
Quelle: Fotolia / Sergey Nivens
ENERGIEMANAGEMENT:
KI-gestütztes Energiemanagement für den Mittelstand
Das Münchner Startup Ecoplanet bietet eine KI-gestützte Plattform für mittelständische Unternehmen an, um Energieverbrauch, Beschaffung und Regulierung digital zu steuern.
Ob Auto-Teile-Unger Handel (A.T.U.), Thyssenkrupp oder Leica Microsystems – so unterschiedlich die Unternehmen sind, beim
Energie- und Beschaffungsmanagement setzen sie auf ein junges Start-up aus München. Mehr als 100 Kunden hat die „EcoPlanet
Green Operations GmbH“ mittlerweile unter Vertrag. Mit dem „Ecoplanet Cockpit“ adressiert das Unternehmen insbesondere mittelständische
Betriebe, die steigenden Energiekosten und komplexen gesetzlichen Vorgaben gegenüberstehen.
„Wir haben in vielen Gesprächen erkannt, dass das Thema Energiekosten und -beschaffung für Unternehmen äußerst komplex ist − und sie sich einen einzigen Ansprechpartner für alles wünschen“, erklärt Maximilian Dekorsy, einer der Gründer von Ecoplanet. Die Energiekrise Anfang 2022 habe den Entschluss verstärkt, Lösungen zu entwickeln, mit denen Unternehmen den volatilen Energiemärkten souverän begegnen können. „Daraus haben wir unsere Geschäftsidee entwickelt.“

Gegründet wurde das Unternehmen 2022 von Maximilian Dekorsy und Henry Keppler. Dekorsy verantwortet die Bereiche Wachstum und Personal, während Keppler sich auf Produkt und Technologie fokussiert. Beide kennen die Herausforderungen des Mittelstands aus ihrer Tätigkeit bei den Beratungshäusern Boston Consulting Group und McKinsey.
Die Gründer verstehen sich mit ihrer Firma nicht nur als Beschaffer und Optimierer, sondern auch als Übersetzer einer neuen Energiewirtschaft. „Verbrauch und Versorgung wurden bislang meist isoliert betrachtet“, sagt Dekorsy. Gerade in der Verknüpfung liege ein erhebliches Einsparpotenzial. „Unternehmen, die ihren Energieverbrauch gezielt senken wollen, benötigen dafür zunächst eine valide Datengrundlage. In vielen Fällen basiert der Überblick noch immer auf der monatlichen Rechnung“, so Dekorsy. Damit lasse sich kaum erkennen, ob und in welchem Maße sich der Verbrauch verändert.

Die Software von Ecoplanet liefert laut den Gründern im digitalen Cockpit die dafür nötigen Verbrauchsdaten. Sie setzt auf die registrierende Leistungsmessung (RLM-Zähler) und den regelmäßigen Zugriff auf aktuelle Werte. So wird erstmals eine operative Optimierung möglich. Die integrierte KI analysiert Auffälligkeiten, identifiziert Lastspitzen sowie ineffizient laufende Anlagen oder ungewöhnlich hohe Verbräuche.
Ein weiteres Modul ist die integrierte Beschaffungsunterstützung. Ecoplanet versteht sich hier als Schnittstelle zwischen Energieversorgern und Verbraucherseite. Eine KI analysiert kontinuierlich die Marktpreise für Strom und Gas und stellt diese Informationen in Echtzeit im System bereit. Unternehmen erhalten damit die Möglichkeit, ihre Lastgänge aktiv zu steuern.
Mit dem Fokus auf mittelständische Unternehmen und der Kombination von Technologie und regulatorischem Know-how will sich Ecoplanet als „hochtechnologischer Energieberater“ für Unternehmen positionieren, die ihre Energieprozesse optimieren und gleichzeitig gesetzlichen Anforderungen gerecht werden wollen. „Im Schnitt sparen unsere Kunden bis zu 13 Prozent ihrer Energiekosten ein“, sagt Dekorsy im Gespräch mit der Redaktion.
Drei Funktionen, eine Software
Ecoplanet kombiniert in seiner technologiegestützten Plattformlösung drei zentrale Funktionen, die modular buchbar sind: Echtzeit-Monitoring des Energieverbrauchs, Optimierung der Energiebeschaffung und Unterstützung bei der Einhaltung regulatorischer Anforderungen. Das System analysiert Verbrauchsdaten, identifiziert Einsparpotenziale und gibt automatisierte Handlungsempfehlungen. Zudem ermöglicht es die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und unterstützt bei der Vorbereitung auf Zertifizierungen wie ISO 50001.
Die Plattform richtet sich damit an verschiedene Unternehmensrollen: Energiemanager erhalten etwa Analysen und Berichte zu Energiekosten und deren Optimierung, Einkäufer profitieren von Marktanalysen und Preisalarmen, und Geschäftsführer erhalten einen Überblick über Kosten, Verbrauch und Risiken. Abgerechnet wird bei Ecoplanet gestaffelt nach Modul und Verbrauch des jeweiligen Unternehmens. Die Software ist auch nach Modul 3 des Bafa-Förderprogramms förderfähig.
Seit seiner Gründung hat Ecoplanet mehrere Finanzierungsrunden erfolgreich abgeschlossen. Im Januar 2025 sicherte sich das Unternehmen in einer Series-A-Runde 16 Millionen Euro, angeführt von EQT Ventures mit Beteiligung von HV Capital und weiteren Investoren. Das Kapital dient dem Ausbau der Softwarefunktionen und der Marktexpansion. Aktuell betreut Ecoplanet über 2.000 Standorte und verwaltet ein Energievolumen von mehr als 2,5 Milliarden kWh.
Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 85 Mitarbeitende an den Standorten München und Berlin. Für 2025 plant das Unternehmen einen zweistelligen Millionenumsatz und will das Team weiter ausbauen.
„Wir haben in vielen Gesprächen erkannt, dass das Thema Energiekosten und -beschaffung für Unternehmen äußerst komplex ist − und sie sich einen einzigen Ansprechpartner für alles wünschen“, erklärt Maximilian Dekorsy, einer der Gründer von Ecoplanet. Die Energiekrise Anfang 2022 habe den Entschluss verstärkt, Lösungen zu entwickeln, mit denen Unternehmen den volatilen Energiemärkten souverän begegnen können. „Daraus haben wir unsere Geschäftsidee entwickelt.“

