
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
GUTACHTEN:
Mitregeln von Marktakteuren bringt Vorteile
In einem Kurzgutachten hat das Beratungsunternehmen Neon zur viel diskutierten systemstützenden Bilanzkreis-Bewirtschaftung eine klare Position bezogen.
Bei der systemstützenden Bilanzkreisbewirtschaftung gehen einzelne Bilanzkreise eine der Systembilanz tendenziell entgegengesetzte
Position ein, womit sie zur Stabilisierung beitragen und das System der Regelenergie unterstützen. Der finanzielle Anreiz
dafür liegt im Ausgleichsenergiepreis, der so konzipiert ist, dass systemdienliches Verhalten belohnt und system-stressendes
Verhalten pönalisiert wird.
Das ganze hat, wie es in der Neon-Studie heißt, drei wesentliche Vorteile gegenüber der Regelenergie:
Gegenargumente überzeugen Autoren nicht
Häufig genannte Argumente gegen die systemstützende Bilanzkreisbewirtschaftung überzeugen bei Neon nicht. Einige scheinen, so heißt es, auf Missverständnissen über Marktmechanismen zu beruhen, etwa die Sorge vor Schwingungen zwischen Viertelstunden. Andere Probleme ließen sich adressieren, etwa mögliche Kreditrisiken durch das Hinterlegen von Sicherheiten.
Eine weitere Gruppe von Argumenten seien substanzieller, beträfen jedoch die Regelenergie genauso, etwa die Notwendigkeit einer robusten und redundanten IT-Infrastruktur.
Das Gutachten empfiehlt Folgendes:
Das ganze hat, wie es in der Neon-Studie heißt, drei wesentliche Vorteile gegenüber der Regelenergie:
- Dank geringerer Marktzugangsbarrieren können sich mehr Anlagen und Akteure an der Systemstützung beteiligen.
- Neue Informationen wie aktualisierte Wetterprognosen können kontinuierlich im Anlageneinsatz berücksichtigt werden, während die Regelenergie nur kurze Vorlaufzeiten zulässt.
- Da nicht alle Bilanzkreise zu einer optimalen Bewirtschaftung in der Lage sind, können sich einige Marktparteien auf Systemprognosen spezialisieren. Die systemdienlichen Bilanzkreise stehen dabei in einem scharfen Innovationswettbewerb untereinander, der zu einer stetigen Verbesserung der Prognosen führt.
Gegenargumente überzeugen Autoren nicht
Häufig genannte Argumente gegen die systemstützende Bilanzkreisbewirtschaftung überzeugen bei Neon nicht. Einige scheinen, so heißt es, auf Missverständnissen über Marktmechanismen zu beruhen, etwa die Sorge vor Schwingungen zwischen Viertelstunden. Andere Probleme ließen sich adressieren, etwa mögliche Kreditrisiken durch das Hinterlegen von Sicherheiten.
Eine weitere Gruppe von Argumenten seien substanzieller, beträfen jedoch die Regelenergie genauso, etwa die Notwendigkeit einer robusten und redundanten IT-Infrastruktur.
Das Gutachten empfiehlt Folgendes:
- Die bestehende Rechtslage in Deutschland sollte klargestellt werden und die systemstützende Bilanzkreisbewirtschaftung zumindest bis Intraday-Gate Closure explizit erlaubt werden.
- Eine bessere Datenverfügbarkeit wird empfohlen, vor allem die Veröffentlichung der deutschen Systembilanz nahe Echtzeit.
- Dabei sollte die Veröffentlichung Systembilanz-relevanter Daten mit dem gleichen Anspruch an Verlässlichkeit und IT-Sicherheit betrachtet werden wie die Regelleistung.
- Eine finanzielle Absicherung von Zahlungsverpflichtungen über zu hinterlegende Sicherheiten scheint den Autoren des Gutachtens sinnvoll. Möglichkeiten und Grenzen der systemstützenden Bilanzkreisbewirtschaftung innerhalb der laufenden Viertelstunde sollten weiter untersucht werden.
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Montag, 13.11.2023, 16:55 Uhr
Montag, 13.11.2023, 16:55 Uhr
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