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Quelle: Shutterstock / Krisana Antharith
KLIMASCHUTZ:
Mehr Aufklärungsarbeit für Klimaschutz notwendig
Vier von fünf Deutsche sehen den Klimawandel als ernstes Problem. Laut einer Studie der OECD sind jedoch weniger dazu bereit, sich hierfür selbst einzuschränken.
Für ihre Studie haben die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) sowie die Harvard University
mehr als 40.000 Personen in 20 Ländern mit hohem und mittlerem Einkommensniveau befragt. Auf der Agenda stand, was sie über den Klimawandel
wissen und welche klimapolitischen Maßnahmen sie unterstützen. Die Aussagen der Befragung stuft die OECD als hoch ein. Der
Grund: Die 20 Länder sind zusammengenommen für 72 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.
Inwieweit klimapolitische Maßnahmen als "gut" befunden werden, hängt laut den Ergebnissen der Studie stark von den jeweiligen Modalitäten ab: Mehr Unterstützung gäbe es für politische Konzepte, die als effektiver und progressiver wahrgenommen werden. Deren Akzeptanz könnten durch eine bessere Aufklärung über die Funktionsweise und Wirksamkeit klimapolitischer Maßnahmen deutlich erhöht werden, heißt es.
Für Deutschland zeigte sich: 71 % der Befragten sind sich zwar bewusst, dass die Menschheit zum größten Teil für den Klimawandel verantwortlich ist. 69 % wissen, dass es nicht ausreichen wird, die Treibhausgasemissionen um die Hälfte zu verringern, damit die Temperaturen nicht weiter steigen. Jedoch: Viele glauben laut der Forschenden nicht an die Wirksamkeit bestimmter Maßnahmen oder befürchten individuelle Einschränkungen und Verluste. Ein Beispiel ist die CO2-Steuer:
Verhaltensänderungen an Bedingungen geknüpft
Ein weiteres Ergebnis der Erhebung ist, dass die Bereitschaft zu umweltfreundlichem Verhalten stark nach Ländern variiert: In Deutschland sagen 64 %, sie seien bereit, deutlich weniger zu fliegen. Aber weniger als die Hälfte (45 %) will auf ein Elektroauto oder ein kraftstoffsparendes Fahrzeug umsteigen. In Ländern wie Dänemark, Italien und Spanien geben 60 % oder mehr der Befragten an, sie seien bereit, auf ein Elektroauto oder ein kraftstoffsparendes Fahrzeug umzusteigen. Weniger als die Hälfte der Befragten in Deutschland ist bereit, den Rindfleischkonsum zu senken (45 %), deutlich weniger Auto zu fahren (41 %) oder die eigene Wohnung weniger zu heizen / klimatisieren (36 %).
Dennoch sagen 64 % der Befragten in Deutschland, sie seien bereit, das eigene Verhalten zu ändern. Jedoch machen sie dies von anderen Faktoren abhängig: Etwa wollen sie finanziell gut genug abgesichert sein und keine Einbußen durch diese Verhaltensänderung erleiden. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) zeigt sich erst dazu bereit, ihr Verhalten zu ändern, wenn Menschen in der Umgebung dies ebenfalls tun.
Die Studienverfasserinnen und -verfasser betonen die Bedeutung der Aufklärungsarbeit. Es sei entscheidend, dass der Bevölkerung erklärt werde, wie Maßnahmen wirken, wie die Lasten verteilt werden und wie Privathaushalte von klimafreundlichen Maßnahmen profitieren. Die Sorge vor dem Klimawandel allein reiche nicht aus, um für eine breite Akzeptanz klimapolitischer Maßnahmen zu sorgen. Sie empfehlen deshalb, dass Regierungen Bürgerbefragungen nutzen, um Sorgen in der Bevölkerung besser zu verstehen. Über mediale Kampagnen sollten sie gezielt für mehr klimapolitische Aufklärung sorgen.
Die Studie "Fighting climate change: International attitudes toward climate policies" ist auf der Internetseite der OECD zum Download abrufbar.
