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Enerige & Management > Klimaschutz - Koblenzer Stadtwerke versorgen Dieselfrachtkähne mit Strom
Quelle: Fotolia / frenta
KLIMASCHUTZ:
Koblenzer Stadtwerke versorgen Dieselfrachtkähne mit Strom
Eine Seefahrt, die ist lustig…und schmutzig – auch auf Binnengewässern. Um Dieselkähnen beim Einsparen von CO2 zu helfen, bauen die Stadtwerke Koblenz nun Stromanlagen am Rheinhafen.
 
Wenn Frachtschiffe an den Binnenhäfen anlegen, hat der Dieselmotor nicht unbedingt Pause. Ein Generator verbrennt für die Energieversorgung beim Löschen von Gütern und auch beim Liegen der Lastkähne weiter Treibstoff. Dem rücken die Stadtwerke Koblenz nun mit einem Millionenprojekt im Rheinhafen zu Leibe.

Mit dem Bau von sieben Ladesäulen will der Versorger am Deutschen Eck die Voraussetzung dafür schaffen, dass die Binnenschiffe beim Halt in Koblenz weniger Treibhausgase in die Luft pusten. Die Landstromanlagen sollen den Energiebedarf der Frachtkähne decken, den sie während des Umschlags ihrer Güter und bis zu ihrer Weiterfahrt haben.

Die Stadtwerke Koblenz sind Betreiber des Rheinhafens. Sie beziffern die Investitionskosten laut einer Mitteilung auf rund 1,1 Millionen Euro. Ein guter Batzen davon kommt vom Bund und vom Land Rheinland-Pfalz: Knapp 871.000 Euro schießt die öffentliche Hand zu.

72 Tonnen Treibhausgas während der Liegezeit einsparen

Das Land verspricht sich mehrfachen Nutzen von der Unterstützung. „Wir investieren nicht nur in den Umwelt- und Klimaschutz, sondern auch in die Zukunft der Häfen und Wohngebiete, die von Lärm und Schadstoffen verschont bleiben“, sagte die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP), als sie den Förderbescheid in Koblenz überreichte.

Weniger Motoren- und Generatorenlärm während der Liegezeit ist also ein Argument für den Umstieg auf Stromanschluss. Umwelt und Klima sollen darüber hinaus im Umfang von 72 Tonnen eingesparten CO2-Ausstoßes profitieren. Diesen Wert will Koblenz laut Bürgermeisterin Ulrike Mohrs (CDU) erreichen, bei durchschnittlich 1.100 abgefertigten Schiffen und 900.000 Tonnen umgeschlagener Güter pro Jahr.

Wie eine Sprecherin der Stadtwerke auf Anfrage unserer Zeitung präzisierte, sei in die bessere Klimabilanz bereits eingerechnet, dass der Versorger zu 100 Prozent Ökostrom beziehe. Die um das Hafenbecken verteilten sieben leistungsstarken Landstromanlagen sollen über jeweils zwei Anschlusspunkte verfügen. Ans Netz gehen sollen sie im ersten Quartal 2024. Die Dieselmotoren haben dann zu schweigen, denn die Landeshafenverordnung von Rheinland-Pfalz schreibe vor, dass die Energieversorgung der Schiffe mit Strom zu erfolgen hat, sofern Landstromanlagen vorhanden sind.

Lars Hörnig versteht das Projekt auch als Zukunftsinvestition. „Durch Modernisierung und Weiterentwicklung schaffen wir es, den trimodalen Hafenumschlag zu gewährleisten“, so der Stadtwerke-Chef. Trimodal bedeutet, den Warentransport von Wasserläufen, Schiene und Straßen miteinander zu verbinden.
 

Volker Stephan
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Dienstag, 15.08.2023, 12:08 Uhr

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