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Quelle: Shutterstock / peopleandmore
WIRTSCHAFT:
IW-Chef für Subventionen beim Industriestrom
Für Strompreissubventionen für die energieintensive Industrie hat sich IW-Direktor Michael Hüther ausgesprochen. Allerdings sollten sie zeitlich begrenzt werden.
Hüther, der an der Spitze des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) steht, erklärte in einem Interview mit der Rheinischen Post: „Wir brauchen den Industriestrompreis. Wir müssen der energieintensiven Industrie eine Brücke bauen, bis die Erneuerbaren
genug Strom liefern.“ Sonst würde Deutschland überdurchschnittlich innovative Unternehmen verlieren. Schließlich seien nicht
nur die alten Industrien wie Chemie, Glas und Stahl betroffen. Auch die Herstellung von Mikrochips sei energieintensiv.
Allerdings dürfe der Industriestrompreis keine Dauersubvention werden. „Daher wird er an den Börsenpreis gebunden: Sinkt dieser wegen des steigenden Angebots an erneuerbaren Energien, fällt die Unterstützung weg“, so Hüther. Er forderte zudem, dass die Stromsteuer auf europäisches Niveau sinken und die Netzentgelte reformiert werden müssten.
Staatliche Unterstützungen für die Umstellung der Stahlindustrie, die in Zukunft mit Wasserstoff produzieren wird, verteidigte der IW-Direktor ebenfalls. Es handle sich schließlich bei der bis 2045 angestrebten Klimaneutralität um einen „politisch erzwungenen Strukturwandel“.
Zugleich gab Hüther die Einschätzung ab, dass sich die deutsche Wirtschaft durch die hohen Energiepreise und die Abhängigkeit von China und Russland in einer schwierigen Lage befindet, „mehr als andere Länder“. Auf die Fortschritte bei der Digitalisierung angesprochen, kritisierte er einen übertriebenen Datenschutz in Deutschland.
Der Fachkräftemangel kann nach Hüthers Ansicht nicht allein durch Zuwanderung gelöst werden. Stattdessen müsse wieder mehr gearbeitet werden, so wie es die Schweiz vormache. Aber auch in Schweden arbeite eine Vollzeitkraft jährlich 300 Stunden mehr als in Deutschland. „Wir brauchen eine Ausweitung der individuellen Arbeitszeit, nicht den unrealistischen Traum der Vier-Tage-Woche.“ Andernfalls seien nur noch Wachstumsraten von 0,5 bis 0,75 Prozent drin, die Inflation würde über die Jahre hinweg bei 3 bis 3,5 Prozent liegen.
Allerdings dürfe der Industriestrompreis keine Dauersubvention werden. „Daher wird er an den Börsenpreis gebunden: Sinkt dieser wegen des steigenden Angebots an erneuerbaren Energien, fällt die Unterstützung weg“, so Hüther. Er forderte zudem, dass die Stromsteuer auf europäisches Niveau sinken und die Netzentgelte reformiert werden müssten.
Staatliche Unterstützungen für die Umstellung der Stahlindustrie, die in Zukunft mit Wasserstoff produzieren wird, verteidigte der IW-Direktor ebenfalls. Es handle sich schließlich bei der bis 2045 angestrebten Klimaneutralität um einen „politisch erzwungenen Strukturwandel“.
Zugleich gab Hüther die Einschätzung ab, dass sich die deutsche Wirtschaft durch die hohen Energiepreise und die Abhängigkeit von China und Russland in einer schwierigen Lage befindet, „mehr als andere Länder“. Auf die Fortschritte bei der Digitalisierung angesprochen, kritisierte er einen übertriebenen Datenschutz in Deutschland.
Der Fachkräftemangel kann nach Hüthers Ansicht nicht allein durch Zuwanderung gelöst werden. Stattdessen müsse wieder mehr gearbeitet werden, so wie es die Schweiz vormache. Aber auch in Schweden arbeite eine Vollzeitkraft jährlich 300 Stunden mehr als in Deutschland. „Wir brauchen eine Ausweitung der individuellen Arbeitszeit, nicht den unrealistischen Traum der Vier-Tage-Woche.“ Andernfalls seien nur noch Wachstumsraten von 0,5 bis 0,75 Prozent drin, die Inflation würde über die Jahre hinweg bei 3 bis 3,5 Prozent liegen.
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Dienstag, 18.07.2023, 14:50 Uhr
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