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Enerige & Management > Politik - Kanzler: "Erdgas ist nicht unsere Zukunft"
Quelle: Fotolia / oqopo
POLITIK:
Kanzler: "Erdgas ist nicht unsere Zukunft"
In einem Interview verweist Bundeskanzler Olaf Scholz beim Thema Fracking auf die örtlichen Widerstände. Er setzt auf Wasserstoff und erneuerbare Energien.
 
In einem Interview in der Welt am Sonntag äußerte sich der Bundeskanzler ausführlich zur deutschen Energiepolitik. Dabei sollte er unter anderem zum Thema Fracking Stellung nehmen: O-Frage: „Warum erschließen Sie nicht heimische Gasfelder, warum bleibt Fracking ausgerechnet bei uns ein Tabu?“ Antwort Scholz: „Frühere Bundesregierungen haben diese Vorhaben geprüft. Der Widerstand vor Ort war so groß, dass sie nie verwirklicht wurden.“

Weiterhin sagte der Kanzler: „Erdgas ist nicht unsere Zukunft.“ Deutschland werde bis 2045 klimaneutral wirtschaften. Die Industrie in Deutschland werde dann auf der Nutzung von Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Quellen basieren.

Die nun in Windeseile errichteten (Flüssigerdgas)LNG-Terminals habe er schon in früheren Jahren – auch als Regierungschef in Hamburg – unterstützt: „Für den LNG-Terminal in Brunsbüttel haben die SPD-geführten Landesregierungen in Schleswig-Holstein und Hamburg sehr aktiv geworben.“ Das Problem sei allerdings gewesen, dass kein Unternehmen bereit gewesen sei, Geld in diese Projekte zu stecken. „Es ist nicht gelungen, Investoren zur Buchung von Kapazitäten der geplanten Terminals zu gewinnen.“

Er setze zwar nicht auf Erdgas, aber weiterhin auf erdgasförmige Energie in Form von Wasserstoff. Dafür werde aktuell die nötige Infrastruktur geschaffen. „Wir erneuern das Netz, schaffen die erforderlichen Erzeugungskapazitäten und beschleunigen das Planungsrecht“, so Scholz.

Einen Weiterbetrieb der verbliebenen deutschen Kernkraftwerke über den 15. April 2023 hinaus werde es nicht geben, so der Kanzler erneut. Er setze lieber auf einen „massiven Ausbau der erneuerbaren Energien, also Windkraft und Sonnenenergie, und neue Möglichkeiten zur Elektrolyse, um Wasserstoff herzustellen, sowie eine Import-Infrastruktur für Wasserstoff.“
 
 

Stefan Sagmeister
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