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Enerige & Management > Elektrofahrzeuge - Mehr individuelle Services gefordert
Quelle: Pixabay / Felix Müller
ELEKTROFAHRZEUGE:
Mehr individuelle Services gefordert
Mit individualisierten Ladeinfrastruktur-Angeboten können Energieunternehmen künftig verstärkt bei ihrer Kundschaft punkten, verspricht eine Studie des Beratungshauses Bearing Point.
 
"Wir glauben, dass sich die Nachfragemuster nach individueller Mobilität jetzt dauerhaft verändern", schreiben die Autorinnen und Autoren der am 19. Januar vorgestellten Bearing-Point-Studie "Destination 2030 − Who's in the driving seat for the Future of mobility?". Vor dem Hintergrund der Energiekrise, der Telearbeit und des Klimawandels gehen die Marktbeobachter davon aus, dass Energieunternehmen vor einer grundlegenden Veränderung ihrer Geschäftsmodelle stehen.

Ihre Grundannahme: Produkte und Dienstleistungen der Energieunternehmen müssen stärker auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet sein, um diese für sich gewinnen zu können. Bisherige, nicht personalisierte Standardangebote sehen die Analysten demgegenüber auf dem absteigenden Ast. Ein Beispiel: Für Elektromobilisten reizvoll sei etwa ein Ladetarif, der das ermäßigte Laden des Fahrzeuges am späten Abends oder Nachts ermöglicht. Einen Parkplatzfinder oder die Möglichkeit der Essensbestellung zur Ladestation nennt Bearing Point als weitere mögliche digitale Angebote für Kunden. 

Die Studie filtert aus Forschungsergebnissen und branchenübergreifenden Meinungsumfragen drei Trends heraus, die nach Ansicht von Bearing Point künftig in der Mobilität bestimmend sein werden: 
  • Jede Fahrt wird zu einem persönlichen Erlebnis
  • Klimaneutralität wird nicht verhandelbar sein – von der Wiege bis zur Bahre
  • Menschen werden eher Dienstleistungen in Anspruch nehmen als eigene Fahrzeuge besitzen
"Mehr als nur eine Steckdose für Strom"

Marion Schulte, bei Bearing Point globale Leiterin des Bereichs Energiewirtschaft, zeigt sich überzeugt: "Das mobile Ökosystem der Zukunft bringt für die Unternehmen der Energiewirtschaft enorme Chancen mit sich. Um diese Chancen, die sich gerade bieten, realisieren zu können, müssen sie dazu bereit sein, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und zu transformieren." Schulte ergänzt: "Energieversorger sind viel mehr als nur eine Steckdose für Strom. Vielmehr können sie in allen möglichen Bereichen der Mobilitätserlebnisse mitwirken – die einzige Grenze ist lediglich deren Vision."

Für eine Diversifizierung der Geschäftsmodelle könnten neben der Ladeinfrastruktur auch Co-Working-Spaces, Unterhaltungsangebote, Einkaufsmöglichkeiten, Car-Sharing-Optionen und sogar Fitnessstudios miteinbezogen werden. Die Studie prognostiziert kleine Lade- und Tankstationen, bei denen Einkaufs- und Gastronomieangebote integriert sind. Diese könnten laut Bearing Point im direkten Wettbewerb zu den Tankstellen der Öl- und Gas-Industrie stehen.

Die Ergebnisse und Inhalte der Studie "Destination 2030 − Who's in the driving seat for the Future of mobility? " stellt Bearing Point auf seiner Internetseite zur Einsicht bereit.
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Freitag, 20.01.2023, 16:30 Uhr

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