
Hauptsitz der EnviaM in Chemnitz. Quelle: EnviaM
BILANZ:
Milliardeninvestitionen bis 2030 bei EnviaM
Die EnviaM-Gruppe will bis 2030 über 3 Milliarden Euro in Netz- und Energiewendeprojekte investieren.
Die EnviaM-Gruppe will in den kommenden Jahren zentrale Infrastrukturprojekte zur Energiewende in Ostdeutschland vorantreiben.
Nach Unternehmensangaben sollen bis zum Jahr 2030 über 3 Milliarden Euro in den Netzausbau und die erneuerbare Energieversorgung fließen. Die Notwendigkeit einer leistungsfähigen
Netzinfrastruktur steht für Stephan Lowis außer Frage. Der Ausbau der erneuerbaren Energien bringe weiterhin enorme Belastungen
für das Stromnetz mit sich und erfordere entsprechende Investitionen, so der Vorstandsvorsitzende von EnviaM. Aber gerade
Ostdeutschland könne von einer hohen Verfügbarkeit grüner Energie profitieren – vorausgesetzt, es sei ausreichend Netzkapazität
vorhanden. Mehr als 3 Milliarden Euro sollen daher bis 2030 an Investitionen fließen.
Allein für 2025 sind durch von der Netztochter Mitnetz Strom rund 565 Millionen Euro für den Ausbau des Stromnetzes einschließlich digitaler und intelligenter Komponenten eingeplant. Parallel investiert Envia Therm über 50 Millionen Euro in die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung. Geplant ist unter anderem die Umstellung von mindestens acht konventionellen Fernwärmeanlagen auf erneuerbare Brennstoffe – darunter das Heizwerk im brandenburgischen Vetschau, das künftig statt Braunkohlestaub Holzreste verwerten soll.
Ein Anstieg um 75 Prozent bei der erneuerbaren Wärmeerzeugung auf 148 Millionen kWh führte im Jahr 2024 dazu, dass knapp ein Fünftel der gesamten Wärmeproduktion regenerativ erfolgte. Die Ökostromquote blieb laut einer Mitteilung des Unternehmens mit 403 Millionen kWh auf Vorjahresniveau und erreichte einen Anteil von fast 55 Prozent.
Ökostromquote bei knapp 55 Prozent
Neben der Erzeugung und dem Netzbetrieb gehört auch das Angebot digitaler Energielösungen zum Geschäft der EnviaM-Gruppe, etwa ein Home-Energiemanagement-System, das Photovoltaik, Elektromobilität und dezentrale Versorgung intelligent vernetzen soll. Ergänzt wird dieses Angebot durch einen dynamischen Stromtarif, der seit 2024 bundesweit verfügbar ist. Patrick Kather, EnviaM-Vorstand für Erzeugung und Vertrieb, verweist zudem auf App-Lösungen, mit denen Kundinnen und Kunden ihren Energieverbrauch verwalten können, und betont: „Wir entsprechen dem Wunsch der Kunden nach Effizienz und flexiblen Angeboten, die zu ihren Lebensumständen passen.“ Das Selbstverständnis des Unternehmens gehe damit über die Funktion eines reinen Versorgers hinaus.
Ein weiterer Geschäftszweig ist der Breitbandausbau. Die Telekommunikationstochter „Envia TEL“ will bis 2026 rund 100.000 Haushalte an das über 7.000 Kilometer lange Glasfasernetz anschließen. Schwerpunkte sind der Landkreis Leipzig und der Erzgebirgskreis. Parallel dazu wird das Rechenzentrum Leipzig 2 erweitert und ein neues Datacenter in Sehnde bei Hannover in Betrieb genommen.
Auch beim Personal verzeichnet die Unternehmensgruppe ein Wachstum. 2024 sei ein „Einstellungsrekord“ erreicht worden, heißt es in der Mitteilung. Mit mehr als 4.300 Beschäftigten arbeiteten rund 450 Personen mehr für die EnviaM-Gruppe als Ende 2023. Angesichts des demografischen Wandels bleibt der Bedarf an Fachkräften laut EnviaM weiterhin hoch. „Bei einem Durchschnittsalter von rund 42 Jahren sind etwa 1.500 unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter älter als 50“, sagt Sigrid Nagl, EnviaM-Vorständin für Personal und IT.
Wirtschaftlich schloss die Gruppe das Jahr 2024 mit einem bereinigten Ebit von 353,3 Millionen Euro ab – ein Rückgang gegenüber dem bisherigen Höchstwert von 453,5 Millionen Euro im Vorjahr. Damit bewegt sich das Ergebnis dem Unternehmen zufolge auf dem Niveau früherer Jahre. Die Dividende beträgt 0,67 Euro je Stückaktie, was einer Ausschüttung von insgesamt rund 166 Millionen Euro entspricht. Eon hält 57,9 Prozent der Anteile. Der Rest ist im Besitz von rund 650 ostdeutschen Kommunen, an die etwa 70 Millionen Euro fließen.
