
Sitz der deutschen Tennet ist in Bayreuth. Quelle: Tennet
STROMNETZ:
Milliardenpoker um Tennet Deutschland eröffnet
Der Milliardenpoker um die Zukunft von Tennet Deutschland ist eröffnet. Bis zum 25. März bittet der Übertragungsnetzbetreiber um Interessensbekundungen von möglichen Investoren.
Tennet hat den Verkaufsprozess für sein Deutschland-Geschäft eingeleitet. Per öffentlicher Bekanntmachung sind nun Investoren
aufgefordert, bis zum 25. März ihr Interesse an einem Einstieg beim wichtigen Übertragungsnetzbetreiber einzureichen.
Tennet, ein Unternehmen des niederländischen Staates, will seit längerer Zeit den Verkauf, um immense Investitionen in den deutschen Netzausbau nicht weiter stemmen zu müssen (wir berichteten). Dabei ist es zum jetzigen Zeitpunkt offen, ob die Niederländer ihre Deutschland-Tochter in Teilen oder doch gesamt loswerden.
Der Wert von Tennet Deutschland soll bei etwa 20 Milliarden Euro liegen. Die Bundesregierung hatte aufgrund fehlender Mittel im Juni 2024 von einer eigentlich präferierten Übernahme abgesehen.
Deutscher Staat unter Zugzwang
Als Möglichkeit für einen Einstieg hatte Tennets Finanzchefin Arina Freitag während der Präsentation der Jahresbilanz Anfang März zwei Wege vorgeschlagen (wir berichteten). Einerseits ist Tennet offen für Kapitaleinlagen, also den Kauf von Unternehmensanteilen durch Investoren. Andererseits schließt das Unternehmen auch einen Börsengang nicht aus.
Für die Bundesrepublik Deutschland erhöht sich der Druck, sich zu einem Einstieg neu zu positionieren. Die abgewählte Regierung ist – ohne die FDP – noch im Amt, die designierte Koalition aus Union und SPD muss sich erst noch finden. Ob es finanziellen Spielraum gibt, ist ungewiss angesichts der von Schwarz-Rot gewollten, aber fraglichen Sondervermögen für Infrastruktur.
Eine Staatsbeteiligung war gewünscht, um den Übergang wesentlicher Netze und Netzanschlüsse von Meereswindparks in Deutschland an Dritte zu verhindern. Die Tür für Gespräche mit dem deutschen Staat, so Arina Freitag während des Bilanz-Termins, sei weiterhin offen.
Formal bietet Tennet eine Beteiligung am Eigenkapital der Tennet GmbH & Co. KG (TKG), also der Holding des Deutschland-Geschäfts, das die Niederländer vorsorglich zu Jahresbeginn in diese eigenständige Gesellschaft ausgelagert hatte. Zur TKG wiederum gehören die Tennet TSO GmbH, der Bereich der Übertragungsnetze, und die Tennet Offshore GmbH, der Geschäftszweig für die Offshore-Anbindung.
Tennet, ein Unternehmen des niederländischen Staates, will seit längerer Zeit den Verkauf, um immense Investitionen in den deutschen Netzausbau nicht weiter stemmen zu müssen (wir berichteten). Dabei ist es zum jetzigen Zeitpunkt offen, ob die Niederländer ihre Deutschland-Tochter in Teilen oder doch gesamt loswerden.
Der Wert von Tennet Deutschland soll bei etwa 20 Milliarden Euro liegen. Die Bundesregierung hatte aufgrund fehlender Mittel im Juni 2024 von einer eigentlich präferierten Übernahme abgesehen.
Deutscher Staat unter Zugzwang
Als Möglichkeit für einen Einstieg hatte Tennets Finanzchefin Arina Freitag während der Präsentation der Jahresbilanz Anfang März zwei Wege vorgeschlagen (wir berichteten). Einerseits ist Tennet offen für Kapitaleinlagen, also den Kauf von Unternehmensanteilen durch Investoren. Andererseits schließt das Unternehmen auch einen Börsengang nicht aus.
Für die Bundesrepublik Deutschland erhöht sich der Druck, sich zu einem Einstieg neu zu positionieren. Die abgewählte Regierung ist – ohne die FDP – noch im Amt, die designierte Koalition aus Union und SPD muss sich erst noch finden. Ob es finanziellen Spielraum gibt, ist ungewiss angesichts der von Schwarz-Rot gewollten, aber fraglichen Sondervermögen für Infrastruktur.
Eine Staatsbeteiligung war gewünscht, um den Übergang wesentlicher Netze und Netzanschlüsse von Meereswindparks in Deutschland an Dritte zu verhindern. Die Tür für Gespräche mit dem deutschen Staat, so Arina Freitag während des Bilanz-Termins, sei weiterhin offen.
Formal bietet Tennet eine Beteiligung am Eigenkapital der Tennet GmbH & Co. KG (TKG), also der Holding des Deutschland-Geschäfts, das die Niederländer vorsorglich zu Jahresbeginn in diese eigenständige Gesellschaft ausgelagert hatte. Zur TKG wiederum gehören die Tennet TSO GmbH, der Bereich der Übertragungsnetze, und die Tennet Offshore GmbH, der Geschäftszweig für die Offshore-Anbindung.
Volker Stephan
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Donnerstag, 13.03.2025, 14:55 Uhr
Donnerstag, 13.03.2025, 14:55 Uhr
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