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Enerige & Management > Fusion - Leichlingens Gasversorger verschmelzen miteinander
Quelle: Fotolia / Joachim Wendler
FUSION:
Leichlingens Gasversorger verschmelzen miteinander
Die Energielandschaft im Bergischen sortiert sich weiter. Aus zwei ohnehin miteinander verflochtenen Gasversorgern in der Stadt Leichlingen ist nun ein gemeinsamer geworden.
 
In Leichlingen gibt es einen örtlichen Gasversorger weniger. Mit Handelsregistereintrag vom 7. Juli ist die Erdgasversorgung Oberleichlingen GmbH (EVO) in der Stadtwerke Leichlingen GmbH (SWL) aufgegangen. Die beiden Unternehmen aus der bergischen Stadt vor den Toren Leverkusens standen sich seit je nah.

Als Begründung für das Verschmelzen mit den SWL gibt EVO-Geschäftsführer Jan Hufenstuhl in einer Mitteilung zu Protokoll, die kommunale Wärmeplanung mache in Leichlingen weitere Transformationen erforderlich. Dafür bündelten die Unternehmen nun ihre Kräfte.

Jan Hufenstuhl selbst gibt mit der Löschung der EVO seine Führungsposition in der 28.000 Einwohner zählenden Blütenstadt auf. Für ihn war es seit September 2023 ohnehin eine Nebentätigkeit, da er bei der Kölner Rheinenergie den Bereich Geschäftskunden/Sales verantwortet (seit 2019).

Im Bergischen sind auch Belkaw und Rheinenergie wichtig

Die EVO war von Beginn an eine partnerschaftliche Gesellschaft der Stadtwerke Burscheid und der SWL. Die Gründung 1978 war eine mittelbare Folge der kommunalen Neuordnung in Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinde Witzhelden fiel 1975 der Stadt Leichlingen zu, dort hatten die Stadtwerke Burscheid allerdings bereits ein Gasnetz gebaut und betrieben. In der EVO verblieb schließlich die Gasversorgung für Witzhelden und Oberleichlingen.

In der doppelten Geschäftsführung von Frank Steffes in EVO und SWL wurde die Verflechtung noch einmal augenscheinlich: Der Stadt Leichlingen kam bei beiden Gesellschaften ein Leitungsposten zu, die zuletzt der seit 2014 amtierende SPD-Bürgermeister Steffes bekleidete. Weiterer SWL-Geschäftsführer ist und bleibt Stefan Notz.

Für die Stromversorgung in diesem Teil des Bergischen Landes spielt ein weiterer Partner eine Rolle: die 1914 entstandenen Bergischen Licht-, Kraft- und Wasserwerke („BELKAW GmbH“) aus Bergisch Gladbach. In Burscheid liefert sie Strom und Gas, in Leichlingen Strom.

2018 hatte die Belkaw weite Geschäftsbereiche der Stadtwerke Burscheid übernommen und so die Zukunft des kleinen Versorgers – und Leichlingens Partners in der EVO – gesichert. Die beiden Kommunen halten heute stille Beteiligungen an der Belkaw. Der Regionalversorger für rund 200.000 Menschen ist in Händen der Stadt Bergisch Gladbach (49,9 Prozent) und der Kölner Rheinenergie AG (50,1 Prozent), die wiederum mit 49 Prozent strategischer Partner der Stadtwerke Leichlingen ist und Jan Hufenstuhl in die EVO-Chefetage entsendet hatte.
  Konstruktion gegen Sonderkündigungsrecht

Durch das Aufgehen der EVO in den SWL ergeben sich laut Mitteilung des Leichlinger Versorgers keine Änderungen für die Kundschaft. Die Verträge laufen demnach zu den verhandelten Konditionen weiter. Ein Sonderkündigungsrecht bestehe nicht.
 

Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 19.08.2025, 14:56 Uhr

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