
Quelle: Fotolia / stadtratte
ERDGASFAHRZEUGE:
Lange Wege in Nordhessen bis zur nächsten CNG-Station
Das Netz an Erdgas-Tankstellen in Nordhessen wird löchriger. Im Landkreis Werra-Meißner fehlt nun ein Angebot, weil die letzte CNG-Station in Eschwege von dem Treibstoff Abstand nimmt.
Mindestens 60 Kilometer Wegstrecke oder eine gute halbe Stunde Fahrtzeit: Das sind die nun geltenden Parameter für Menschen
im nordhessischen Eschwege, wenn sie ihr Erdgasauto neu befüllen wollen. Die letzte Tankstelle im Ort bietet kein komprimiertes
Erdgas (CNG) mehr an.
Seit Anfang Mai fehlt CNG an den Zapfsäulen von Q1 in der Stadt. Das in Osnabrück ansässige Unternehmen teilt auf Anfrage dieser Redaktion mit, die „wirtschaftliche Tragfähigkeit“ für den Betrieb der CNG-Säule habe gefehlt.
Der Vertragspartner von Q1 an der Tankstelle in Eschwege habe daher einen Schlussstrich gezogen. Die Suche nach einem Nachfolger sei nicht erfolgreich gewesen, so Marvin Kröcher, Koordinator Nachhaltige Energien bei Q1. Anders als bei herkömmlichen Tankstellen mit Mineralölen betreibe Q1 Zapfsäulen mit CNG nicht in Eigenregie.
CNG vor allem bei Nutzfahrzeugen weiterhin gefragt
Die Nachfrage nach dem Treibstoff hat also offenbar so stark nachgelassen, dass sich der Verkauf nicht mehr lohnt.In Deutschland gibt es jedoch auch einen gegenläufigen Trend zum Erhalt von CNG-Tankanlagen. So ist das aus den Niederlanden stammende Unternehmen OG Clean Fuels bemüht, Standorte zu übernehmen (wir berichteten).
Allerdings funktioniert der Vertrieb von CNG vor allem dann gut, wenn eine Art Ankerkunde in der Nähe seinen Sitz hat. Damit ist ein wirtschaftlicher Absatz gewährleistet, wenn Industrie und Gewerbe über einen mit Erdgas betriebenen Fuhrpark an Nutzfahrzeugen verfügen. Zugleich ist die Umstellung auf Bio-CNG in vollem Gange, hierbei entsteht klimafreundlicheres Methan aus der Verarbeitung von biologischen Reststoffen und Gülle.
Die Nachfrage nach CNG im privaten Mobilitätssektor ist dagegen rückläufig. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Autobauer keine mit CNG betriebenen Wagen mehr auf den Markt bringen. Die Neuzulassungen beliefen sich nach einer Statistik des Kraftfahrzeugbundesamtes (KBA) im Jahr 2024 auf gerade noch 137. Das ist ein Minus von 89,7 Prozent gegenüber 2023. Der Anteil am PKW-Gesamtmarkt ist dabei nur noch weit hinter dem Komma feststellbar, diese Mühe macht das KBA sich allerdings nicht und weist nur noch 0,0 Prozent an allen Zulassungen aus.
Dagegen sind mit verflüssigtem Gas (LNG) betriebene Autos nach wie vor in Mode. Im Jahr 2024 wuchs dieser Markt um 4,3 Prozent auf 13.711 Neufahrzeuge. Sie machen insgesamt 0,5 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Pkw aus.
Wer in Eschwege weiter auf CNG als Treibstoff angewiesen ist, muss nun aufwändige und kostspielige Wege auf sich nehmen. Der Tankstellen-Atlas des CNG-Clubs, eines Vereins zur Förderung der „umwelt- und ressourcenschonenden CNG-Mobilität“, etwa hilft weiter. Er weist alternative Tankangebote zum Beispiel in Bebra, Eisenach oder Kassel aus. Die nächste CNG-Zapfmöglichkeit ist dabei weder näher als 60 Kilometer Wegstrecke noch unter einer Stunde Fahrzeit (jeweils für Hin- und Rückfahrt) zu erreichen.
Seit Anfang Mai fehlt CNG an den Zapfsäulen von Q1 in der Stadt. Das in Osnabrück ansässige Unternehmen teilt auf Anfrage dieser Redaktion mit, die „wirtschaftliche Tragfähigkeit“ für den Betrieb der CNG-Säule habe gefehlt.
Der Vertragspartner von Q1 an der Tankstelle in Eschwege habe daher einen Schlussstrich gezogen. Die Suche nach einem Nachfolger sei nicht erfolgreich gewesen, so Marvin Kröcher, Koordinator Nachhaltige Energien bei Q1. Anders als bei herkömmlichen Tankstellen mit Mineralölen betreibe Q1 Zapfsäulen mit CNG nicht in Eigenregie.
CNG vor allem bei Nutzfahrzeugen weiterhin gefragt
Die Nachfrage nach dem Treibstoff hat also offenbar so stark nachgelassen, dass sich der Verkauf nicht mehr lohnt.In Deutschland gibt es jedoch auch einen gegenläufigen Trend zum Erhalt von CNG-Tankanlagen. So ist das aus den Niederlanden stammende Unternehmen OG Clean Fuels bemüht, Standorte zu übernehmen (wir berichteten).
Allerdings funktioniert der Vertrieb von CNG vor allem dann gut, wenn eine Art Ankerkunde in der Nähe seinen Sitz hat. Damit ist ein wirtschaftlicher Absatz gewährleistet, wenn Industrie und Gewerbe über einen mit Erdgas betriebenen Fuhrpark an Nutzfahrzeugen verfügen. Zugleich ist die Umstellung auf Bio-CNG in vollem Gange, hierbei entsteht klimafreundlicheres Methan aus der Verarbeitung von biologischen Reststoffen und Gülle.
Die Nachfrage nach CNG im privaten Mobilitätssektor ist dagegen rückläufig. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Autobauer keine mit CNG betriebenen Wagen mehr auf den Markt bringen. Die Neuzulassungen beliefen sich nach einer Statistik des Kraftfahrzeugbundesamtes (KBA) im Jahr 2024 auf gerade noch 137. Das ist ein Minus von 89,7 Prozent gegenüber 2023. Der Anteil am PKW-Gesamtmarkt ist dabei nur noch weit hinter dem Komma feststellbar, diese Mühe macht das KBA sich allerdings nicht und weist nur noch 0,0 Prozent an allen Zulassungen aus.
Dagegen sind mit verflüssigtem Gas (LNG) betriebene Autos nach wie vor in Mode. Im Jahr 2024 wuchs dieser Markt um 4,3 Prozent auf 13.711 Neufahrzeuge. Sie machen insgesamt 0,5 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Pkw aus.
Wer in Eschwege weiter auf CNG als Treibstoff angewiesen ist, muss nun aufwändige und kostspielige Wege auf sich nehmen. Der Tankstellen-Atlas des CNG-Clubs, eines Vereins zur Förderung der „umwelt- und ressourcenschonenden CNG-Mobilität“, etwa hilft weiter. Er weist alternative Tankangebote zum Beispiel in Bebra, Eisenach oder Kassel aus. Die nächste CNG-Zapfmöglichkeit ist dabei weder näher als 60 Kilometer Wegstrecke noch unter einer Stunde Fahrzeit (jeweils für Hin- und Rückfahrt) zu erreichen.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 02.06.2025, 16:34 Uhr
Montag, 02.06.2025, 16:34 Uhr
Mehr zum Thema