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WÄRMENETZ:
Kalt duschen für die Wärmewende
In Jena müssen rund 12.000 Haushalte ein paar Tage ohne Fernwärme auskommen. Die Stadtwerke stellen ein Dampf betriebenes Teilnetz auf Heißwasser um.
Der Muttertag bringt für viele Jenaer Abkühlung. Ab 17 Uhr am 11. Mai haben sie keine Heizung, aus Duschköpfen und Wasserhähnen fließt nur noch kaltes Wasser. Die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck
nehmen ihr Dampf betriebenes Fernwärme-Netz im Süden der Stadt bis 14. Mai außer Betrieb. In der Zeit will das kommunale Versorgungsunternehmen das Teilstück an sein Hauptnetz anschließen, das
mit Heißwasser gespeist wird.
Die Umstellung bedeute einen „ersten konkreten baulichen Schritt hin zum großen Ziel, die Fernwärme für Jena künftig klimaneutral bereitstellen zu können“, so die Stadtwerke. Das mit Dampf betriebene Netz stamme aus den 1960er- und 70er Jahren, es damals für Unternehmen errichtet worden, die den Dampf als „Prozessdampf“ nutzen, erklärt Ellen Wippich, Betriebsingenieurin Fernwärme bei den Stadtwerken.
Die Überlegungen, auf Heißwasser umzustellen, reichten bis in die 1990er-Jahre zurück, schildert Wippich. Dass der Schnitt nun folgt, hat nicht zuletzt auch wirtschaftliche Gründe. Inzwischen seien nur noch neun Kunden direkt an das Netz angeschlossen. Es sei keine einfache Entscheidung gewesen, mit diesen Kunden habe man lange Gespräche geführt - „die müssen ja auch ihre ganzen Prozesse umstellen oder Anlagen umbauen, die bisher Dampf genutzt haben“.
Vier Kilometer Wärmenetz ohne Abnehmer
Zudem verweist die Betriebsingenieurin auf den Aufwand für die Instandhaltung des Netzes, durch das 350 Grad heißer Dampf strömt und Wärmeverluste. Sechs Kilometer misst das Netz, auf einer Länge von Kilometern habe man keinen Abnehmer, erklärt die Betriebsingenieurin.
Das Hauptnetz mit 130 Grad heißem Wasser ist aktuell 115 Kilometer lang. Rund 1.000 Anschlussstellen werden damit jetzt verbunden. Wippich beziffert den gesamten Investitionsbedarf für die Umstellung auf 6,8 Millionen Euro. Betroffen von der Unterbrechung sind nach Angaben des Versorgers etwa 12.000 Haushalte im Stadtzentrum, Jena-Süd und Jena Nord. Sie sind dem Vernehmen nach bereits vor Monaten informiert worden.
Deutsche Bahn gibt Fahrplan vor
Eine Kurzumfrage des Mitteldeutschen Rundfunks Thüringen dieser Tage deutet darauf hin, dass man in Jena der Fernwärme-Unterbrechung eher gelassen entgegensieht. Bewohner gaben etwa an, zum Duschen zu Freunden oder in ihren Kleingarten zu gehen. Andere betonten, dass drei Tage ein überschaubarer Zeitraum seien.
Dass die Stadtwerke die Umstellung terminlich nicht in den Hochsommer verlegen, liegt an der Deutschen Bahn. „Unser Anbindepunkt vom Teilnetz ans Hauptnetz ist die Fernwärmerohrbrücke über die Kahlaische Straße“, erläutert Stadtwerke Roman Meusel, Sachgebietsleiter für Planung bei den Stadtwerken Jena Netze. „Für die nötigen Arbeiten sind wir auf eine Gleissperrung durch die Deutsche Bahn AG angewiesen – die leider nur im Mai möglich war.“
Die Umstellung bedeute einen „ersten konkreten baulichen Schritt hin zum großen Ziel, die Fernwärme für Jena künftig klimaneutral bereitstellen zu können“, so die Stadtwerke. Das mit Dampf betriebene Netz stamme aus den 1960er- und 70er Jahren, es damals für Unternehmen errichtet worden, die den Dampf als „Prozessdampf“ nutzen, erklärt Ellen Wippich, Betriebsingenieurin Fernwärme bei den Stadtwerken.
Die Überlegungen, auf Heißwasser umzustellen, reichten bis in die 1990er-Jahre zurück, schildert Wippich. Dass der Schnitt nun folgt, hat nicht zuletzt auch wirtschaftliche Gründe. Inzwischen seien nur noch neun Kunden direkt an das Netz angeschlossen. Es sei keine einfache Entscheidung gewesen, mit diesen Kunden habe man lange Gespräche geführt - „die müssen ja auch ihre ganzen Prozesse umstellen oder Anlagen umbauen, die bisher Dampf genutzt haben“.
Vier Kilometer Wärmenetz ohne Abnehmer
Zudem verweist die Betriebsingenieurin auf den Aufwand für die Instandhaltung des Netzes, durch das 350 Grad heißer Dampf strömt und Wärmeverluste. Sechs Kilometer misst das Netz, auf einer Länge von Kilometern habe man keinen Abnehmer, erklärt die Betriebsingenieurin.
Das Hauptnetz mit 130 Grad heißem Wasser ist aktuell 115 Kilometer lang. Rund 1.000 Anschlussstellen werden damit jetzt verbunden. Wippich beziffert den gesamten Investitionsbedarf für die Umstellung auf 6,8 Millionen Euro. Betroffen von der Unterbrechung sind nach Angaben des Versorgers etwa 12.000 Haushalte im Stadtzentrum, Jena-Süd und Jena Nord. Sie sind dem Vernehmen nach bereits vor Monaten informiert worden.
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Dass die Stadtwerke die Umstellung terminlich nicht in den Hochsommer verlegen, liegt an der Deutschen Bahn. „Unser Anbindepunkt vom Teilnetz ans Hauptnetz ist die Fernwärmerohrbrücke über die Kahlaische Straße“, erläutert Stadtwerke Roman Meusel, Sachgebietsleiter für Planung bei den Stadtwerken Jena Netze. „Für die nötigen Arbeiten sind wir auf eine Gleissperrung durch die Deutsche Bahn AG angewiesen – die leider nur im Mai möglich war.“
Manfred Fischer
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Freitag, 09.05.2025, 16:00 Uhr
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