• Bei CO2 gewinnen die Bären langsam die Oberhand
  • Mehr Wasserstoff und mehr Erdwärme in Gesetzesvorhaben
  • Strategischer Investor übernimmt Solandeo
  • „Stromknappheit vom Mittwoch droht Regelfall zu werden“
  • Baustart für Deutschlands erstes stationäres LNG-Terminal
  • Österreich: 70 Millionen Euro für Gaspipeline
  • Günther und Fortum gehen getrennte Wege
  • Aufteilung deutscher Strompreiszone „nicht zielführend“
  • Technische Panne nicht durch Stromausfall ausgelöst
  • RAG zeigt, was geht
Enerige & Management > Gas - LNG-Terminal Eemshaven soll sich weiterentwickeln
Der "EemsEnergyTerminal" im November 2022. Quelle: Gasunie
GAS:
LNG-Terminal Eemshaven soll sich weiterentwickeln
Das LNG-Terminal im niederländischen Eemshaven soll länger als geplant betrieben werden. In Mukran auf Rügen laufen derweil die Vorbereitungen für den Regelbetrieb der Anlage.
 
Der niederländische Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie und der Logistiker Vopak wollen das im September 2022 eröffnete „EemsEnergyTerminal“ nicht wie ursprünglich geplant im Jahr 2027 wieder stilllegen. Im Gegenteil: Es sollen künftig auch andere Gase umgeschlagen werden.

Das Terminal in Eemshaven war als Reaktion auf die Einstellung der Gaslieferungen aus Russland in Folge des Krieges gegen die Ukraine errichtet worden. Eine weitere Rolle spielte das Ende der Gasförderung aus dem Groninger Feld, sodass die Niederlande derzeit zu rund 75 Prozent von Importen aus dem Ausland abhängig sind. Daran wird sich, wie Marktteilnehmer erwarten, auch in den nächsten Jahren nicht viel ändern, was einen Weiterbetrieb wohl geboten erscheinen lässt.

Zugleich haben die Anteilseigner Gasunie und Vopak vor, die Anlage auch für den Betrieb mit Wasserstoff weiterzuentwickeln. Außerdem soll sie bei der Umsetzung der CCS-Technologie, also der CO2-Abscheidung und -Speicherung, eine Rolle spielen, wie es in einer Mitteilung der Unternehmen heißt. Entsprechende Marktkonsultationen habe man eingeleitet. Auch die notwendigen rechtlichen und technischen Aspekte würden derzeit geprüft.

Das Eems Energy Terminal war von Gasunie entwickelt worden, im Dezember 2023 stieg Vopak mit 50 Prozent als Mitgesellschafter ein. Die Anlage ermöglicht derzeit die Verarbeitung von 8 Milliarden Kubikmetern LNG im Jahr, was etwa 25 Prozent des Gasbedarfs der Niederlande entspricht. Geplant ist, die Kapazität auf
10 Milliarden Kubikmeter zu erweitern.

​Vorbereitungen für Regelbetrieb in Mukran

Unterdessen bereitet die Deutsche Regas, die das LNG-Terminal Deutsche Ostsee in Mukran auf Rügen seit Februar im Probemodus betrieben hat, den Regelbetrieb vor. Der war im April genehmigt worden. Dagegen hatte unter anderem das Ostseebad Binz geklagt und war – wie zuvor auch schon in anderen juristischen Auseinandersetzungen gegen die Anlage – Anfang Juni mit einem Eilantrag gescheitert. Unter anderem wird derzeit das Regasifizierungsschiffe „Energos Power“ in seine endgültige Position gebracht. In den nächsten Wochen wird als zweite FSRU-Einheit (Floating Storage and Regasification Unit) die „Neptune“ erwartet. Sie war bisher am LNG-Terminal Lubmin festgemacht, das die Deutsche Regas in Zukunft für Wasserstoffprojekte nutzen will.
 
Die Regasifizierungseinheit „Energos-Power“ vor Rügen
Quelle: Deutsche Regas / Christian Morgenstern

Die beiden FSRU in Mukran sind für die Verarbeitung von 13,5 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr ausgelegt. Das entspricht etwa 15 Prozent des Verbrauchs in Deutschland. Über die 50 Kilometer lange Ostsee-Anbindungsleitung (OAL) gelangt das Erdgas nach Lubmin, wo es ins europäische Fernleitungsnetz eingespeist wird. Dort war früher das Gas aus der Nordstream-1-Pipeline angekommen, sodass eine entsprechend leistungsfähige Infrastruktur zur Verfügung steht.

Weitere LNG-Projekte

Zu den bestehenden schwimmenden LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel, die seit dem Winter 2022 in Betrieb sind, sollen neben Mukran noch zwei weitere dazukommen: In Stade ist ein FSRU im Testbetrieb stationiert, in Wilhelmshaven ist Platz für eine zweite Einheit geschaffen worden. In Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel sind bis 2027 feste Terminals mit Lagertanks geplant, die kostengünstiger arbeiten können als schwimmende Einheiten. Die sollen dann abgezogen werden.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
+49 (0) 8152 9311 15
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Dienstag, 25.06.2024, 12:51 Uhr

Mehr zum Thema