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Enerige & Management > Klimaschutz - Klimaneutrales Zementwerk entsteht in Schleswig-Holstein
Frank Wetzel, Matthias von der Brelje, Kerstin Jorna (v. l.). Quelle: Holcim
KLIMASCHUTZ:
Klimaneutrales Zementwerk entsteht in Schleswig-Holstein
Holcim will in einem seiner Zementwerke den anfallenden Kohlenstoff komplett abscheiden und der Industrie als Rohstoff zur Verfügung stellen.
 
Der Baustoffkonzern Holcim Deutschland mit Sitz in Hamburg plant, bis zum Ende des Jahrzehnts sein Zementwerk in Lägerdorf (Schleswig-Holstein) zu einem der ersten klimaneutralen Zementwerke weltweit umzurüsten. Im Rahmen des Projekts „Carbon2Business“ sollen dort künftig jährlich rund 1,2 Millionen Tonnen CO2 abgeschieden, aufbereitet und als Rohstoff für die Industrie nutzbar gemacht werden.

Möglich macht das die Nähe zum Elbehafen in Brunsbüttel, von wo aus das CO2 anderen Industrien als Rohstoff zur Verfügung gestellt werden soll. Das Kohlendioxid soll entweder mittels „Carbon Capture and Utilization“ (CCU) genutzt oder mittels „Carbon Capture and Storage“ (CCS) unterirdisch offshore im Meer gespeichert werden.

Damit das CO2 von Lägerdorf nach Brunsbüttel gelangt, ist eine rund 30 Kilometer lange Pipeline geplant, die vom Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe aus Essen errichtet werden soll. Das aufbereitete CO2 kann zum Beispiel in der chemischen Industrie dabei helfen, fossile Grundstoffe zu ersetzen.

EU fördert Projekt mit 110 Millionen Euro

„Die Europäische Union hat das Projekt Carbon2Business als erstes von insgesamt drei strategischen Projekten aus Deutschland im Rahmen des Net-Zero Industry Act ausgewählt“, teilte der Zementhersteller mit. Die EU unterstützt das Vorhaben von Holcim mit rund 110 Millionen Euro.

Kerstin Jorna, EU-Generaldirektorin für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU (DG Grow), bezeichnete das Vorhaben als „beispielhaftes Projekt“ im Rahmen des Net-Zero Industry Act. Es zeige, wie „Dekarbonisierung die Wettbewerbsfähigkeit fördert und Europas Netto-Null-Ziel in einen globalen Wettbewerbsvorteil verwandelt“.

Der Net-Zero Industry Act ist ein EU-Gesetz, das die Produktion klimafreundlicher Schlüsseltechnologien wie Solar, Wind, Batterien oder Wasserstoff in Europa beschleunigen soll. Bis 2030 will die EU mindestens 40 Prozent ihres Bedarfs an diesen Technologien innerhalb Europas decken.

Frank Wetzel, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, sagt: „Mit dem Net-Zero Industry Act hat Europa wichtige Impulse für die Stärkung von Transformationstechnologien und die industrielle Dekarbonisierung gesetzt – und Deutschland geht entschlossen voran.“

Technologien zur Abscheidung, Speicherung und Nutzung von Kohlendioxid seien ein zentraler Schlüssel, um den Industriestandort Deutschland zukunftsfähig zu halten. „Ich freue mich, dass das Projekt als erstes deutsches strategisches Projekt hier als Vorreiter in Europa voranschreitet.“
 

Stefan Sagmeister
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