Inwieweit klimapolitische Maßnahmen als "gut" befunden werden, hängt laut den Ergebnissen der Studie stark von den jeweiligen Modalitäten ab: Mehr Unterstützung gäbe es für politische Konzepte, die als effektiver und progressiver wahrgenommen werden. Deren Akzeptanz könnten durch eine bessere Aufklärung über die Funktionsweise und Wirksamkeit klimapolitischer Maßnahmen deutlich erhöht werden, heißt es.
Für Deutschland zeigte sich: 71 % der Befragten sind sich zwar bewusst, dass die Menschheit zum größten Teil für den Klimawandel verantwortlich ist. 69 % wissen, dass es nicht ausreichen wird, die Treibhausgasemissionen um die Hälfte zu verringern, damit die Temperaturen nicht weiter steigen. Jedoch: Viele glauben laut der Forschenden nicht an die Wirksamkeit bestimmter Maßnahmen oder befürchten individuelle Einschränkungen und Verluste. Ein Beispiel ist die CO2-Steuer:
- In Deutschland, Frankreich und den USA ist laut der Befragung die Befürchtung besonders verbreitet, eine CO2-Steuer führe zu hohen Preisen und wirke sich negativ auf die Wirtschaft aus.
- In Deutschland wird die CO2-Steuer nur unter der Bedingung mehrheitlich befürwortet, dass die Einnahmen genutzt werden, um grüne Infrastruktur und CO2-arme Technologie in Privathaushalten und im öffentlichen Raum zu fördern oder um die persönliche Einkommenssteuer zu senken.
- Knapp die Hälfte der Befragten in Deutschland befürwortet eine CO2-Steuer nur dann, wenn die Einnahmen in die Finanzierung der ärmsten beziehungsweise der am stärksten betroffenen Haushalte fließt.
Verhaltensänderungen an Bedingungen geknüpft
Ein weiteres Ergebnis der Erhebung ist, dass die Bereitschaft zu umweltfreundlichem Verhalten stark nach Ländern variiert: In Deutschland sagen 64 %, sie seien bereit, deutlich weniger zu fliegen. Aber weniger als die Hälfte (45 %) will auf ein Elektroauto oder ein kraftstoffsparendes Fahrzeug umsteigen. In Ländern wie Dänemark, Italien und Spanien geben 60 % oder mehr der Befragten an, sie seien bereit, auf ein Elektroauto oder ein kraftstoffsparendes Fahrzeug umzusteigen. Weniger als die Hälfte der Befragten in Deutschland ist bereit, den Rindfleischkonsum zu senken (45 %), deutlich weniger Auto zu fahren (41 %) oder die eigene Wohnung weniger zu heizen / klimatisieren (36 %).
Dennoch sagen 64 % der Befragten in Deutschland, sie seien bereit, das eigene Verhalten zu ändern. Jedoch machen sie dies von anderen Faktoren abhängig: Etwa wollen sie finanziell gut genug abgesichert sein und keine Einbußen durch diese Verhaltensänderung erleiden. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) zeigt sich erst dazu bereit, ihr Verhalten zu ändern, wenn Menschen in der Umgebung dies ebenfalls tun.
Die Studienverfasserinnen und -verfasser betonen die Bedeutung der Aufklärungsarbeit. Es sei entscheidend, dass der Bevölkerung erklärt werde, wie Maßnahmen wirken, wie die Lasten verteilt werden und wie Privathaushalte von klimafreundlichen Maßnahmen profitieren. Die Sorge vor dem Klimawandel allein reiche nicht aus, um für eine breite Akzeptanz klimapolitischer Maßnahmen zu sorgen. Sie empfehlen deshalb, dass Regierungen Bürgerbefragungen nutzen, um Sorgen in der Bevölkerung besser zu verstehen. Über mediale Kampagnen sollten sie gezielt für mehr klimapolitische Aufklärung sorgen.
Die Studie "Fighting climate change: International attitudes toward climate policies" ist auf der Internetseite der OECD zum Download abrufbar.

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Freitag, 19.08.2022, 15:47 Uhr
Freitag, 19.08.2022, 15:47 Uhr
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