Das kommunale Energieversorgungsunternehmen in Sömmerda hat im vergangenen Jahr einen Verlust in Millionenhöhe gemacht. Die Stadt nimmt einen Kredit auf, um das Finanzloch zu schließen.

 

Die Sömmerdaer Energieversorgung (SEV) hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Der Geschäftsabschluss für 2022 weist ein Minus in Höhe von 4,94 Millionen Euro aus. Die Stadt begründet die roten Zahlen mit den Verwerfungen auf den Energiemärkten infolge des Krieges in der Ukraine. Und sie hat jetzt einen Nachtragshaushaltsplan erstellt, mit dem der Verlust ausgeglichen werden kann. Es trifft die Stadtwerke Sömmerda (SWS), sie sind Mehrheitsgesellschafter der SEV und haben einen Ergebnisabführungsvertrag mit dem Energieversorger.

Die SWS sind nach Angaben der Stadt „nicht in der Lage, den Verlustausgleich aus eigenen liquiden Mitteln vorzunehmen“. Um den steuerlichen Querverbund mit Ergebnisabführungsvertrag für die Zukunft nicht zu gefährden, müsse dieser Ausgleich für das jeweilige Geschäftsjahr vorgenommen werden, heißt es.

Gestopft werden soll das Finanzloch mit einem Bankdarlehen in Höhe von rund 2 Millionen Euro und einem Gesellschafterdarlehen in Höhe von etwa 3 Millionen Euro, erläutert die Kommune in ihrem Nachtragshaushaltsplan.

Das Bankdarlehen werde durch eine Bürgschaft aus dem Landesbürgschaftsprogramm von Thüringen gesichert, das nach Ausbruch des Ukrainekriegs aufgelegt wurde. Für das Gesellschafterdarlehen will die Stadt einen Kredit aufnehmen. Die Stadtwerke sollen die 3 Millionen Euro dann über einen Zeitraum von 25 Jahren bei der Stadt abstottern.

Neben den Stadtwerken, die zu hundert Prozent der Stadt gehören, ist weiterer Gesellschafter der SEV die Steag New Energies GmbH. Die SEV versorgt rund 11.000 Kunden mit Strom, davon 51 Großkunden. Im Erdgasgebiet werden rund 1.150 Kunden mit Gas versorgt. Mit Fernwärme beliefern die SEV rund 350 Abnahmestellen in Sömmerda.