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Enerige & Management > Stromnetz - Mehr Störungsmeldungen, kürzere Unterbrechungen
Quelle: Davina Spohn
STROMNETZ:
Mehr Störungsmeldungen, kürzere Unterbrechungen
Die Versorgungsunterbrechungen in der Nieder- und Mittelspannung stiegen 2024 um vier Prozent. Die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je Letztverbraucher sank um gut eine Minute.
 
Gute Zahlen für das deutsche Stromnetz. Die durchschnittliche Nichtverfügbarkeit von Elektrizität je Letztverbraucher lag nach Angaben der Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr bei 11,7 Minuten. Im Jahr 2023 verzeichnete die Bonner Behörde einen Wert von 12,8 Minuten. „Die Stromversorgungsqualität in Deutschland ist weiterhin sehr zuverlässig. Die Energiewende kommt voran, ohne Einbußen bei der sicheren Stromversorgung“, kommentiert Behörden-Chef Klaus Müller den Befund.

Einmal im Jahr veröffentlicht die Bundesnetzagentur Kennzahlen aus den von den Netzbetreibern übermittelten Daten zu Versorgungsunterbrechungen, die länger als drei Minuten dauerten. Der „System Average Interruption Duration Index“, kurz „SAIDI“, gibt die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je angeschlossenen Letztverbraucher innerhalb eines Kalenderjahres an. Im zehnjährigen Mittel liegt dieser Index bei 12,7 Minuten. Im europäischen Vergleich zähle das deutsche Netz damit „nach wie vor zu den zuverlässigsten“, so der Regulierer.

Von den 11,7 Minuten durchschnittlicher Unterbrechung entfielen 2,43 Minuten auf die Niederspannung, 9,24 Minuten auf die Mittelspannung. Zum Vergleich: Vor 2014 lagen die Gesamtwerte über 14,5 Minuten, im Jahr 2007 betrug die durchschnittliche Unterbrechung 19,25 Minuten, im Jahr 2006 sogar 21,53 Minuten.

Deutliche Unterschiede zwischen Bundesländern

Im Vergleich der Bundesländer ergab sich die längste durchschnittliche Unterbrechung in Thüringen mit 17,54 Minuten. Dahinter folgen Brandenburg (16,62 Minuten), Bremen (14,67 Minuten) und Bayern (13,21 Minuten). Die geringste Unterbrechungsdauern errechnetem sich für Mecklenburg-Vorpommern (7,32 Minuten), Schleswig-Holstein (7,37 Minuten) und Berlin (8,52 Minuten).
 
Durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je Letztverbraucher nach dem SAIDI-Index.
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Quelle: Bundesnetzagentur

Für das Jahr 2024 haben nach Angaben der Behörde 830 Netzbetreiber insgesamt 164.645 Versorgungsunterbrechungen in der Nieder- und Mittelspannung übermittelt. Das sind rund 6.300, rund vier Prozent, mehr als 2023, als 158.360 Unterbrechungen registriert worden waren. Die Versorgungsunterbrechungen konnten 2024 schneller wieder behoben werden.

In die Berechnung des SAIDI fließen ungeplante Unterbrechungen, „die nicht auf Ereignisse der höheren Gewalt“, etwa Extremereignisse, zurückzuführen sind, wie die Bundesnetzagentur erklärt. Berücksichtigt werden „atmosphärische Einwirkungen“, „Einwirkungen Dritter“, „Zuständigkeit des Netzbetreibers“ sowie „Rückwirkungsstörungen“.
 

Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 09.10.2025, 13:20 Uhr

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