
Andreas Loh, Geschäftsführer der Iqony Energies, auf der Messe E-world. Quelle: E&M / Georg Eble
E-WORLD 2025:
Iqony wirbt um Beteiligungen an Fernwärme-Netzen
Iqony Energies arbeitet bereits bei 20 Fernwärme-Netzen mit Kommunen, Stadtwerken und lokalen Energieversorgern zusammen. Der Wille für mehr ist da, sagt ihr Geschäftsführer Andreas Loh
Der Wärmenetz-Betreiber Iqony Energies aus Saarbrücken zeigt sich bereit, im Zuge der Wärmewende in weitere alte und neue
Netze zu investieren und dabei Kommunen und Kommunalwirtschaft in weiteren Kooperationen auf Augenhöhe mitzunehmen.
Geschäftsführer Andreas Loh sagte am 11. Februar bei einer Präsentation der Fernwärme-Kooperationsstrategie während der Leitmesse E-world in Essen, die damalige Steag, aus der später die unabhängig agierende Grünenergie-Tochter Iqony ausgegründet wurde, habe schon vor der vergangenen Gaskrise und der beschleunigten Energiewende erkannt, für Wärmenetze nicht nur auf Erdgas zu setzen, sondern auch auf Gruben- oder Deponiegas, industrieller Abwärme und erneuerbare Energiequellen. Dies habe sich schon damals je nach örtlicher Lage „aus der technischen und kommerziellen Logik ergeben“.
Iqony Energies und die kommunale Seite ergänzten sich bei der Pflicht zur kommunalen Wärmeplanung, indem das Engineering- und Betriebsführungsunternehmen über seinen spanischen Investor Asterion das Investitionskapital zur Verfügung stellen und den kommunalen Fachkräftemangel ausgleichen könne. Die Kommunen wiederum brächten ihre Vertriebsstärke ein.
Andreas Loh hält einen Anteil der Fernwärme an der künftigen klimaneutralen Wärmeversorgung von 20 Prozent für realistisch − was immer noch einer Verdopplung der jetzigen Quote entspräche, allerdings keiner Vervierfachung, wie sie sich Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorstellt. Gleichwohl erfordert die deutsche Wärmewende laut Prognos AG insgesamt Investitionen von 43,5 Milliarden Euro.
So sieht das Kooperationskonzept aus
Das bereits praktizierte Fernwärmekonzept der Iqony Energies sieht die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen mit der kommunalen Seite vor, die als Auftragnehmer beider Gesellschafter fungieren. Dies ist Loh zufolge auch in einem Pachtmodell umsetzbar − und in bestehenden Anlagen, in die das Unternehmen ausdrücklich ebenfalls Geld zu stecken bereit sei.
Dem Stadtwerk komme in dieser Konstruktion in der Regel die Abrechnung, Wegenutzung und der Energieeinkauf zu, Iqony Energies Finanzierung, Planung, Bau, Betrieb, Risikomanagement oder Energiemanagement. Auf die Frage aus dem Publikum nach der Mindestgröße des Projekts nannte Andreas Loh als Hausnummer eine Investitionssumme von 5 Millionen Euro.
Die Projekte von Iqony Energies sind nach dem Anspruch von Andreas Loh immer „in sich wirtschaftlich“. Gleichzeitig meinte er, dass der Fernwärme-Ausbau nur mit einer höheren staatlichen Förderung funktionieren werde.
Iqony Energies betreibt nach Lohs Angaben bundesweit 1.200 Kilometer Fernwärme-Netz in 20 Kooperationen mit der kommunalen Seite. Die größten davon liegen im Ruhrgebiet und im Saarland, sind aber sonst weit über Deutschland verstreut. Beispiele:
Geschäftsführer Andreas Loh sagte am 11. Februar bei einer Präsentation der Fernwärme-Kooperationsstrategie während der Leitmesse E-world in Essen, die damalige Steag, aus der später die unabhängig agierende Grünenergie-Tochter Iqony ausgegründet wurde, habe schon vor der vergangenen Gaskrise und der beschleunigten Energiewende erkannt, für Wärmenetze nicht nur auf Erdgas zu setzen, sondern auch auf Gruben- oder Deponiegas, industrieller Abwärme und erneuerbare Energiequellen. Dies habe sich schon damals je nach örtlicher Lage „aus der technischen und kommerziellen Logik ergeben“.
Iqony Energies und die kommunale Seite ergänzten sich bei der Pflicht zur kommunalen Wärmeplanung, indem das Engineering- und Betriebsführungsunternehmen über seinen spanischen Investor Asterion das Investitionskapital zur Verfügung stellen und den kommunalen Fachkräftemangel ausgleichen könne. Die Kommunen wiederum brächten ihre Vertriebsstärke ein.
Andreas Loh hält einen Anteil der Fernwärme an der künftigen klimaneutralen Wärmeversorgung von 20 Prozent für realistisch − was immer noch einer Verdopplung der jetzigen Quote entspräche, allerdings keiner Vervierfachung, wie sie sich Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorstellt. Gleichwohl erfordert die deutsche Wärmewende laut Prognos AG insgesamt Investitionen von 43,5 Milliarden Euro.
So sieht das Kooperationskonzept aus
Das bereits praktizierte Fernwärmekonzept der Iqony Energies sieht die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen mit der kommunalen Seite vor, die als Auftragnehmer beider Gesellschafter fungieren. Dies ist Loh zufolge auch in einem Pachtmodell umsetzbar − und in bestehenden Anlagen, in die das Unternehmen ausdrücklich ebenfalls Geld zu stecken bereit sei.
Dem Stadtwerk komme in dieser Konstruktion in der Regel die Abrechnung, Wegenutzung und der Energieeinkauf zu, Iqony Energies Finanzierung, Planung, Bau, Betrieb, Risikomanagement oder Energiemanagement. Auf die Frage aus dem Publikum nach der Mindestgröße des Projekts nannte Andreas Loh als Hausnummer eine Investitionssumme von 5 Millionen Euro.
Die Projekte von Iqony Energies sind nach dem Anspruch von Andreas Loh immer „in sich wirtschaftlich“. Gleichzeitig meinte er, dass der Fernwärme-Ausbau nur mit einer höheren staatlichen Förderung funktionieren werde.
Iqony Energies betreibt nach Lohs Angaben bundesweit 1.200 Kilometer Fernwärme-Netz in 20 Kooperationen mit der kommunalen Seite. Die größten davon liegen im Ruhrgebiet und im Saarland, sind aber sonst weit über Deutschland verstreut. Beispiele:
- Seit mehr als 60 Jahren existiert im württembergischen Winnenden ein gemeinsames Wärmenetz mit Biogas und Deponiegas.
- Für die größte Therme bundesweit, jene in Erding, nutzt Iqony Energies Geothermie. Der Partner ist nicht der private Thermenbetreiber, sondern ein kommunaler Zweckverband. Die Therme Erding hatte jüngst eine Expansion angekündigt. „Das freut uns natürlich“, kommentierte Andreas Loh.
- Im rheinland-pfälzischen Mayen wird die Abwärme einer Papierfabrik genutzt, um die Bevölkerung mit Fernwärme zu versorgen.

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Dienstag, 11.02.2025, 16:58 Uhr
Dienstag, 11.02.2025, 16:58 Uhr
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