Maximilian Dekorsy
Quelle: Ecoplanet
Quelle: Ecoplanet
Gegründet wurde das Unternehmen 2022 von Maximilian Dekorsy und Henry Keppler. Dekorsy verantwortet die Bereiche Wachstum und Personal, während Keppler sich auf Produkt und Technologie fokussiert. Beide kennen die Herausforderungen des Mittelstands aus ihrer Tätigkeit bei den Beratungshäusern Boston Consulting Group und McKinsey.
Die Gründer verstehen sich mit ihrer Firma nicht nur als Beschaffer und Optimierer, sondern auch als Übersetzer einer neuen Energiewirtschaft. „Verbrauch und Versorgung wurden bislang meist isoliert betrachtet“, sagt Dekorsy. Gerade in der Verknüpfung liege ein erhebliches Einsparpotenzial. „Unternehmen, die ihren Energieverbrauch gezielt senken wollen, benötigen dafür zunächst eine valide Datengrundlage. In vielen Fällen basiert der Überblick noch immer auf der monatlichen Rechnung“, so Dekorsy. Damit lasse sich kaum erkennen, ob und in welchem Maße sich der Verbrauch verändert.

Henry Keppler
Quelle: Ecoplanet
Quelle: Ecoplanet
Die Software von Ecoplanet liefert laut den Gründern im digitalen Cockpit die dafür nötigen Verbrauchsdaten. Sie setzt auf die registrierende Leistungsmessung (RLM-Zähler) und den regelmäßigen Zugriff auf aktuelle Werte. So wird erstmals eine operative Optimierung möglich. Die integrierte KI analysiert Auffälligkeiten, identifiziert Lastspitzen sowie ineffizient laufende Anlagen oder ungewöhnlich hohe Verbräuche.
Ein weiteres Modul ist die integrierte Beschaffungsunterstützung. Ecoplanet versteht sich hier als Schnittstelle zwischen Energieversorgern und Verbraucherseite. Eine KI analysiert kontinuierlich die Marktpreise für Strom und Gas und stellt diese Informationen in Echtzeit im System bereit. Unternehmen erhalten damit die Möglichkeit, ihre Lastgänge aktiv zu steuern.
Mit dem Fokus auf mittelständische Unternehmen und der Kombination von Technologie und regulatorischem Know-how will sich Ecoplanet als „hochtechnologischer Energieberater“ für Unternehmen positionieren, die ihre Energieprozesse optimieren und gleichzeitig gesetzlichen Anforderungen gerecht werden wollen. „Im Schnitt sparen unsere Kunden bis zu 13 Prozent ihrer Energiekosten ein“, sagt Dekorsy im Gespräch mit der Redaktion.
Drei Funktionen, eine Software
Ecoplanet kombiniert in seiner technologiegestützten Plattformlösung drei zentrale Funktionen, die modular buchbar sind: Echtzeit-Monitoring des Energieverbrauchs, Optimierung der Energiebeschaffung und Unterstützung bei der Einhaltung regulatorischer Anforderungen. Das System analysiert Verbrauchsdaten, identifiziert Einsparpotenziale und gibt automatisierte Handlungsempfehlungen. Zudem ermöglicht es die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und unterstützt bei der Vorbereitung auf Zertifizierungen wie ISO 50001.
Die Plattform richtet sich damit an verschiedene Unternehmensrollen: Energiemanager erhalten etwa Analysen und Berichte zu Energiekosten und deren Optimierung, Einkäufer profitieren von Marktanalysen und Preisalarmen, und Geschäftsführer erhalten einen Überblick über Kosten, Verbrauch und Risiken. Abgerechnet wird bei Ecoplanet gestaffelt nach Modul und Verbrauch des jeweiligen Unternehmens. Die Software ist auch nach Modul 3 des Bafa-Förderprogramms förderfähig.
Seit seiner Gründung hat Ecoplanet mehrere Finanzierungsrunden erfolgreich abgeschlossen. Im Januar 2025 sicherte sich das Unternehmen in einer Series-A-Runde 16 Millionen Euro, angeführt von EQT Ventures mit Beteiligung von HV Capital und weiteren Investoren. Das Kapital dient dem Ausbau der Softwarefunktionen und der Marktexpansion. Aktuell betreut Ecoplanet über 2.000 Standorte und verwaltet ein Energievolumen von mehr als 2,5 Milliarden kWh.
Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 85 Mitarbeitende an den Standorten München und Berlin. Für 2025 plant das Unternehmen einen zweistelligen Millionenumsatz und will das Team weiter ausbauen.

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Freitag, 27.06.2025, 11:33 Uhr
Freitag, 27.06.2025, 11:33 Uhr
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