
Quelle: Pixabay / Andrew Khoroshavin
UNTERNEHMEN:
Kärntner E-Lade-Unternehmen Enercharge in Konkurs
Betroffen von der Insolvenz ist auch die Pfalzwerke AG. Sie hatte erst im März des heurigen Jahres einen Anteil von 23 Prozent erworben und will die Angelegenheit nicht kommentieren.
Die Enercharge, ein Anbieter von Ladeinfrastrukturen für Elektrofahrzeuge mit Sitz in Kötschach-Mauthen im österreichischen
Bundesland Kärnten, ist pleite. Laut Aussendungen des „Kreditschutzverbands von 1870“ (KSV 1870) sowie des Alpenländischen
Kreditorenverbands (AKV) wurde über das Unternehmen am 8. Juli am Landesgericht Klagenfurt ein Konkursverfahren eröffnet. Für einen Sanierungsplan gebe es keine ausreichenden Mittel.
Stattdessen solle die Enercharge „kurzfristig“ weitergeführt werden, um ihren Verkauf möglich zu machen. Betroffen von der
Insolvenz sind etwa 130 Gläubiger sowie 97 Beschäftigte.
Laut dem KSV gab die 2018 gegründete Enercharge in ihrem Konkursantrag bekannt, sie habe ihren Umsatz von 2022 auf 2023 verdreifachen können. Überdies hätten Kunden für 2024 weitere Aufträge zugesagt, wofür Personal aufgenommen worden sei: „Anfang 2024 stellte sich heraus, dass sich die zugesagten Bestellungen nicht schnell genug fixieren ließen, um die Kostenstruktur nachhaltig zu decken.“ Der Versuch einer außergerichtlichen Restrukturierung sei gescheitert.
Nach Mitteilung des AKV belaufen sich die Passiva der Enercharge auf rund 15,17 Millionen Euro. Ihnen stehen Aktiva von etwa 1,5 Millionen Euro gegenüber, womit die Überschuldung bei 13,67 Millionen Euro liegt. Kurzfristig müsse das Unternehmen Verbindlichkeiten von 1,9 Millionen Euro bedienen, könne aber nur rund 1,0 Millionen Euro aufbringen.
Einstieg im März
Mehrheitseigentümer der Enercharge ist die in Kötschach-Mauthen beheimatete Alpen Adria Energie Hydro Solar GmbH mit 51,09 Prozent, 15,91 Prozent hält der niederösterreichische Telekom-Infrastrukturanbieter SPL Tele Group GmbH, 10 Prozent gehören der Ökoenergie Beteiligungs GmbH, die ebenfalls in Niederösterreich ansässig ist.
Die übrigen 23 Prozent sind im Eigentum der Pfalzwerke AG mit Hauptsitz in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz). Diese erwarben ihren Anteil erst im Frühjahr 2024. Laut einer Aussendung der Pfalzwerke vom 11. März hatten diese gemeinsam mit der Enercharge damals schon „mehrere Ladeparks“ realisiert. Ferner „hat Enercharge sich aktuell in einer Ausschreibung durchgesetzt, und wir haben nun einen Vertrag für einen Abruf von bis zu 200 Ladesäulen.“
Kein Kommentar
Wie sich aus dem zitierten Konkursantrag ergibt, war die Enercharge aber bereits Anfang 2024 mutmaßlich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten oder ließen sich derartige Schwierigkeiten zumindest absehen. Damit aber fragt sich, ob dies den Pfalzwerken bei ihrem Einstieg bekannt war und falls ja, warum sie diesen dennoch tätigten.
Die Pfalzwerke verwiesen die Redaktion an Enercharge-Geschäftsführer Jens Winkler als ausschließlichen Ansprechpartner in dem Insolvenzfall. Winkler wiederum gab telefonisch bekannt, die Angelegenheit bis auf Weiteres nicht zu kommentieren. Es handle sich um ein laufendes Verfahren.
Laut dem KSV gab die 2018 gegründete Enercharge in ihrem Konkursantrag bekannt, sie habe ihren Umsatz von 2022 auf 2023 verdreifachen können. Überdies hätten Kunden für 2024 weitere Aufträge zugesagt, wofür Personal aufgenommen worden sei: „Anfang 2024 stellte sich heraus, dass sich die zugesagten Bestellungen nicht schnell genug fixieren ließen, um die Kostenstruktur nachhaltig zu decken.“ Der Versuch einer außergerichtlichen Restrukturierung sei gescheitert.
Nach Mitteilung des AKV belaufen sich die Passiva der Enercharge auf rund 15,17 Millionen Euro. Ihnen stehen Aktiva von etwa 1,5 Millionen Euro gegenüber, womit die Überschuldung bei 13,67 Millionen Euro liegt. Kurzfristig müsse das Unternehmen Verbindlichkeiten von 1,9 Millionen Euro bedienen, könne aber nur rund 1,0 Millionen Euro aufbringen.
Einstieg im März
Mehrheitseigentümer der Enercharge ist die in Kötschach-Mauthen beheimatete Alpen Adria Energie Hydro Solar GmbH mit 51,09 Prozent, 15,91 Prozent hält der niederösterreichische Telekom-Infrastrukturanbieter SPL Tele Group GmbH, 10 Prozent gehören der Ökoenergie Beteiligungs GmbH, die ebenfalls in Niederösterreich ansässig ist.
Die übrigen 23 Prozent sind im Eigentum der Pfalzwerke AG mit Hauptsitz in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz). Diese erwarben ihren Anteil erst im Frühjahr 2024. Laut einer Aussendung der Pfalzwerke vom 11. März hatten diese gemeinsam mit der Enercharge damals schon „mehrere Ladeparks“ realisiert. Ferner „hat Enercharge sich aktuell in einer Ausschreibung durchgesetzt, und wir haben nun einen Vertrag für einen Abruf von bis zu 200 Ladesäulen.“
Kein Kommentar
Wie sich aus dem zitierten Konkursantrag ergibt, war die Enercharge aber bereits Anfang 2024 mutmaßlich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten oder ließen sich derartige Schwierigkeiten zumindest absehen. Damit aber fragt sich, ob dies den Pfalzwerken bei ihrem Einstieg bekannt war und falls ja, warum sie diesen dennoch tätigten.
Die Pfalzwerke verwiesen die Redaktion an Enercharge-Geschäftsführer Jens Winkler als ausschließlichen Ansprechpartner in dem Insolvenzfall. Winkler wiederum gab telefonisch bekannt, die Angelegenheit bis auf Weiteres nicht zu kommentieren. Es handle sich um ein laufendes Verfahren.
Klaus Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 09.07.2024, 16:07 Uhr
Dienstag, 09.07.2024, 16:07 Uhr
Mehr zum Thema