• Erdgaspreis über 35 Euro je MWh
  • Düsseldorf senkt Fernwärmepreis im Süden deutlich
  • Flaute bei westlichen Windturbinen-Herstellern
  • Onshore-Ausschreibung erstmals seit 2022 überzeichnet
  • Umweltbundesamt will 45 Klimaschutzprojekte stoppen
  • Grüne Wettbewerbsfähigkeit
  • Stadtwerke Springe setzen bei Ladesäulen kurz die Axt an
  • Deutschlands Hindernisse beim H2-Markthochlauf
  • Schnelles Laden bald an zwei weiteren Flughäfen
  • Deutschlandweiter Gasnetzumbau im Kommen
Enerige & Management > Biogas - Kritik an EEW: Bioenergie zu restriktiv gehandhabt 
Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
BIOGAS:
Kritik an EEW: Bioenergie zu restriktiv gehandhabt 
Die Bioenergieverbände kritisieren die Überarbeitung der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW). Es gebe immer noch unnötige Beschränkungen. 
 
„Der erste Aufschlag des BMWK zur Überarbeitung der Merkblätter der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) vertut erneut eine große Chance, echte Verbesserungen zur Biomassenutzung in der Prozesswärme zu erreichen“, sagte Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüros Bioenergie. Gerade hier müssten unnötige Beschränkungen für die Bioenergie beseitigt werden. 

Die aktuelle Überarbeitung der EEW sollte laut des Bundesverbands Bioenergie genutzt werden, um Verbesserungen für die Biomassenutzung in der Prozesswärme umzusetzen. Der Anteil erneuerbarer Energien bei der industriellen Prozesswärme liegt laut den Verbänden aktuell nur bei rund 7 Prozent und ist damit das Schlusslicht der Wärmewende. Gleichzeitig werden in diesem Bereich 19 Prozent des gesamten deutschen Energieverbrauchs eingesetzt, womit die Prozesswärme in der Industrie zu den größten Energieverbrauchern Deutschlands gehört.

Bei der letzten Novelle der EEW im Februar wurde die bisherigen Förderquoten für erneuerbaren Energien abgesenkt. Die unverhältnismäßige Absenkung der Förderquoten bei Biomasseanlagen verhindere die effiziente Transformation des Prozesswärmesektors im Mittelstand. Daneben müssen laut der Verbände auch die bereits erfolgten Einschränkungen für Biomasse der Vergangenheit endlich abgeschafft werden. Dazu zählt der Verband folgende Punkte:
  • Der direkten Elektrifizierung, etwa von Dampferzeugungsprozessen den Vorzug vor Holzenergie zu geben, ist bei einem Strommix, der noch erhebliche Anteile von Kohlestrom enthält, nicht nachzuvollziehen. Die Wirtschaftlichkeit bei der Machbarkeitsprüfung zur Direktelektrifizierung muss mitberücksichtigt werden.
  • Die weitestgehende Einschränkung auf die ausschließliche Nutzung von holzigen biogenen Rest- und Abfallstoffen wird dazu führen, dass sinnvolle Projekte der Defossilisierung und des Klimaschutzes nicht umgesetzt werden, so die Bioenergieverbände. Die Aufnahme von Sortimenten wie Waldrest- und Kalamitätsholz sei daher notwendig.
  • Als Fördertatbestand müssen dringend Hybridkesselsysteme aufgenommen werden, die eine kombinierte Energieerzeugung aus Biomasse und Strom ermöglichen.
Die Stellungnahme der Bioenergieverbände als PDF 
(zur Vollansicht bitte auf das PDF klicken)
Quelle: Bundesverband Bioenergie
  Nicht zuletzt seien auch die Einschränkungen für die Förderung neuer Biogasanlagen derart restriktiv, dass hier auf absehbare Zeit wohl gar kein Fördertatbestand nicht mehr in Anspruch genommen wird. „Um beispielsweise KWK-Wärme von Biogasanlagen nutzbar zu machen, die weder betriebsintern genutzt noch über ein Wärmenetz abtransportiert werden kann, sollten zukünftig Wärmekonzepte gefördert werden, bei denen die Wärme über mobile Wärmespeicher zu Abnehmern transportiert wird“, sagt Rostek.

Weitere Änderungsempfehlungen zur EEW  finden Interessierte in der Stellungnahme des Hauptstadtbüros Bioenergie.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
+49 (0) 8152 9311 28
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Dienstag, 16.07.2024, 11:08 Uhr

Mehr zum Thema