
Quelle: Jonas Rosenberger
STADTWERKE:
Mecklenburgischer Versorger in wirtschaftlicher Not
Bei einem Versorger vor den Toren Rostocks sitzt nun eine Frau am Ruder. Vorübergehend. Ulrike Hoge-Peters überwacht die Stadtwerke Laage als vorläufige Insolvenzverwalterin.
Die finanzielle Lage bei den Stadtwerken Laage ist schlecht. Offenbar so schlecht, dass seit dem 8. August ein vorläufiges Insolvenzverfahren über den mecklenburgischen Versorger eröffnet ist. Es handelt sich um einen ökonomischen
Abstieg mit Ankündigung.
Denn noch vor Ende des Jahres 2024 hatte es einen Krisengipfel der Gesellschafter gegeben. In der schwächsten Position damals: Christin Zimmermann (FDP), Bürgermeisterin der Stadt Laage, die Mutter des angeschlagenen Versorgers ist. Sie ging als Bittstellerin in eine Zusammenkunft mit Spitzen von Stadt und Stadtwerken im benachbarten Teterow. Der dortige Versorger, seit 2011 mit 25 Prozent an Laage beteiligt, möge doch von Forderungen an die Laager zurücktreten.
Im Raum stand damals ein Fehlbetrag von etwa 1 Million Euro, die Bürgermeisterin soll die Partner zum Verzicht auf einen Teil der Gelder bewegt haben. Die Summe wollte Laages Erster Stadtrat Christian Paulus auf Anfrage dieser Redaktion nicht bestätigen. Auch sonst gibt der Leiter der Zentralen Dienste in der Verwaltung sich wortkarg. Für die Stadtwerke, so Paulus, dürfe derzeit ausschließlich die bestellte Insolvenzverwalterin sprechen.
Suche nach Übernahmeinteressenten gestartet
In dieses Amt hat das Amtsgericht Rostock mit Bekanntmachung (Aktenzeichen 61a IN 456/25) Ulrike Hoge-Peters von der Kanzlei HGW bestellt. Sie soll das verbliebene Vermögen sichern. Sie hat mit dem Beschluss die Hoheit über die Finanzen und eingehende Gelder. Aufgrund der Kürze ihrer Amtszeit, so die Rechtsanwältin auf Anfrage, könne sie sich noch kein Urteil erlauben, wie die Chancen auf ein Überleben der Stadtwerke stehen.
Ziel des Verfahrens sei es allerdings, so Hoge-Peters weiter, das Unternehmen mit den bisherigen Geschäftsfeldern zu erhalten. Voraussichtlich komme eine „übertragende Sanierung“ in Betracht. Damit würde der Geschäftsbetrieb von einem gesunden Unternehmen übernommen. Für sie gehe es nun darum, mit verschiedenen Interessenten ins Gespräch zu kommen. Ob es bereits welche gibt und ob die Stadtwerke Teterow zu diesem Kreise zählen, dazu wollte die Rechtsanwältin keine Stellung beziehen.
Der frühere Geschäftsführer der Stadtwerke Teterow, zugleich für die Geschäfte in Laage zuständig, hatte zu Beginn des Jahres 2025 in einer Beschlussempfehlung für den Rat empfohlen, das Engagement in Laage aufzugeben. In einer Vorlage hieß es damals sinngemäß, auch durch die gescheiterte Übernahme der Netze sei keine Wirtschaftlichkeit des Engagements zu erreichen.
Der aktuelle Geschäftsführer der Stadtwerke Teterow, Marc Fischer, nahm auf Anfrage dieser Redaktion Stellung zur finanziellen Misere in Laage. Den Antrag auf das vorläufige Insolvenzverfahren hätten Teterow und Laage gemeinsam beschlossen. Der Insolvenzantrag habe direkt mit den Ende 2024 verhandelten Schulden zu tun, die Marc Fischer nicht beziffern wollte.
Die Stadtwerke Laage hatten anfangs als städtischer Eigenbetrieb klassische Aufgaben eines Bauhofs in der Stadt vor den Toren Rostocks zu erledigen. Mit der Zeit kam die Wärmeversorgung hinzu. Mit der Umwandlung in ein eigenständiges Unternehmen 2011 – und mit dem Einstieg der Stadtwerke Teterow – wagte Laage sich auch auf das Geschäftsfeld Energievertrieb vor. Dem kleinen Versorger machte aber offenbar die Energiekrise einen Strich durch die Pläne.
