Extreme Wetterereignisse wie Stürme, Hagel oder Starkregen können Leitungen beschädigen und Ausfälle verursachen. Dennoch ist die wetterbedingte Nichtverfügbarkeit seit 2007 im Bereich der Mittelspannung deutlich zurückgegangen. Auch bei der Niederspannung zeigt sich kein steigender Trend.

Größere Ausschläge wie 2018, als je Kunde mehr als vier Minuten witterungsbedingte Ausfälle registriert wurden, blieben in den Folgejahren aus. Die Resilienz der Netzinfrastruktur hat sich demnach verbessert, auch wenn die Risiken durch Klimaveränderungen bestehen bleiben.

Zugleich richtet sich der Fokus auch auf den Wasserverbrauch der Wirtschaft. Hitze- und Dürreperioden führen zunehmend zu Einschränkungen bei der Entnahme von Kühl- und Prozesswasser. Besonders thermische Kraftwerke müssen bei Niedrigwasser oder hohen Temperaturen ihre Leistung anpassen, da die Kühlwassernutzung begrenzt werden kann.

Gleichzeitig hat sich der Frischwasserbedarf der Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten statistisch erheblich verringert. Ursache sind effizientere Prozesse, innerbetriebliches Wassermanagement und der Rückgang des Kühlwasserbedarfs durch den Atomausstieg und den Umbau des Energiesystems. Damit hat sich das Wirtschaftswachstum vom Wasserverbrauch weitgehend entkoppelt. Positiv wirkt sich dies auch auf die Umwelt aus: Geringere Wärmeeinleitungen belasten Flüsse und Seen weniger.

Landesumweltministerin Thekla Walker (Grüne) weist darauf hin, dass die Regierung in Stuttgart bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen habe, um die Folgen des Klimawandels zu lindern. Unter anderem hat sie im neuen Klimaschutzgesetz die Kommunen verpflichtet, Konzepte zu erarbeiten, wie sie ihre Bürger vor den Folgen heißerer Sommer schützen. „Bei der Umsetzung unterstützen wir sie finanziell durch deutlich erhöhte Fördermittel für Klimaschutz und Klimawandelanpassung.“ 

Der „Monitoringbericht 2025 zur Anpassungsstrategie an den Klimawandel in Baden-Württemberg “ steht auf der Internetseite der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg zur Verfügung.
 

Stefan Sagmeister
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