Nach Unternehmensangaben beläuft sich die regionale Wertschöpfung auf rund 2 Milliarden Euro. Diese Entwicklung sei unter anderem auf vermehrte regionale Aufträge und Neueinstellungen zurückzuführen. Stephan Lowis sieht den Konzern für die Zukunft gut aufgestellt, betont aber die Notwendigkeit günstiger Rahmenbedingungen: „Damit wir in Zukunft handlungsfähig bleiben, benötigen wir den richtigen Rahmen aus vernünftiger Gesetzgebung, integrierter Planung für die Infrastruktur, Bezahlbarkeit und weniger Bürokratie.“
Allein für 2025 sind durch von der Netztochter Mitnetz Strom rund 565 Millionen Euro für den Ausbau des Stromnetzes einschließlich digitaler und intelligenter Komponenten eingeplant. Parallel investiert Envia Therm über 50 Millionen Euro in die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung. Geplant ist unter anderem die Umstellung von mindestens acht konventionellen Fernwärmeanlagen auf erneuerbare Brennstoffe – darunter das Heizwerk im brandenburgischen Vetschau, das künftig statt Braunkohlestaub Holzreste verwerten soll.
Ein Anstieg um 75 Prozent bei der erneuerbaren Wärmeerzeugung auf 148 Millionen kWh führte im Jahr 2024 dazu, dass knapp ein Fünftel der gesamten Wärmeproduktion regenerativ erfolgte. Die Ökostromquote blieb laut einer Mitteilung des Unternehmens mit 403 Millionen kWh auf Vorjahresniveau und erreichte einen Anteil von fast 55 Prozent.
Ökostromquote bei knapp 55 Prozent
Neben der Erzeugung und dem Netzbetrieb gehört auch das Angebot digitaler Energielösungen zum Geschäft der EnviaM-Gruppe, etwa ein Home-Energiemanagement-System, das Photovoltaik, Elektromobilität und dezentrale Versorgung intelligent vernetzen soll. Ergänzt wird dieses Angebot durch einen dynamischen Stromtarif, der seit 2024 bundesweit verfügbar ist. Patrick Kather, EnviaM-Vorstand für Erzeugung und Vertrieb, verweist zudem auf App-Lösungen, mit denen Kundinnen und Kunden ihren Energieverbrauch verwalten können, und betont: „Wir entsprechen dem Wunsch der Kunden nach Effizienz und flexiblen Angeboten, die zu ihren Lebensumständen passen.“ Das Selbstverständnis des Unternehmens gehe damit über die Funktion eines reinen Versorgers hinaus.
Ein weiterer Geschäftszweig ist der Breitbandausbau. Die Telekommunikationstochter „Envia TEL“ will bis 2026 rund 100.000 Haushalte an das über 7.000 Kilometer lange Glasfasernetz anschließen. Schwerpunkte sind der Landkreis Leipzig und der Erzgebirgskreis. Parallel dazu wird das Rechenzentrum Leipzig 2 erweitert und ein neues Datacenter in Sehnde bei Hannover in Betrieb genommen.
Auch beim Personal verzeichnet die Unternehmensgruppe ein Wachstum. 2024 sei ein „Einstellungsrekord“ erreicht worden, heißt es in der Mitteilung. Mit mehr als 4.300 Beschäftigten arbeiteten rund 450 Personen mehr für die EnviaM-Gruppe als Ende 2023. Angesichts des demografischen Wandels bleibt der Bedarf an Fachkräften laut EnviaM weiterhin hoch. „Bei einem Durchschnittsalter von rund 42 Jahren sind etwa 1.500 unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter älter als 50“, sagt Sigrid Nagl, EnviaM-Vorständin für Personal und IT.
Wirtschaftlich schloss die Gruppe das Jahr 2024 mit einem bereinigten Ebit von 353,3 Millionen Euro ab – ein Rückgang gegenüber dem bisherigen Höchstwert von 453,5 Millionen Euro im Vorjahr. Damit bewegt sich das Ergebnis dem Unternehmen zufolge auf dem Niveau früherer Jahre. Die Dividende beträgt 0,67 Euro je Stückaktie, was einer Ausschüttung von insgesamt rund 166 Millionen Euro entspricht. Eon hält 57,9 Prozent der Anteile. Der Rest ist im Besitz von rund 650 ostdeutschen Kommunen, an die etwa 70 Millionen Euro fließen.
Nach Unternehmensangaben beläuft sich die regionale Wertschöpfung auf rund 2 Milliarden Euro. Diese Entwicklung sei unter anderem auf vermehrte regionale Aufträge und Neueinstellungen zurückzuführen. Stephan Lowis sieht den Konzern für die Zukunft gut aufgestellt, betont aber die Notwendigkeit günstiger Rahmenbedingungen: „Damit wir in Zukunft handlungsfähig bleiben, benötigen wir den richtigen Rahmen aus vernünftiger Gesetzgebung, integrierter Planung für die Infrastruktur, Bezahlbarkeit und weniger Bürokratie.“

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Freitag, 09.05.2025, 14:00 Uhr
Freitag, 09.05.2025, 14:00 Uhr
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