
„Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, müssen wir mehr darüber herausfinden, wie die Sektorenkopplung von Wasser, Energie und Verkehr gewinnbringend für die Produktion von erneuerbaren E-Fuels genutzt werden kann. Genau darauf zielt das Pilotprojekt hier in Bottrop ab“, erklärte Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr. Das Ministerium fördert das Vorhaben mit 12,45 Millionen Euro.
Für die Produktion grüner methanolbasierter Kraftstoffe aus Kohlendioxid und Wasserstoff sind Kläranlagen nahezu ideale Standorte.
Zum einen kann der Sauerstoff, der bei der Elektrolyse neben dem Wasserstoff anfällt, gleich für die Abwasserreinigung verwenden
werden. Außerdem verfügen Kläranlagen über eine hochkonzentrierte und damit einfach abzuscheidende grüne Kohlendioxid-Quelle:
Im Klärgas sind 30 bis 50 Prozent grünes CO2 enthalten, das etwa in Bottrop aus den vier großen Faulbehältern extrahiert und für die E-Fuel-Produktion
genutzt werden kann.
Im Rahmen von „E-BO(2)t“ sollen diese Synergiepotenziale untersucht und Betriebserfahrungen gesammelt werden. Den Kern bildet
der Bau der „Power-to-Methanol“-Demonstrationsanlage, die aus den Teilkomponenten Kohlendioxid-Abscheidung, Elektrolyseur
und Methanolsynthese besteht. „Das System aus Kläranlage und E-Methanol-Anlage wird wissenschaftlich begleitet und auf Skalierbarkeit
sowie Vervielfältigung untersucht. Im Erfolgsfall kann das Projekt auf der Kläranlage der Emschergenossenschaft Schule machen
und als Blaupause für zahlreiche andere Kläranlagen dienen“, betonte Frank-Andreas Weber, Geschäftsführer des Forschungsinstitutes
für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen.
Bei dem Sektorenkopplungsprojekt arbeiten die Emschergenossenschaft, die Forschungsinstitute FiW und OWI Science for Fuels
gGmbH sowie der Elektrolyseurhersteller Aspens GmbH zusammen. Ziel ist es, die Forschungsergebnisse in die großtechnische
Anwendung zu bringen.

Dienstag, 24.10.2023, 14:39 Uhr