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WÄRME:
Koblenz startet mit der Wärmeplanung 
Stadt Koblenz hat kürzlich die Energieversorgung Mittelrhein damit beauftragt, eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Die Stadt ist damit eine der ersten in Rheinland-Pfalz.
 
Die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) wird im Auftrag der Stadt Koblenz und mit Unterstützung des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) eine kommunale Wärmeplanung erarbeitet, teilte die Stadtwerke Koblenz am 12. Dezember mit. Die Stadtwerke sind Anteilseigner der EVM. 

Die Stadtwerke Koblenz übernehmen dabei die Koordination des Projekts für die Stadt. Damit ist die Stadt Koblenz eine der ersten Kommunen in Rheinland-Pfalz, die eine solche Wärmeplanung erstellen lassen. Ab dem 1. Januar 2024 greift die gesetzliche Pflicht, eine solche zu erstellen. Die Stadt an Rhein und Mosel konnte nach eigenen Angaben bereits mit der Wärmeplanung starten, da sie sich frühzeitig auf Mittel des Bundes aus der Kommunalrichtlinie beworben hatte. Der Förderbescheid ist bestandskräftig, weshalb der Zuschuss auch nicht von der aktuellen Haushaltssperre des Bundes betroffen ist. 

Die Erarbeitung der Wärmeplanung für Koblenz markiert den „Start eines Prozesses zum schrittweisen und priorisierten Umbau der Wärmeversorgung in unserer Stadt“, erklärt Lars Hörnig, Geschäftsführer der Stadtwerke Koblenz. In seiner Hand liegt die Gesamtprojektleitung. Für die EVM leitet Prokurist und Bereichsleiter Christian Schröder das Projekt Wärmeplanung. „Am Ende werden wir das Stadtgebiet flächendeckend in Wärmeversorgungsgebiete einteilen“, erläutert Schröder das Ergebnis, welches voraussichtlich im Herbst nächsten Jahres auf dem Tisch liegen soll.

Bis dahin hat das Projektteam, zu dem auch Vertreter der Stadtverwaltung, der Stadtwerke sowie Experten des Birkenfelder Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement gehören, noch einiges zu tun. Zunächst einmal wird eine Bestandsanalyse erstellt, in der die aktuellen Energieverbräuche und Wärmebedarfe der Koblenzer Haushalte sowie von Industrie und Gewerbe ermittelt werden. 

Projektteam entwickelt Zielszenarien

Im nächsten Schritt definieren die Fachleute von EVM und IfaS Potenziale für die treibhausgasfreie Wärmeversorgung. Das Projektteam schaut sich dabei unter anderem an, welche erneuerbaren Energiequellen zur Verfügung stehen, ob Abwärme von Gewerbebetrieben nutzbar ist, wo Effizienzpotenziale liegen und wo auch der Bedarf tendenziell gesenkt werden kann. Bestands- und Potenzialanalyse bilden anschließend die Basis für Zielszenarien. „Am Ende werden wir Lösungen für die treibhausgasneutrale Wärmeversorgung im gesamten Stadtgebiet darstellen, diese können leitungsgebunden mit zentralen Wärmeerzeugern oder auch dezentral, zum Beispiel mit Wärmepumpen sein“, sagt IfaS-Projektleiter Daniel Oßwald.

Wenn die kommunale Wärmeplanung erstellt und vom Stadtrat abgesegnet ist, beginnt gewissermaßen erst die eigentliche Arbeit an der Wärmewende. Neben der strategischen Planung für das gesamte Stadtgebiet ist auch eine Umsetzungsplanung für drei priorisierte Gebiete enthalten. „Das liefert die Grundlage für ein Investitionsprogramm in die energetische Infrastruktur. Unser Ziel ist es, langfristig stabile Wärmekosten zu erreichen, mit dem Ausbau regionale Firmen zu beauftragen und Arbeitsplätze vor Ort zu sichern“, betont Oberbürgermeister David Langner (SPD). 
 

Heidi Roider
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