
Über feste, frei zuordenbare Kapazitäten von 16 Millionen kWh/h wird das regasifizierte LNG vom Terminal in das deutsche Fernleitungsnetz eingespeist. Darüber hinaus stehen für den grenzüberschreitenden Transport nach Tschechien feste Kapazitäten von 4 Millionen kWh/h zur Verfügung. Die infrastrukturelle Anbindung erfolgt über die Ostsee-Anbindungsleitung (OAL), die Nordeuropäische Erdgasleitung (NEL) sowie die Europäische Gas-Anbindungsleitung (Eugal).
Wie ein Sprecher der Deutschen Regas auf Nachfrage der Redaktion sagte, sei das zweite Quartal erheblich besser gelaufen als das erste Quartal. „Q1 und Q2 unterscheiden sich deutlich.“ Insgesamt sei im ersten Halbjahr eine Menge von 12 Milliarden kWh eingespeist worden. „Die Jahreskapazität auf Rügen beträgt aktuell rund 5 BCM.“ Das sind etwa 50 Milliarden kWh Erdgas.
Für das laufende Jahr sind am LNG-Terminal „Deutsche Ostsee“ in Mukran auf Rügen keine freien Regasifizierungs-Slots mehr
verfügbar. Das hatte die Deutsche Regas bereits am 16. April mitgeteilt. „Das stimmt, wir haben bis Ende des Jahres alle Slots verkauft“, bestätigte der Sprecher jetzt.
Geringe Auslastung im internationalen Vergleich
Allerdings bedeute das nicht automatisch, dass die gebuchten Kapazitäten für die LNG-Schiffe von den Erdgasunternehmen auch in Anspruch genommen würden. Die Schiffe seien weltweit unterwegs und verkauften das Erdgas dort, wo es am lukrativsten sei.
Gleichwohl zahlten die Unternehmen für die Anlandekapazitäten nach dem Take-or-Pay-Prinzip. Finanziell lohnt sich das LNG-Terminal
also für die Deutsche Regas.
Die Zahlen passen auch zur Auswertung der deutschen LNG-Terminals des Berliner Beratungsunternehmens Team Consult für das
erste Quartal. Dort verzeichnet insbesondere das Terminal in Mukran auf Rügen eine vergleichsweise geringe Auslastung.
Alle angebotenen Slots in Wilhelmshaven weg
Besser lief es beim staatlichen Terminal-Betreiber Deutsche Energy Terminal (DET) mit seinen Anlagen in Brunsbüttel und Wilhelmshaven
(Terminals 1 und 2).Er meldete am 2. Juli, dass er seine Regasifizierungskapazitäten an Wilhelmshaven 1 für 2026 und Wilhelmshaven 2 für 2025 und 2026 jeweils mit Erfolg über die digitale Vermarktungsplattform Prisma vermarktet
hat. Insgesamt 23 Marktteilnehmer buchten alle 77 angebotenen Zeitslots zur Nutzung von Kurzfristkapazitäten. Dabei wurden
sowohl Slots ohne als auch mit Belieferungsverpflichtungen für Händler vergeben.
Der Durchschnittspreis für Wilhelmshaven 1 für 2026 beträgt 0,25 Euro/mmBTU mit Lieferverpflichtung (OTD) und 0,40 Euro/mmBTU ohne Lieferverpflichtung (NOTD). Der
Durchschnittspreis für Wilhelmshaven 2 für 2025 liegt bei 0,29 Euro/mmBTU (OTD) und 0,36 Euro/mmBTU (NOTD) sowie für 2026
bei 0,22 Euro/mmBTU (OTD/NOTD).
„Wir sind sehr zufrieden. Die vollständige Vergabe aller angebotenen Slots sowie das anhaltend große Interesse durch eine
Rekordzahl registrierter Händler unterstreicht die hohe Relevanz unserer Terminals für eine stabile und verlässliche Energieversorgung
in Deutschland und Europa“, erklärte Geschäftsführer Peter Röttgen.
Allerdings fällt die Bilanz im internationalen Vergleich verhalten aus. Wie aus dem LNG-Marktradar der Team Consult Ende April
hervorgeht, lag die durchschnittliche Auslastung der deutschen LNG-Terminals im ersten Quartal 2025 bei 21 Prozent. Laut Team Consult handelt es sich dabei um den niedrigsten Wert unter den westeuropäischen LNG-Standorten. In Ländern
wie Frankreich, Belgien oder Spanien sei die Terminalauslastung im gleichen Zeitraum deutlich höher gewesen.

Mittwoch, 02.07.2025, 17:20 Uhr