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Enerige & Management > Wasserstoff - Mitteldeutschland will Wasserstoff statt Braunkohle
Bild: Shutterstock, Alexander Limbach
WASSERSTOFF:
Mitteldeutschland will Wasserstoff statt Braunkohle
Beim „Wasserstoffgipfel Mitteldeutschland“ präsentierten sich die Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt als ideale Standorte für das Thema Wasserstoff.
 
Auf dem Gelände des Leipziger BMW-Werks kamen die Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (Sachsen) und Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt) zu einem Wasserstoffgipfel Mitteldeutschland zusammen. Denn die Chancen für Wasserstoff seien besonders gut in der Region, so Haseloff.

Die Gründe sieht er im anstehenden Kohleausstieg; in der Region wird bislang noch Braunkohle gefördert und verbrannt. Durch den beschlossenen Kohleausstieg verfüge Mitteldeutschland über Milliardenbeträge, um den industriellen Einsatz von Wasserstoff schnell ins Laufen zu bringen, wird Haseloff in der Leipziger Volkszeitung zitiert. „Die Chance, das unabhängig von den üblichen Haushaltszwängen zu realisieren, werden wir nie wieder bekommen.“

Bereits viele Unternehmen involviert

Bei dem Gipfel wurde bereits auf vielfältige Projekte in Sachen Wasserstoff hingewiesen. In Sachsen ist das unter anderem der Forschungsverbund „H2-SARA“. Dessen Ziel ist es, Fertigungskapazitäten für Elektrolyseuranlagen von jährlich 6.500 MW zu produzieren. Im Vorhaben „LHyVe“ soll in der Region Leipzig die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion, Speicherung über den Transport bis hin zum Endverbrauch von grünem Wasserstoff bedient und mit anderen europäischen Projekten vernetzt werden.

Eine Menge Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind auf dem Gebiet in der Region bereits vertreten. Das sind unter anderen die Fraunhofer-Gesellschaften IMW und IMWS, die Wasserstofferzeuger Linde und EDL, der Wasserstofftransporteur und Speicherbetreiber VNG AG mit seiner Tochter Ontras Gastransport, aber auch Wasserstoffabnehmer wie die DHL Group, BMW und die Palette der kommunalen Betriebe aus Leipzig und Halle.

„An die Stelle der kohlebasierten Energiewirtschaft in der Region muss eine zukunftsfähige Energielandschaft treten, sonst wandert nicht nur Know-how, sondern auch Wertschöpfung in andere Regionen ab“, sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung laut Mitteilung der Leipziger Stadtwerke. Deshalb treibe auch die Stadt Leipzig den Ausstieg aus der Strom- wie Wärmeerzeugung mittels Braunkohle voran. „Wir wollen unsere Region H2-ready machen.“
 

Stefan Sagmeister
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Freitag, 28.05.2021, 14:52 Uhr

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