Teterow gab vor 14 Jahren insgesamt 185.000 Euro für den 25-Prozent-Anteil an den Nachbarstadtwerken aus. Dafür übernahmen die Nachbarn auch die technische und kaufmännische Geschäftsführung. Der Teilerlass von Schulden hatte Anfang 2025 politischen Streit im Teterower Rat ausgelöst. Denn auch die Stadtwerke Teterow würden nicht im Geld schwimmen, argwöhnten einige Stadtparlamentarier.
Denn noch vor Ende des Jahres 2024 hatte es einen Krisengipfel der Gesellschafter gegeben. In der schwächsten Position damals: Christin Zimmermann (FDP), Bürgermeisterin der Stadt Laage, die Mutter des angeschlagenen Versorgers ist. Sie ging als Bittstellerin in eine Zusammenkunft mit Spitzen von Stadt und Stadtwerken im benachbarten Teterow. Der dortige Versorger, seit 2011 mit 25 Prozent an Laage beteiligt, möge doch von Forderungen an die Laager zurücktreten.
Im Raum stand damals ein Fehlbetrag von etwa 1 Million Euro, die Bürgermeisterin soll die Partner zum Verzicht auf einen Teil der Gelder bewegt haben. Die Summe wollte Laages Erster Stadtrat Christian Paulus auf Anfrage dieser Redaktion nicht bestätigen. Auch sonst gibt der Leiter der Zentralen Dienste in der Verwaltung sich wortkarg. Für die Stadtwerke, so Paulus, dürfe derzeit ausschließlich die bestellte Insolvenzverwalterin sprechen.
Suche nach Übernahmeinteressenten gestartet
In dieses Amt hat das Amtsgericht Rostock mit Bekanntmachung (Aktenzeichen 61a IN 456/25) Ulrike Hoge-Peters von der Kanzlei HGW bestellt. Sie soll das verbliebene Vermögen sichern. Sie hat mit dem Beschluss die Hoheit über die Finanzen und eingehende Gelder. Aufgrund der Kürze ihrer Amtszeit, so die Rechtsanwältin auf Anfrage, könne sie sich noch kein Urteil erlauben, wie die Chancen auf ein Überleben der Stadtwerke stehen.
Ziel des Verfahrens sei es allerdings, so Hoge-Peters weiter, das Unternehmen mit den bisherigen Geschäftsfeldern zu erhalten. Voraussichtlich komme eine „übertragende Sanierung“ in Betracht. Damit würde der Geschäftsbetrieb von einem gesunden Unternehmen übernommen. Für sie gehe es nun darum, mit verschiedenen Interessenten ins Gespräch zu kommen. Ob es bereits welche gibt und ob die Stadtwerke Teterow zu diesem Kreise zählen, dazu wollte die Rechtsanwältin keine Stellung beziehen.
Der frühere Geschäftsführer der Stadtwerke Teterow, zugleich für die Geschäfte in Laage zuständig, hatte zu Beginn des Jahres 2025 in einer Beschlussempfehlung für den Rat empfohlen, das Engagement in Laage aufzugeben. In einer Vorlage hieß es damals sinngemäß, auch durch die gescheiterte Übernahme der Netze sei keine Wirtschaftlichkeit des Engagements zu erreichen.
Der aktuelle Geschäftsführer der Stadtwerke Teterow, Marc Fischer, nahm auf Anfrage dieser Redaktion Stellung zur finanziellen Misere in Laage. Den Antrag auf das vorläufige Insolvenzverfahren hätten Teterow und Laage gemeinsam beschlossen. Der Insolvenzantrag habe direkt mit den Ende 2024 verhandelten Schulden zu tun, die Marc Fischer nicht beziffern wollte.
Die Stadtwerke Laage hatten anfangs als städtischer Eigenbetrieb klassische Aufgaben eines Bauhofs in der Stadt vor den Toren Rostocks zu erledigen. Mit der Zeit kam die Wärmeversorgung hinzu. Mit der Umwandlung in ein eigenständiges Unternehmen 2011 – und mit dem Einstieg der Stadtwerke Teterow – wagte Laage sich auch auf das Geschäftsfeld Energievertrieb vor. Dem kleinen Versorger machte aber offenbar die Energiekrise einen Strich durch die Pläne.
Teterow gab vor 14 Jahren insgesamt 185.000 Euro für den 25-Prozent-Anteil an den Nachbarstadtwerken aus. Dafür übernahmen die Nachbarn auch die technische und kaufmännische Geschäftsführung. Der Teilerlass von Schulden hatte Anfang 2025 politischen Streit im Teterower Rat ausgelöst. Denn auch die Stadtwerke Teterow würden nicht im Geld schwimmen, argwöhnten einige Stadtparlamentarier.
Volker Stephan
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Donnerstag, 14.08.2025, 17:33 Uhr
Donnerstag, 14.08.2025, 17:33 Uhr
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