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Enerige & Management > Vertrieb - Kürzere Vertragslaufzeiten für Fernwärme
Fernwärmeleitung der Stadtwerke Münster. Quelle: Michael C. Moeller
VERTRIEB:
Kürzere Vertragslaufzeiten für Fernwärme
Die Fernwärmeverträge in Münster laufen künftig nur noch zwei Jahre. Die Stadtwerke passen ihre Verträge an und reagieren damit auf Kritik von Verbraucherschützern.
 
Die Stadtwerke Münster ändern die Vertragsbedingungen für die Fernwärmeversorgung. In einer Mitteilung vom 19. September heißt es, dass die Verträge künftig nicht mehr fünf Jahre, sondern nur noch zwei Jahre laufen. Die neue Regelung gilt sowohl für Neuabschlüsse als auch für bestehende Verträge, die automatisch angepasst werden.


Nach Ablauf der zweijährigen Erstlaufzeit verlängert sich der Vertrag jeweils um ein weiteres Jahr, sofern keine Kündigung erfolgt. Das Modell orientiert sich an Prinzipien, die man etwa aus Strom-, Gas- und Mobilfunkverträgen kennt, bei denen kürzere Laufzeiten mit automatischer Verlängerung üblich sind.

Mit diesem Schritt reagiert der Energieversorger aus Nordrhein-Westfalen auf Kritik von Verbraucherschützern. Diese hatten lange bemängelt, dass Wärmekunden im Vergleich zu Strom- oder Gasverträgen überdurchschnittlich lange gebunden waren. Teilweise galten Vertragslaufzeiten von bis zu zehn Jahren. Mit der neuen Regelung gewinnen Haushalte und Unternehmen mehr Flexibilität. Laut Ralf Mertins, Vertriebsleiter der Stadtwerke, ändern sich außer der Laufzeit weder die vertraglichen Inhalte noch die Preise. Er betont, die Wärmeversorgung bleibe für alle Kunden weiterhin gesichert.

Hintergrund zur Wärmewende

Die kürzere Vertragsbindung hat nach Angaben der Stadtwerke auch eine strategische Funktion. Sie ermögliche es, schneller auf technologische und gesetzliche Veränderungen im Wärmesektor zu reagieren. In Münster ist dieser Bereich derzeit für rund die Hälfte des Endenergieverbrauchs verantwortlich, wie der Versorger auf seiner Internetseite mitteilt. Fernwärme deckt dabei knapp 15 Prozent des Wärmebedarfs der rund 309.000 Einwohnerinnen und Einwohner, rund 80 Prozent entfallen auf dezentrale Erdgas- und Ölheizungen. Der Anteil erneuerbarer Energien im Fernwärmenetz soll in den kommenden Jahren deutlich steigen – bis 2030 auf 30 Prozent.

Die Stadtwerke Münster beschäftigen rund 1.400 Mitarbeitende und versorgen die Stadt sowie das Umland mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser. Zudem bieten sie Glasfaseranschlüsse und verschiedene Mobilitätsangebote an.
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Freitag, 19.09.2025, 15:46 Uhr

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