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Quelle: Shutterstock / peopleandmore
STROMNETZ:
Kaltes Wetter hilft Stromleitungen
Die Angst vor Versorgungsengpässen im Winter geht um. Um gegenzusteuern, greifen die Energieunternehmen in die Trickkiste. Wie zum Beispiel Transnet BW.
 
Der baden-württembergische Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW will seine Leitungen ab Januar 2023 höher auslasten. Die Stromversorgung in Deutschland gehöre zwar zu den sichersten weltweit. Dennoch würden die Folgen des Ukraine-Krieges die Netzbetreiber in den kommenden Monaten vor besondere Herausforderungen stellen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Zu den Gesetzen und Maßnahmen, die die Bundesregierung in dem Zusammenhang auf den Weg gebracht hat, gehört auch die Höherauslastung der Leitungen im Übertragungsnetz.

Transnet ist nach eigenem Bekunden gut gerüstet für die Höherauslastung: Technische Grundlage ist der sogenannte Witterungsabhängige Freileitungsbetrieb (WAFB) – ein Projekt, das bei dem baden-württembergischen Übertragungsnetzbetreiber kurz vor dem Abschluss steht. 260 der 300 geplanten Wetterstationen, die dafür erforderlich sind, laufen schon.

Beim WAFB wird die Tatsache genutzt, dass die Leiterseile, die für eine maximale Betriebstemperatur ausgelegt sind, bei niedrigen Temperaturen und Kühlung durch Wind mehr Strom übertragen können als im Hochsommer. Entscheidende Parameter wie Windgeschwindigkeit, Umgebungstemperatur und Sonneneinstrahlung misst Transnet BW dazu direkt an ausgewählten Strommasten. Darauf basierende Berechnung zeigen dann, wie hoch die Lastflüsse bei den jeweils aktuellen Wetterverhältnissen sein können. Bei günstigen, kühlen Bedingungen kann die Auslastung der Leitungen um bis zu 20 Prozent erhöht werden, was deutlich zur Stabilisierung des Netzes beitragen kann.

Transnet will die Übertragungsleistung von derzeit durchschnittlich 1.701 Ampere auf durchschnittlich 1.896 Ampere auf der 220-kV-Spannungsebene und von aktuell durchschnittlich 2.567 Ampere auf durchschnittlich 2.868 Ampere bei den 380-Kilovolt-Leitungen erhöhen. Es handele sich dabei allerdings, so der Netzbetreiber, um technische Maximalwerte, die im realen Anlagenbetrieb nur in Ausnahmefällen erreicht werden.
 

Günter Drewnitzky
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Dienstag, 15.11.2022, 11:30 Uhr

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