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Enerige & Management > Steinkohle - Laufzeitverlängerung für Heyden und Staudinger
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
STEINKOHLE:
Laufzeitverlängerung für Heyden und Staudinger
Uniper verlängert den Marktbetrieb seiner beiden Steinkohleblöcke Heyden 4 und Staudinger 5. Damit können nun beide Anlagen bis maximal 31. März 2024 im Marktbetrieb bleiben.
 
Der Uniper-Konzern lässt die beiden Steinkohlekraftwerke Heyden 4 und Staudinger 5 länger laufen, und zwar bis zum 31. März 2024, teilte Uniper mit. Die Verlängerung der Laufzeit hat Uniper am 22. Dezember auf der Transparenzplattform der deutschen Stromhandelsbörse EEX angekündigt. Die Maßnahme erfolgt im Rahmen des Ersatzkraftwerkebereitstellungsgesetzes (EKBG). Dieses Gesetz verfolgt das Ziel, möglichst wenig Gas für die Stromerzeugung aufzuwenden und durch andere Energieträger zu ersetzen.

Das Kraftwerk Heyden 4 in Petershagen bei Minden hatte nach dem Zuschlag in der ersten Ausschreibung zur Reduzierung der Kohleverstromung bereits den kommerziellen Betrieb eingestellt, kehrte aber am 29. August dieses Jahres aus der Netzreserve zurück. Nun wurde diese Laufzeit verlängert und der Weiterbetrieb bis maximal 31. März 2024 ermöglicht – und damit um ein knappes Jahr. Zuvor hatte Uniper den 30. April 2023 als Endtermin angegeben. Das Kraftwerk hat eine Gesamtkapazität von 875 MW und ist als einer der ersten Blöcke an den Markt zurückgekehrt.

Das Steinkohlekraftwerk Staudinger 5 bei Hanau hätte aufgrund des Zuschlags in der vierten Ausschreibung zur Reduzierung der Kohleverstromung den kommerziellen Betrieb am 21. Mai 2023 wieder einstellen müssen. Auch dieses verbleibt jetzt − ebenfalls auf Basis des EKBG − länger im Markt. Staudinger 5 hat eine Gesamtleistung von 510 MW.

Beide Kraftwerke kommen zum kommerziellen Einsatz, um die Energieversorgungssicherheit in Deutschland zu unterstützen. Zeitgleich bereitet Uniper aktuell den Weiterbetrieb des Steinkohlekraftwerks Scholven B (345 MW) über Juni 2023 hinaus vor. Uniper hat aktuell mit Heyden 4 (875 MW), Scholven C (345 MW), Irsching 3 (415 MW) und Staudinger 5 (510 MW) rund 2.150 MW an Leistung in den deutschen Strommarkt zurückgebracht, um den Gasverbrauch während der aktuellen Engpass-Situation zu vermindern.

Seit Juli 2022 dürfen Steinkohlekraftwerke aus der Netzreserve wieder in Betrieb gehen, damit in Deutschland Erdgas eingespart werden kann. Kohleverstromung erzeugt zwar mehr Treibhausgase als Erdgas, sichert aber die Stromversorgung. Daher hat die Bundesregierung den Betreibern freigestellt, Kraftwerke auf eigenes Risiko wieder ans Netz zu bringen. Im Falle einer Gasmangellage dürfen bis zum 31. März 2024 Reservekraftwerke in den Strommarkt zurückkehren. Der Einsatz von Gas im Kraftwerkssektor kann auch per Verordnung so weit wie möglich eingeschränkt werden.

Auf der Liste, die von der Bundesnetzagentur veröffentlicht worden ist, finden sich derzeit insgesamt 14 befristete Marktrückkehrer  mit einer Gesamtleistung von 5.460 MW.
 
Liste der Kraftwerke, für die eine befristete Strommarktrückkehr
(zur Vollansicht bitte auf das PDF klicken)
Quelle: Bundesnetzagentur
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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Freitag, 23.12.2022, 10:46 Uhr

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