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Enerige & Management > Emissionshandel - Kohlenstoffsteuer auf Kühe in Dänemark
Quelle: Fotolia / frenta
EMISSIONSHANDEL:
Kohlenstoffsteuer auf Kühe in Dänemark
Dänemark führt als erstes Land der Welt eine Steuer auf CO2-Emissionen in der Landwirtschaft ein – pro Kuh rund 100 Euro pro Jahr.
 
Die Regierungsparteien in Kopenhagen verständigten sich nach langwierigen Verhandlungen auf einen Eingangssteuersteuersatz von 120 dänischen Kronen pro Tonne CO2 und Jahr, umgerechnet rund 16 Euro.

Die Landwirtschaft sei der größte Verursacher von Treibhausgasen in Dänemark und müsse ihren Beitrag zur Senkung der Emissione leisten, sagte Agrarminister Lars Aagaard: „Die Landwirtschaft muss Teil der grünen Zukunft werden.“ Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hofft, dass die dänische Steuer der Auftakt für ähnliche Initiativen sowohl in Europa als auch weltweit wird.

Die EU-Kommission prüft bereits, wie die Treibhausgase, die in der Landwirtschaft entstehen, in die Klimapolitik der EU einbezogen werden können, entweder über den Emissionshandel oder durch eine direkte Abgabe. Weltweit entsteht rund ein Viertel der Treibhausgase bei der Nahrungsmittelproduktion und mehr als 10 Prozent durch die Viehhaltung.

Das dänische Model sieht vor, die CO2-Steuer schrittweise einzuführen. 2030 soll der Satz 300 Dkr erreichen und bis 2035 auf 750 Dkr ansteigen. Eine dänische Kuh erzeugt im Durchschnitt sechs Tonnen CO2-äquivalent Treibhausgase, sodass im ersten Jahr eine Steuer von 720 Dkr (97 Euro) fällig würde. Der Vorschlag der Regierung soll bis Ende des Jahres vom dänischen Parlament verabschiedet werden.

Vertreter der Bauern, die nicht an den Verhandlungen beteiligt waren, bezeichneten die Entscheidung als „verrückt“. Dadurch würden Investitionen in die dänische Landwirtschaft, die bereits eine der grünsten der Welt sei, verhindert. Umweltorganisationen kritisierten, es gebe zu viele Ausnahmen, um die angestrebte Wirkung auch zu erzielen.
 

Tom Weingärtner
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Mittwoch, 26.06.2024, 13:38 Uhr

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