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Enerige & Management > F&E - Leag mischt Braunkohle mit Holzpellets
Leag-Mitarbeiter vor der Holzbrikettpresse. Quelle: Leag
F&E:
Leag mischt Braunkohle mit Holzpellets
Am Standort Schwarze Pumpe setzt das Energieunternehmen Leag auf neue Brennstoffprodukte für Industrie- und Gewerbekunden.
 
Am Standort Schwarze Pumpe in Brandenburg treibt die Cottbuser Leag die Entwicklung neuer Brennstoffprodukte voran. Anlässlich des 70. Jubiläums des Industrieparks präsentierte das Unternehmen einen neuen Mischbrennstoff namens „Blend“, wie es in einer Mitteilung heißt. Dabei handelt es sich um ein Produkt, das „Braunkohlestaub mit einem biogenen Anteil durch Aufmahlung von Holzpellets“ kombiniert. Ziel ist es, den klassischen fossilen Brennstoff durch einen biogenen Anteil klimaverträglicher zu machen.

Im kommenden Jahr soll eine neue Anlage dafür in Betrieb genommen werden. Geplant sei eine Produktionskapazität von rund 300.000 Tonnen pro Jahr, so die Leag. „Der Mischbrennstoff hat die Grundeigenschaften von Braunkohlestaub, besitzt durch den Biomasseanteil aber eine deutlich bessere CO2-Bilanz“, erläutert Betriebsleiter Stefan Weichert. Das Produkt kann in bestehenden Feuerungsanlagen eingesetzt werden und ermöglicht Industrie- und Gewerbekunden eine Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks, ohne dass Investitionen in neue Technik notwendig werden, so die Idee von „Blend“.

Holzbrikett-Produktion startet im September

Bereits im September wird in Schwarze Pumpe eine Pilotanlage zur Herstellung von Holzbriketts starten. Die Presse ist zunächst auf eine Jahresleistung von 16.000 Tonnen Biomassebriketts ausgelegt. Sollte sich das Verfahren im Betrieb bewähren und eine ausreichende Nachfrage bestehen, ist eine Ausbaustufe vorgesehen, die die Kapazität auf bis zu 120.000 Tonnen jährlich erhöht, so das Unternehmen.

Mit der neuen Technik können nicht nur klassische Holzbriketts für private Kaminöfen hergestellt werden. Auch Reststoffe aus der Landwirtschaft oder Klärschlamm lassen sich verarbeiten. Insbesondere für die Prozesswärme im produzierenden Gewerbe könnten solche Biobrennstoffe eine Alternative zu fossilen Energieträgern darstellen. „Die Aufbereitung und Veredlung biogener Reststoffe und Abfälle zu hochwertigen Brennstoffen ist ein wesentlicher Faktor zur Nutzung dieses großen Potenzials.“

Grund für die neuen Produkte ist der gesetzliche (Braun-)Kohleausstieg und die damit verbundene Transformation des Leag-Veredlungsbetriebs am Standort Schwarze Pumpe. Sowohl für Industrie- und Gewerbebetriebe als auch privaten Verbrauchern mit Ofenheizung oder Kamin möchte die Leag damit umweltfreundlichere Alternativen zu Braunkohlestaub und -Braunkohlebriketts anbieten.

Produktion von Holzpellets

Daneben setzt die Leag vor allem auf die Holzpellet-Produktion. Die Werke der Leag Pellet GmbH in Schwedt, Wismar, Löbau und Oranienbaum verfügen zusammen über eine Produktionskapazität von 500.000 Tonnen pro Jahr. Hinzu kommen die Standorte des schwedischen Partners Scandbio AB in Schweden und Lettland, die eine ähnliche Menge herstellen. Scandbio ist zudem ein bedeutender Fernwärmeversorger in Skandinavien.

Als Rohstoff für die Pellet-Produktion setzt die Leag nach eigenen Angaben ausschließlich auf Resthölzer und Nebenprodukte aus Sägewerken sowie Schadholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Beschaffung erfolgt überwiegend regional in einem Umkreis um die Standorte und unterliegt strengen Kontrollen.
 
 

Stefan Sagmeister
Chefredakteur
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