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Enerige & Management > Niedersachsen - Millionen für Wasserstoff-Pipeline im Projekt Aquaductus
Quelle: Fotolia / fotolium
NIEDERSACHSEN:
Millionen für Wasserstoff-Pipeline im Projekt Aquaductus
In der deutschen Nordsee soll eine Infrastruktur für den Wasserstofftransport entstehen: Niedersachsen fördert den Aufbau der 400 Kilometer langen H2-Pipeline im Projekt Aquaductus.
 
Für einen 100 Kilometer langen Teil der Pipeline an Land stellt die Landesregierung nun 60 Millionen Euro bereit, wie das Umweltministerium mitteilte. Weitere Fördermittel in Höhe von rund 140 Millionen Euro gibt die Bundesregierung. Der seeseitige Teil der Leitung wird laut dem Ministerium in Hannover allein vom Bund gefördert. Zuerst hatte die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) über den Förderbescheid berichtet. 

Nach Plänen der Fernleitungsnetzbetreiber Gascade und Fluxys wird die Pipeline in einem ersten Ausbauschritt Windparks in der Deutschen Bucht anbinden und ab 2030 Gas an die Küste transportieren. Der Anlandungspunkt der Pipeline soll bei Wilhelmshaven liegen. Der Wasserstoff soll mithilfe von Elektrolyseuren auf See produziert werden. 

Milliardenförderung für zwölf Wasserstoff-Großprojekte 

„Das wird ein grüner Leuchtturm für eine klimaneutrale Energieversorgung auf See“, sagte Niedersachsens Energieminister Christian Meyer (Grüne) der HAZ. In Zukunft entstehe so grüner Wasserstoff aus überschüssigem Windstrom. Der Wasserstoff helfe dabei, die Industrie unabhängiger von Kohlenstoff zu machen und schaffe eine Entlastung bei Netzausbaukosten von rund 30 Milliarden Euro. 

Nach Angaben der Projektinitiatoren handelt es sich bei dem Projekt, das unter dem Namen „AquaDuctus“ läuft, um die einzige für die deutsche Nordsee geplante Wasserstoffpipeline. Das Großvorhaben ist eines von insgesamt zwölf Großprojekten zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft, die Bund und Land in Niedersachsen mit insgesamt 2,47 Milliarden Euro fördern. Neben Pipelines zählen dazu auch die Umrüstung von Speichern und der Aufbau von Produktionsanlagen. 

Aus für geplante Wasserstoff-Pipeline von Norwegen 

Ein anderes Wasserstoff-Pipelineprojekt in der Nordsee ist dagegen inzwischen gestoppt worden. RWE und das norwegische Energieunternehmen Equinor hatten 2023 angekündigt, für den Import von Wasserstoff nach Deutschland zusammenarbeiten zu wollen. Equinor prüfte dazu den Bau einer neuen Pipeline durch die Nordsee. Niedersachsens Landesregierung hatte dafür zuletzt etwa Wilhelmshaven als möglichen Anlandungspunkt ins Spiel gebracht. Im vergangenen Herbst hatte Equinor dann bekanntgegeben, die Pläne zu stoppen, da das Vorhaben zu teuer und die Nachfrage nicht ausreichend sei. 

„Die norwegische Entscheidung gegen eine direkte Pipeline zeigt, dass es unsere Aufgabe jetzt ist, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit gute Projekte nicht in der Umsetzung scheitern“, sagte Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) der HAZ. Neben Produktion und Transport müsse auch der Aufbau eines Marktes für Wasserstoff weiter befördert werden. Lies sagte der Zeitung weiter, denkbar sei etwa eine verbindliche Quote für den Einsatz klimaneutraler Gase bei industriellen Anwendungen.
 

dpa
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Dienstag, 07.01.2025, 16:14 Uhr

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