
Nach gut einem Jahr haben die Stadt Köln, der Ladeinfrastrukturbetreiber Tank E
und Rheinmetall die gemeinsame Felderprobung von insgesamt vier innovativen Ladebordsteinen im öffentlichen Straßenraum abgeschlossen.
Eine begleitende Fallstudie, die nun veröffentlicht wurde, belegt die positive Bilanz: Mit mehr als 2.800 Ladevorgängen –
durchschnittlich mehr als zwei pro Tag und Ladepunkt – und einer technischen Verfügbarkeit von über 99 Prozent habe sich der
Ladebordstein bei jeder Witterung nicht nur als zuverlässig erwiesen, sondern sei auch regelmäßig nachgefragt worden, teilte
Rheinmetall mit. Das beim Start des Test verkündete Ziel des Programms ist die Integration der von Rheinmetall entwickelten
Ladebordsteine ins Kölner Stadtgebiet. Mit dem Abschluss des Pilotprojekts sollen die die vier Ladepunkte in den Regelbetrieb
überführt werden, und der Ladebordstein ist als Serienprodukt erhältlich.
„Bei unserem Produkt wird die Ladeelektronik in die Maße eines handelsüblichen Bordsteins integriert, um das Laden von Elektrofahrzeugen
direkt am Fahrbahnrand zu ermöglichen – ohne störende Poller, ohne Eingriffe in den Gehwegbereich, und ohne Kompromisse in
puncto Sicherheit oder Ästhetik“, erklärte Christoph Müller, CEO der Rheinmetall-Division Power Systems.
Durchschnittlich 19 kWh pro Vorgang geladen
Die Fallstudie belegt nach Unternehmensangeben die Marktreife des Ladebordsteins. Geladen wurden insgesamt mehr als 50 mWh
Energie – durchschnittlich rund 19 kWh pro Vorgang, was einer Reichweite von etwa 120 Kilometern entspricht. Die kompakte,
modulare Bauweise ermöglicht nach den Angaben eine einfache und schnelle Wartung durch den Austausch des Lademoduls innerhalb
des Bordsteins. So sei eine nahezu durchgehende Einsatzbereitschaft von mehr als 99 Prozent zu geringen Betriebskosten erreicht
worden.
Begleitend zu der Felderprobung haben 100 Nutzerinnen und Nutzer zwischen August 2024 und März 2025 ihre Erfahrungen über
einen Fragebogen geteilt. Im Durchschnitt bewerteten sie die Ladebordsteine mit 4,38 von 5 möglichen Gesamtpunkten, wobei
das Urteil älterer Teilnehmer (über 60 Jahre) besonders positiv ausfiel. Die Nutzer schätzten insbesondere die Chance der
flächendeckenden Einführung einer Lademöglichkeit vor Ort sowie die einfache Bedienbarkeit.
Mit der Studie wurde nach Einschätzung von Rheinmetall der Nachweis geführt, dass der Ladebordstein das Problem der fehlenden
Verfügbarkeit von Flächen im städtischen Raum lösen kann – mit einer schnellen und kostengünstigen Installation von frei zugänglichen,
öffentlichen Ladepunkten. Städten und Kommunen würde damit die Möglichkeit geboten, bisher unerschlossene Standorte in dicht
bebauten Gebieten effizient zu elektrifizieren.
Donnerstag, 08.05.2025, 09:35 Uhr