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Enerige & Management > Wasserstoff - Meilenstein für größten grünen Elektrolyseur in Süddeutschland
Die Power-to-Gas-Anlage aus der Luft, im Hintergrund das Wasserkraftwerk Wyhlen. Quelle: Energiedienst Holding AG
WASSERSTOFF:
Meilenstein für größten grünen Elektrolyseur in Süddeutschland
Das "Reallabor H2 Wyhlen" kommt voran: Die EnBW-Tochter Energiedienst hat den Auftrag für eine Power-to-Gas-Anlage mit einer Leistung von 5 MW am Standort Grenzach-Wyhlen vergeben.
 
Planung, Herstellung, Lieferung und Montage der Elektrolyseanlage im Projekt Reallabor H2 Wyhlen geht an ein Konsortium unter der Führung der Apex Group, einem Anlagenbauer mit Sitz in Teterow nahe Rostock (Mecklenburg-Vorpommern). Das hat die EnBW-Tochter Energiedienst, die als Betreiberin der Anlage fungieren wird, am 19. Oktober bekannt gegeben. Die Auftragssumme rangiert im zweistelligen Millionenbereich. 

Das deutsch-schweizerische Energieunternehmen Energiedienst betreibt am Standort Grenzach-Wyhlen (Baden-Württemberg) nahe der Schweizer Grenze bereits eine kleinere Power-to-Gas-Anlage: Der alkalische Elektrolyseur kommt auf eine Leistung von 1 MW und produziert seit 2019 grünen Wasserstoff. Mit der nun erfolgten Auftragsvergabe soll die Produktionskapazität um weitere 5 MW angehoben werden.

Bis 2025 entstehen damit in Grenzach-Wyhlen die "größten Produktionskapazitäten für grünen Wasserstoff in Süddeutschland", wie Energiedienst und EnBW mitteilen. Der Strom für die Elektrolyse stammt aus dem nahe gelegenen Laufwasserkraftwerk Wyhlen. Von der Demonstrationsanlage verspricht sich EnBW wichtige Erkenntnisse für die Produktion von Wasserstoff mit Elektrolyse, wie Projektleitern Reihaneh Zohourian anführt.

H2 Wyhlen ist eines der sogenannten "Reallabore der Energiewende", die, unterstützt vom Bundeswirtschaftsministerium, die Erzeugung und den Einsatz von Wasserstoff unter realen Bedingungen erproben. Andere Reallabore sind beispielsweise "Delta" in Hessen, das "Norddeutsche Reallabor" und das Reallabor "Westküste" in Schleswig-Holstein.

PEM-Elektrolyse

Die geplante 5-MW-Anlage in Grenzach-Wyhlen soll auf der PEM-Technologie basieren. PEM steht für "Proton Exchange Mebrane". Dieses Verfahren nutzt ein von Wasser umspültes Festpolymer-Elektrolyt – die Protonen-Austauschmembran. Wird an die Membran elektrische Spannung angelegt, wandern Protonen durch die Membran: An der Kathode entsteht Wasserstoff, an der Anode Sauerstoff. Die PEM-Elektrolyse gilt derzeit als eine Wasserstofftechnologie mit hohem Wirkungsgrad. Sie eignet sich insbesondere für den flexiblen Betrieb mit volatilem Strom aus erneuerbaren Energien.
 

Davina Spohn
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Donnerstag, 20.10.2022, 13:33 Uhr

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