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Enerige & Management > E&M Vor 20 Jahren - Mehr grüner Strom in Bayern
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
E&M VOR 20 JAHREN:
Mehr grüner Strom in Bayern
Lediglich 1,6 Prozent betrug der Anteil von PV, Wind, Biomasse und Biogas am bayerischen Strommix im Jahr 2004, so der Energieverband VBEW im April 2005 bei seiner Pressekonferenz.
 
In Bayern ist im Jahr 2004 der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 19,9 Prozent gestiegen, meldet der Verband der Bayerischen Elektrizitätswirtschaft (VBEW). Der Stromverbrauch im Freistaat ist lediglich um 0,7 Prozent auf knapp 76 Mrd. kWh gestiegen, was der VBEW auf die schwache Konjunktur sowie die steigende Effizienz von Elektrogeräten und der industriellen Produktion zurückführt.

Durch die Förderung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) ist auch die Stromerzeugung aus Biomasse und Biogasen von 720 auf 820 Mio. kWh, aus Wind von 225 auf 250 Mio. kWh und aus Sonne von 95 auf 180 Mio. kWh deutlich gestiegen. Deren Beitrag zur bayerischen Stromerzeugung bleibt mit 1,6 Prozent weit hinter dem der Wasserkraft, deren Anteil auf 18,3 Prozent gestiegen ist.

In den vier bayerischen Kernkraft-Blöcken wurden 2004 mit 47,2 Milliarden kWh 3 Prozent weniger Strom als im Vorjahr erzeugt. Hingegen ist die Stromerzeugung aus Wasserkraft gegenüber dem regenarmen Vorjahr um 13 Prozent auf fast 14 Milliarden kWh gestiegen, sodass weiterhin fast 90 Prozent der Elektrizität in Bayern CO2-frei bereitgestellt wird.

Besorgt zeigt sich der Verband über die künftige Entwicklung der wichtigsten regenerativen Stromquelle. „Wir die von der EU initiierten Wasserrahmenrichtlinie in Bayern nicht mit Bogenmaß umgesetzt, ist der Betrieb zahlreicher Wasserkraftwerke in Bayern gefährdet“, meinte Dr. Peter Demel, erster stellvertretender VBEW-Vorstandsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender der Eon Bayern, bei der Jahrespressekonferenz des VBEW am 18. April in München.

Kritik übte Demel am hohen Verwaltungs- und Kostenaufwand, die das EEG den Netzbetreibern verursacht. Er forderte außerdem von der Politik eine offene Kommunikation darüber, dass die Förderung der erneuerbaren Energien zwangsläufig zu höheren Strompreisen führe.

Auf die steigende administrative Belastung der Stromversorger durch die anstehende Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes verwies VBEW-Vorstandsvorsitzender Herbert Dombrowsky, gleichzeitig Vorstandssprecher der Nürnberger N-Ergie. Die Vorschriften zur Rechnungslegung und der buchhalterischen Entflechtung sowie die überzogenen Melde- und Dokumentationspflichten würden viele kleine und mittlere Unternehmen überfordern.
 

Jan Mühlstein
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Freitag, 28.03.2025, 11:31 Uhr

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